Samariterbund Tirol
Pandemie brachte viele zusätzliche Aufgaben

Robert Lauf, Dr. Wolfgang Hengl, Dr. Wilfried Unterlechner (Silberne Verdienstmedaille), BH Christoph Platzgummer, GF Gerhard Czappek und GF Gerald Fitz waren beim Sommerfest des Samariterbundes Tirols. | Foto: Wilhelm Maier
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  • Robert Lauf, Dr. Wolfgang Hengl, Dr. Wilfried Unterlechner (Silberne Verdienstmedaille), BH Christoph Platzgummer, GF Gerhard Czappek und GF Gerald Fitz waren beim Sommerfest des Samariterbundes Tirols.
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Der Samariterbund Tirol ließ vor Kurzem das vergangene Jahr Revue passieren. Die Einsatzzahlen und zusätzlichen Aufgaben lassen erkennen, dass die Rettungsdienste extrem gefordert waren. 

KIRCHBICHL. Eine Reihe von Ehrengästen konnte der Tiroler Samariterbund-GF Gerhard Czappek kürzlich zum "Sommerfest" begrüßen. Gemeint war damit ein Rückblick auf die letzten zwei Jahre, die laut Czappek große Veränderungen für den Samariterbund mitbrachten. Anfang März 2020 sei er von Herbert Walter, Vorstand der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz, gefragt worden, ob der Samariterbund die Gesundheitskontrollen an den Grenzen zu Italien übernehmen könnte und ob wir zur Verfügung stehen würden.

"Von da an veränderte sich die Welt für mich und unsere Organisation",

so Czappek. Kurze Zeit übernahmen seine Mitarbeiter die sogenannten Gesundheitskontrollen am Brenner und in Nauders, er selbst half in der Landeseinsatzleitung. Um die Aufgaben im Bereich des Screenings und dem Covid-Impfangebot zu meistern, musste der Samariterbund die Mitarbeiterzahl von 322 auf 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern. So konnten mit einer mobilen Impfstation vierzig Tiroler Gemeinden angefahren und über 8.000 Impfungen verabreicht werden. Samariterbund-Chefarzt Dr. Wolfgang Hengl sowie Horst Maier waren dabei die zwei tragenden Säulen dieses Impfprojekts.

"Angst, selbst Opfer des Virus zu werden"

2020 gab es 21.781 Rettungs- und Krankentransporteinsätze. Ein Jahr später stieg die Zahl bereits auf 23.045 Ausrückungen. Auch die Notarzteinsätze stiegen im selben Zeitraum von 1.294 auf 1.498 an. Hinzu kamen noch First-Responder-Einsätze, Kriseninterventionseinsätze und Einsätze mit dem Screening-Krankentransportwagen. In Summe wurden während der Pandemie 51.066 ehrenamtliche Stunden allein für den Rettungs- und Krankentransportdienst geleistet.

"Die größte Herausforderung in den zwei vergangenen Jahren war aber, dass bei diesen Einsätzen immer die Angst mitschwang, selbst Opfer dieses besonders gefährlichen und heimtückischen Virus zu werden", 

so Czappek. 

Qualität hat Priorität

Der Samariterbund versucht zudem die Organisation und die Mitarbeiter stets weiterzuentwickeln. Ein großer Schritt wurde bereits 2012 getan, als man tirolweit das Qualitätsmanagementsystem eingeführte. Seitdem stellt sich der Samariterbund jährlich einem externen Qualitäts-Audit in den wichtigsten Leistungsbereichen. Als zertifizierte Qualitätsbeauftragte verantwortet Gundula Czappek diesen Teil innerhalb der Organisation.

Sorgenkind Krisenintervention

Neben Rettungs- und Krankentransportdiensten und Covid-Maßnahmen leistet der Samariterbund auch wertvolle Arbeit in der Krisenintervention. Aufgrund von ehrenamtlichen Personalmangel sei der Dienstplan allerdings oft nur schwer zu füllen. Allein in der Krisenintervention seien 3.000 ehrenamtliche Stunden in den letzten zwei Jahren von Nöten gewesen, so Czappek.

Gerhard Czappek (2.v.l.) und Robert Lauf erhielten die Goldene Leistungsmedaille. Dr. Wolfgang Hengl (li.), BH Christoph Platzgummer und Samariterbund-Österreich-GF Gerald Fitz zählten zu den Gratulanten. | Foto: Wilhelm Maier
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Viele Auszeichnungen

Abschließend wurden eine Reihe von Samariterinnen und Samariter befördert, ausgezeichnet und geehrt. So erhielten Gerhard Czappek und Robert Lauf die Goldene Leistungsmedaille am roten Band. Dr. Wilfried Unterlechner, GF der Tiroler Rettungsdienste, wurde mit der Verdienstmedaille in Silber am rot-weiß-rotem Band ausgezeichnet. In einem Statement meint er, dass die Politik am Zuge sei, da die Einsatzzahlen immens steigen würden.

"Teilweise werden Personen transportiert, die ein Rettungsfahrzeug nicht aus Notwendigkeit, sondern aus Bequemlichkeit anfordern. Hier müssen wir ein bisschen weg von der Vollkaskogesellschaft,

so Unterlechner, der hier ein Umdenken fordert. (wma)

Allgemeine Beförderungen:

  • 27 SanitäterInnen zu Retter
  • 14 SanitäterInnen zu Oberretter
  • 3 SanitäterInnen zu Hauptretter
  • 4 SanitäterInnen zu Oberretter / Notfallsanitäter (NFS)
  • 10 SanitäterInnen zu Hauptretter / NFS
  • 1 Sanitäter Hauptgruppenleiter / NFS
  • 2 Sanitäter zu Hauptbereitschaftsleiter / NFS
  • 3 SanitäterInnen zu Gruppen-Rettungskommandanten
  • 10 Personen wurden für 5 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet
  • 10 Personen wurden mit dem Jubiläumsabzeichen in Bronze für 10 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet

Beförderung zum Rettungsrat:

  • Gundula Czappek
  • Thomas Schwaighofer

Beförderung zum Oberrettungsrat:

  • Dominic Fulterer

Bronzene Leistungsmedaille am roten Band:

  • Deniz Aksel
  • Stefan Auer
  • Markus Ausserhofer
  • Manuel Egger
  • Matthias Mauler
  • Emanuel Schmölzer

Silberne Leistungsmedaille am roten Band:

  • Martin Utano

Goldene Leistungsmedaille am roten Band:

  • Gerhard Czappek
  • Robert Lauf

Silberne Verdienstmedaille am rot-weiß-roten Band:

  • Dr. Wilfried Unterlechner 

Weitere Beiträge zum Samariterbund Tirol findest du hier.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

Robert Lauf, Dr. Wolfgang Hengl, Dr. Wilfried Unterlechner (Silberne Verdienstmedaille), BH Christoph Platzgummer, GF Gerhard Czappek und GF Gerald Fitz waren beim Sommerfest des Samariterbundes Tirols. | Foto: Wilhelm Maier
Gerhard Czappek (2.v.l.) und Robert Lauf erhielten die Goldene Leistungsmedaille. Dr. Wolfgang Hengl (li.), BH Christoph Platzgummer und Samariterbund-Österreich-GF Gerald Fitz zählten zu den Gratulanten. | Foto: Wilhelm Maier
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