Kundler Heimatverein hat nun Vereinsheim

Das Vereinslokal des Kundler Heimatvereins ist jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet und es besteht die Möglichkeit mit dem stehts anwesenden Vereinsvorstand (von links) Kassier Heinrich Fuchs, Obmann Jakob Mayer, Obfrau Stv. Silvana Haidacher und Schriftführer Christoph Sappl ein Fachgespräch zu führen. | Foto: Haun
  • Das Vereinslokal des Kundler Heimatvereins ist jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet und es besteht die Möglichkeit mit dem stehts anwesenden Vereinsvorstand (von links) Kassier Heinrich Fuchs, Obmann Jakob Mayer, Obfrau Stv. Silvana Haidacher und Schriftführer Christoph Sappl ein Fachgespräch zu führen.
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KUNDL (flo). Große Freude herrscht derzeit beim Kundler Heimatverein, welcher im vergangenen Sommer vom "Kundl Seinerzeit" Historiker Jakob Mayer und Christoph Sappl ins Leben gerufen wurde. Seit kurzem verfügt der Verein über ein prachtvolles Vereinslokal im Kundler Ortszentrum. Bis Anfang Herbst des vergangenen Jahres wurde es vom örtlichen Tourismusverband genutzt und danach dem Heimatverein von der Gemeinde Kundl ablöse- sowie mietfrei zur Verfügung gestellt.
Im Februar wurden die Räumlichkeiten bezogen, welche in einen großen Ausstellungsraum und ein kleines Büro unterteilt sind und über eine Gesamtnutzfläche von rund 40 m2 verfügen. Im Gebäude befinden sich auch der Kundler Polizeiposten, die Anwaltskanzlei von Mag. Martin Rappold und der Dr. Brandl-Saal. In der vergangenen Woche erhielt das gesamte Gebäude einen neuen Anstrich.
Seit ein paar Wochen ist das Vereinslokal jeden Freitag von 17 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet und es besteht die Möglichkeit in der gemütlichen Sitzecke in den zahlreichen Geschichtsbüchern zu schmökern sowie Artefakte zu besichtigen und mit dem stehts anwesenden Vereinsvorstand ein Fachgespräch zu führen. Ausgestellt sind derzeit unter anderem originale Bierflaschen aus der Kundler Brauerei aus den 1930er Jahren sowie Bierfässer, Biertransportkisten, Bierkrüge und alte Bierwerbeplakate, welche vom bekannten Innsbrucker Grafiker Heinrich C. Berann für die Kundler Brauerei angefertigt wurden. Diese stammen aus der umfangreichen Sammlung von Vereinsmitbegründer Christoph Sappl, welcher über ein unheimliches Fachwissen über die legendäre Kundler Brauerei verfügt. Die Brauerei wurde im Jahre 1658 errichtet und im Jahre 1948 endgültig geschlossen und zur heutigen Sandoz umgebaut.
Unter den ausgestellten Stücken befindet sich auch das älteste Gemälde des legendären Biergottes "Gambrinus". Dieses wurde nach einem Holzschnitt von Jost Ammann aus dem Jahre 1566 gemalt und höchstwahrscheinlich kurz nach der Gründung der Brauerei Kundl im Jahre 1658 angefertigt. Darüber hinaus werden eine zweite etwas neuere Darstellung der Biergottheit und ein historisches Postamtsschild aus der Kaiserzeit, das früher am "Tischbergerhaus" am Kundler Mühlbachweg hing, ausgestellt. Eine besondere Errungenschaft des Vereins ist das Gemälde des bekannten Wiener Malers Hans Skocek aus dem Jahre 1900, das eine sehr detaillierte Ansicht Kundls von der Perspektive des westlichen Kirchturmfensters aus zeigt. Das Bild wurde dem Heimatverein im vergangenen Sommer von der Sandoz geschenkt und wird in nächster Zeit im Vereinslokal aufgehängt. Dieses ist das einzig erhaltene Original von mindestens vier bekannten Werken aus Skoceks Zeit in Kundl.
Der Verein schaffte es bis zum heutigen Tage bereits mehr als 120 Mitglieder zu gewinnen. "Uns ist es besonders wichtig auch die Jugend für die Geschichte ihres Heimatortes zu begeistern", betont Obmann Jakob Mayer und fügt hinzu, dass er hofft diese in Zukunft auch zur aktiven Vereinsarbeit motivieren zu können. Seit kurzem verfügt der Verein auch über eine eigene Website unter der Adresse www.sites.google.com/site/heimatvereinkundl. Die Kundler Grafikdesign Firma marcomedia kreierte für ihn ein eigenes Logo unter Verwendung des Kundler Wappens. Weiters verriet Mayer, dass er in der nächsten Zeit über 100 alte Ansichten Kundls sowie 50 weitere, welche die Kundler Klamm zeigen, in hoher Auflösung digitalisieren und online stellen wird. Darüber hinaus wird er auch 15 Ansichten von der Wallfahrtskirche St. Leonhard, die in den Jahren zwischen 1897 und 1975 angefertigt wurden, aus seiner umfangreichen Sammlung digitalisieren.

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