Spenden
Kufsteinerin klopft für Caritas-Haussammlung seit 30 Jahren an

Vor dreißig Jahren klingelte Anita Lang zum ersten Mal für die Caritas Haussammlung an einer Tür in Kufstein. Auch heute noch sammelt sie für Bedürftige.   | Foto: Barbara Fluckinger
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Anita Lang ist seit fast dreißig Jahren als Haussammlerin in Kufstein unterwegs. Dabei hat für sie alles ganz klein angefangen. Warum Lang heute fürs Sammeln gerne ein mobiles Kartenzahlungsgerät hätte, erklärt sie den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN.

KUFSTEIN. Jedes Jahr sind die Caritas Haussammlerinnen und Haussammler ein ganzes Monat lang, nämlich von 1. bis 31. März, unterwegs, um Spenden für bedürftige Menschen zu bitten. 675 Haussammlerinnen und Haussammler begeben sich dabei im zur Caritas Salzburg gehörenden Teils des Tiroler Unterlands auf Spendensuche, in der Stadt Kufstein sind es 12. Die Kufsteinerin Anita Lang ist eine jener Haussammlerinnen, die in der Festungsstadt unterwegs sind.

Es kam immer mehr dazu

Begonnen hat für sie alles vor beinahe dreißig Jahren im Stadtteil Endach. "Das fing alles klein an, weil eine Nachbarin bei uns in der Wohnanlage ging. Sie hat mich gefragt, ob ich nicht die Anlage übernehmen könnte", erklärt Lang. Jene Teile, für die sich niemand für die Caritas Haussammlung fand, wurden immer größer und so übernahm die Kufsteinerin im Gebiet der Pfarre Endach immer mehr. Heute besuchen sie und eine Kollegin im März viele Wohnungen in Endach.

"Die Kollegin nimmt mir netterweise ein paar ab, denn das wäre allein nicht zu bewältigen",

sagt Lang, die auch im Pfarrgemeinderat in Endach tätig ist und sich vor allem um die Belange der Seniorinnen und Senioren kümmert. 

"Habe Heimvorteil"

Wie aber sieht der "Alltag" einer Haussammlerin aus? Nun, zuerst muss Lang sich gut überlegen, zu welcher Uhrzeit sie am besten an den Türen klingelt. Am besten ist es, so Lang, gegen Abend oder abends unter der Woche. Sie dreht aber auch immer an zwei März-Samstagen am Nachmittag ihre Runden.
"Ich habe wirklich den Heimvorteil", betont die Kufsteinerin dabei. Sie hat eine Liste von über 100 Menschen, die sie durch die jahrelange Haussammlung kennt und die sie jedes Jahr konstant besucht. Die Haussammlerin versucht pro Tag, an dem sie sammeln geht, rund zehn Wohnungen zu schaffen. Wenn es schnell geht, dann besucht sie auch mehr.

"Es ist auch so, dass mich die Meisten, zu denen ich hingehe, kennen",

erklärt Lang. Viele sind auch Seniorinnen und Senioren aus Endach, die Lang durch die Pfarre kennt. Dann werde auch gerne geplaudert und vom Tagesgeschehen erzählt. 

"Meine Idealvorstellung wäre, wenn in jeder Wohnanlage oder in jedem kleineren Wohnbereich jemand wäre, der sammeln geht. Dann würde man nämlich auch alle kennen", erklärt Lang.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • "Meine Idealvorstellung wäre, wenn in jeder Wohnanlage oder in jedem kleineren Wohnbereich jemand wäre, der sammeln geht. Dann würde man nämlich auch alle kennen", erklärt Lang.
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Spenden für Hilfe vor Ort

Die Spendenfreudigkeit sei in all den Jahren vor allem durch den Euro besser geworden, betont Lang. Die Teuerung spüre sie bei der Haussammlung nicht. Das liege aber auch daran, dass die Menschen in Endach die Kufsteinerin kennen und gerne spenden. 
Die Motivation, jedes Jahr wieder Sammeln zu gehen, liegt für Lang darin, dass ein großer Anteil der Spenden für die Hilfe direkt vor Ort, in der eigenen Pfarre vorgesehen ist. "Wenn Menschen in der Pfarre in eine Notsituation kommen und schnell Hilfe brauchen, dann soll das Geld dafür in der Pfarre da sein", sagt Lang. 40 Prozent der Haussammlungsgelder bleiben laut Verteilungsschlüssel in der Pfarre für die Unterstützung von Menschen in Not direkt vor Ort. 60 Prozent der Haussammlungsgelder gehen an die Caritas und wird für die Hilfe von Menschen in der Region verwendet.

Oft kein Bargeld im Haus

Anita Lang weiß indes viele Geschichten rund ums Haussammeln zu erzählen – zum Beispiel von einer Frau, die für die Sammlung ihr letztes Geld hervorholte und gerne hergab. Heute gibt es aber auch immer wieder Menschen, die an der Tür betonen, dass sie kein Bargeld im Haus haben. Lang erklärt, dass man in der heutigen Zeit als Haussammlerin schon beinahe ein mobiles Kartenzahlungsgerät bräuchte. Sie geht jedenfalls jedes Jahr gerne sammeln. Es gibt übrigens auch ein Segensband für jede Spende. Viele Menschen in Endach hängen dieses Band dann an den Palmbusch, sagt Lang.
Sie versucht jedes Jahr aufs neue jemanden für das Haussammeln zu gewinnen. "Meine Idealvorstellung wäre, wenn in jeder Wohnanlage oder in jedem kleineren Wohnbereich jemand wäre, der sammeln geht. Dann würde man nämlich auch alle kennen", erklärt Lang. 

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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