Mini Med Studium
Primar erläutert Grauen und Grünen Star in Kufstein
Kufsteiner Primar Thomas Stöckl erklärte die Auswirkungen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten des Grauen und Grünen Stars im Rahmen des Mini Med Studiums der ÖGK.
KUFSTEIN. Das Mini Med Studium ist die Bezeichnung für eine Vortragsreihe, welche in Zusammenarbeit mit der ÖGK umgesetzt wird und bei der Medizinerinnen und Mediziner über verschiedene Krankheitsbilder informieren. Eine dieser Veranstaltungen fand am Donnerstag, den 23. September im Mehrzwecksaal im Kufsteiner BKH statt. Dabei klärte Primar Thomas Stöckl, Leiter der Augenheilkunde in Kufstein, über den Grauen und Grünen Star auf.
Grauer Star kann früh erkannt werden
"Der Graue Star ist eine Trübung der Linse unseres Auges. Dadurch entsteht ein unscharfes Bild auf unserer Netzhaut", so Stöckl. Durch diese Trübung wird Licht gestreut bzw. in der Linse verschluckt. Ein Grauer Star könne sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Manche Menschen mit Weitsichtigkeit würden plötzlich auf kurze Distanzen gut sehen, aber in die Ferne nur noch unscharf. Einige Personen bemerken wiederum eine intensivere Farbwahrnehmung oder aber einen Gelb- bzw. Braunstich.
Verschiedene Ursachen
Ein Hauptgrund sei natürlich das Alter, so Stöckl. Allerdings leiden auch Diabetiker oftmals unter dieser Erkrankung. Genetische Veranlagung, die Einnahme von Cortison oder aber UV-Licht könne den Grauen Star ebenso hervorrufen. In den Entwicklungsländern ist der Graue Star immer noch eine der häufigsten Erblindungsursachen, da die medizinische Versorgung dort oftmals nicht ausreichend ist. In der westlichen Welt könne diese Erkrankung allerdings bereits sehr gut behandelt werden, weiß Stöckl.
OP dauert nur 15 Minuten
Durch eine mikroskopische Operation wird die Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. Die OP dauert laut Stöckl rund 15 Minuten und nach zwei bis vier Stunden könnten die meisten Patienten schon wieder entlassen werden. Zum Schlafen sollte man dann für rund zwei Wochen eine Augenschale tragen, öffentliche Bäder müsse man in dieser Zeit ebenso vermeiden, so Stöckl. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen. Im BKH Kufstein werden jährlich rund 2700 solcher OPs durchgeführt.
Grüner Star ist tückisch
Der Grüne Star, auch als Glaukom bezeichnet, ist hingegen eine chronische Erkrankung des Sehnervs. Die Ursache ist ein erhöhter Augendruck und auch die Durchblutung des Sehnervs an sich. Die Patienten merken dabei erst etwas, wenn bereits rund 70 bis 80 Prozent der Sehnervfasern abgestorben sind. Vor allem bleibe die Sehschärfe lange Zeit erhalten, einzig allein das Gesichtsfeld sei oft eingeschränkt, als ob man durch eine Röhre blicken würde. Dass würde vielen aber nicht auffallen. Daher kann diese Erkrankung auch heute noch zu einer irreversiblen Erblindung führen, erklärt der Leiter der Kufsteiner Augenheilkunde.
Augenärzte können Grünen Star erkennen
Auch hier spielt das Alter wieder eine wichtige Rolle. Menschen über 40 Jahren sollten regelmäßig zum Augenarzt gehen, da hier der Augendruck kontrolliert wird. Geht man stattdessen zu einem Optiker, dann wird eben dieser Faktor nicht untersucht. Familäre Vorbelastungen erhöhen das Risiko des Grünen Stars zusätzlich. Zudem leiden kurzsichtige Menschen, Personen mit niederem Blutdruck und Diabetiker vermehrt unter dieser Erkrankung.
Ehrlichkeit kann OP verhindern
Behandelt wird der Grüne Star mit Augentropfen, welche den Augendruck verringern. Manchmal wird auch eine Laser-OP durchgeführt, bei der der Abfluss der Augenflüssigkeit ermöglicht wird, was wiederum den Druck verringert. Operationen werden beim Grünen Star meist erst durchgeführt, wenn die Tropfen nicht wirken. Leider nehmen viele Patienten die Augentropfen nicht regelmäßig, da sie zu Beginn noch beschwerdefrei sind, so Stöckl. Bei der Kontrolle würde dann angegeben, dass sie die Tropfen regelmäßig verwenden. Der Arzt, der den Augendruck kontrolliert, würde dann unweigerlich zum Schluss kommen, dass die Tropfen nicht wirken und zur OP raten. Diese würde aber bei regelmäßiger Einnahme der Tropfen gar nicht nötig sein. (klau)
Weitere Infos zum Thema Mini Med Studium findest du hier.
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