Blackout
Marktgemeinde Kundl bereitet sich auf den Ernstfall vor

Bei der Gemeindeversammlung am Mittwoch, den 28. Juni wurde den Kundlerinnen und Kundlern gezeigt, wie sich die Marktgemeinde auf ein Blackout vorbereitet hat.  | Foto: Nimpf
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Kundl geht mit gutem Beispiel voran und bereitet sich auf ein mögliches Blackout vor. Dazu hat die Marktgemeinde Walter Schiefer, Geschäftsführer von DEUS Consulting beauftragt, die Blackout-Vorsorge durchzuführen.

KUNDL. Kein Internet, kein Handy, kein Licht, kein Strom – ein Blackout ist ein Zusammenbruch des überregionalen Stromnetzes. Darüber, dass dieses Szenario wirklich einmal eintreten könnte wurde schon oft berichtet und scheint nicht mehr unwahrscheinlich zu sein. Deshalb bereitet sich Kundl nun auf diesen Ernstfall vor. Bei der Gemeindeversammlung am Mittwoch, den 28. Juni hat die Marktgemeinde den Kundlerinnen und Kundlern präsentiert, was genau dann passieren wird und wie man sich vorbereiten kann. Dazu hat Kundl Walter Schiefer, Geschäftsführer von DEUS Consulting, mit ins Boot geholt. Er wurde damit beauftragt, die Blackout-Vorsorge durchzuführen und ist somit der erste Blackout-Vorsorgemanager in Österreich

Keine gefährliche Bedrohung

Was aber passiert jetzt genau bei so einem Blackout? Zu Beginn sollte gesagt werden, dass der überregionale Stromausfall nicht gefährlich für die Bevölkerung ist, denn es besteht keine äußere Bedrohung. In der Regel wird ein Blackout nicht von einer Naturkatastrophe ausgelöst. Aber natürlich gibt es drastische Veränderungen. Denn plötzlich ist das gewohnte Leben wie wir es kennen nicht mehr möglich. Erst einmal wird die Kommunikation ausfallen: Telefon, Festnetz und Handynetz. Es kommt zu Problemen bei der Wasser- und Abwasserversorgung und auch die Wärmeversorgung wird dann in vielen Haushalten nicht mehr funktionieren. Weiters wird es zu der Schließung von Geschäften, Tankstellen und Geldinstituten kommen und die medizinische Versorgung wird eingeschränkt sein. Es würden dann andere Bedingungen herrschen, aber wenn man sich gut vorbereitet, dann würde man keine Gefahren fürchten müssen, so Schiefer.

So sollte man sich vorbereiten

Vor der Krise sollte man sich gut bei der Gemeinde informieren. Dazu hat auch der Zivilschutzbund Unterlagen, in denen nachzulesen ist wie das Notfallpaket aussieht. Ein wichtiger Punkt ist auch die Medikamentenvorsorge. Der Blackout-Vorsorgemanager empfiehlt, eine Monatsration an den Medikamenten zu Hause zu haben die man dringend benötigt. Ebenfalls nicht vergessen sollte man eine Notbeleuchtung in Form von Taschenlampen oder Handleuchten. Auch ein entsprechendes Notstrom-Aggregat oder auch "Blackout-resistente" PV-Anlagen können bei einem Stromausfall nützlich sein. Schiefer empfiehlt die Wohnung oder das Haus auf Gefahrenquellen im Falle eines Stromausfalles zu überprüfen und diese gegebenenfalls dann zu beseitigen.

"Optimal ist es, wenn man mal einen Tag und eine Nacht ohne Strom verbringt. Dann sieht man mal wie man eigentlich zurecht kommt wenn das Blackout wirklich eintreten sollte",

ist der Vorschlag zur Vorbereitung vom Blackout-Vorsorgemanager. Und vor allem mit dem Wasserverbrauch sollte man effizient und nachhaltig umgehen, damit die Wasserversorgung für alle sichergestellt werden kann. 

Walter Schiefer empfiehlt, einen Tag und eine Nacht ohne Strom zu leben. So kann man am besten sehen, wie man im Falle eines Blackouts zurecht kommt. | Foto: Nimpf
  • Walter Schiefer empfiehlt, einen Tag und eine Nacht ohne Strom zu leben. So kann man am besten sehen, wie man im Falle eines Blackouts zurecht kommt.
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Ein Blackout erkennen

Wenn der Ernstfall dann eintritt gilt es als erstes einmal diesen zu erkennen, denn ein einfacher Stromausfall kann häufiger passieren. Wie rasch so eine Meldung aber über den Rundfunk kommt sei fraglich, meint Schiefer. Nach einer Fehlersuche bei seiner eigenen Stromanlage sollte man eine Funktionskontrolle bei seinem Telefon durchführen.

"Wenn das gar nicht mehr funktioniert, dann ist das schon ein Zeichen, dass es ein größerer Stromausfall ist",

sagt Schiefer zu der Funktionskontrolle von Telefonen. Am besten zu erkennen sei das Blackout natürlich in der Nacht, denn dann könne man eventuell großflächige Dunkelheit sehen, erklärt Schiefer. Wenn Straßentunnel nicht mehr mit Strom versorgt werden können, müssen auch diese gesperrt werden. Wenn man im Radio also davon hört, dass mehrere Tunnel gesperrt sind, sei das auch ein Zeichen für das Blackout, erklärt Schiefer. 

So hat sich Kundl vorbereitet

Die Marktgemeinde Kundl geht mit gutem Beispiel voran und hat einen eigenen Notfallplan im Falle eines Blackouts aufgestellt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Feuerwehr. Im Ernstfall wird das Feuerwehrhaus in Kundl 24 Stunden besetzt sein. Denn wenn die Telefone nicht mehr funktionieren, können die Einsatzkräfte noch mittels Funk kommunizieren. Wenn die Kundlerinnen und Kundler also eine Blaulichtorganisation benötigen, so können sie direkt zum Feuerwehrhaus gehen. Zudem wird es in Kundl Strominseln geben, wo man auch Hilfe bekommt. Das ist einmal das Gemeindeamt, welches als Einsatzzentrale für die Gemeindeeinsatzleitung sowie für den Führungsstab fungiert. Diese wird auch 24 Stunden erreichbar sein. Im Feuerwehrhaus wird die Notfall-Meldestelle sein. Ein Notfall-Treffpunkt für Hilfsbedürftige wird sich im Falle eines Blackouts im Gemeindesaal sein und für das Sozialzentrum ist eine Notfall-Ordination vorgesehen. Der Bauhof wird sich um die Wasser- und Abwasserversorgung kümmern, so kann sichergestellt werden, dass die sanitären Anlagen zu Hause noch funktionieren. 

"Sie sehen die Gemeinde hat sich mit der Feuerwehr gut vorbereitet. Jetzt ist es auch wichtig, dass die Bevölkerung für sich selbst vorsorgt. Wenn man gemeinsam vorbereitet ist, dann ist ein Blackout kein großes Drama. Dann wird man es gut meistern können",

sagt Schiefer abschließend und richtet den Appell an alle Kundlerinnen und Kundler. 

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