Treffen in Innsbruck
Radfelder Bürgerinitiative übergibt Unterschriftenliste

- Eine Abordnung der Radfelder Bürgerinitiative übergab eine Unterschriftenliste bei Josef Geisler. Im Anschluss gab's eine gemeinsame Besprechung. Im Bild: Wolfgang Dander, Michael Mayr, Gerd Margreiter, LHStv. Josef Geisler und Peter Lentsch (v.l.) – verdeckt: Markus Federspiel.
- Foto: Bürgerinitiative Radfeld
- hochgeladen von Barbara Fluckinger
Radfelder Bürgerinitiative überreicht in Innsbruck 1.200 Unterstützungsunterschriften an LHStv. Josef Geisler.
INNSBRUCK/RADFELD (red). Am Mittwoch, den 19. Februar reiste die „Radfelder Bürgerinitiative für einen sinnvollen Hoch- und Grundwasserschutz für ganz Tirol“ nach Innsbruck, um dort dem zuständigen Landesrat Josef Geisler (ÖVP) eine Unterschriftenliste zu übergeben. Die Bürgerinitiative kritisiert nicht ein Hochwasserschutz generell, sondern hinterfragt das Projekt in der derzeitigen Form. Ihrer Meinung nach seien die Auswirkungen auf das Grundwasser unklar.
Gegründet wurde die „Bürgerinitiative für einen sinnvollen Grund- und Hochwasserschutz für ganz Tirol“ im November des letzten Jahres. Sie stellt das Hochwasserschutzprojekt des Landes Tirol in Frage. Eines der Hauptargumente: Die Verhältnismäßigkeit, mit der Radfeld getroffen wird, sei nicht gegeben. Radfeld müsste 141 Hektar landwirtschaftliche Fläche direkt am östlichen Ortsrand zur Verfügung stellen. Das bewohnte Gebiet von Radfeld misst nicht einmal 100 Hektar.
Auch wird befürchtet, dass bei einer Überflutung der Retentionsflächen das Grundwasser nicht mehr entweichen könne und Radfeld dann erst Recht im Wasser stehen werde.
1.200 Radfelder unterstützten Bürgerinitiative
Für ihre Forderungen hat die Bürgerinitiative große Unterstützung aus der Bevölkerung. Bei einer Unterschriftensammlung konnten beachtliche 1.200 Unterstützungsunterschriften gesammelt werden. Fast zwei Drittel der Radfelder Wahlberechtigten haben unterschrieben.
Vertreter der Radfelder Bürgerinitiative übergaben dem Verantwortlichen für Wasserrecht und Wasserwirtschaft, LHStv. Josef Geisler und Markus Federspiel, am 19. Februar das Unterschriftenpaket samt ihren Wünschen und Bedenken. Das Gesprächsklima war sehr konstruktiv und beide Parteien legten ihre Standpunkte dar.
Die Radfelder bekamen von LHStv. Josef Geisler das Versprechen, dass im Projekt die Grundwassersituation sehr genau betrachtet werden würde und keine Verschlechterung für das Radfelder Ortsgebiet entstehen werde.
Aussicht auf weitere Gespräche
Bei dem Gespräch war auch die Anhebung der Autobahnbrücke zwischen Kramsach und Radfeld, welche bei einem extremen Hochwasser das Wasser nach Radfeld leiten würde, bei der anstehenden Brückensanierung ein Thema. "Weitere Planungsdetails wurden diskutiert, jedoch reichten 45 Minuten bei diesem umfangreichen Thema bei weitem nicht aus", so die Bürgerinitiative. Ebenfalls am Herzen lag den Radfeldern die alpine Retention, die ihrer Ansicht nach dazu beitragen könnte, die Überflutungsflächen für Radfeld zu verkleinern.
LHStv. Josef Geisler und der Planungsverantwortliche, Markus Federspiel, haben der Bürgerinitiative weitere ausführlichere Gespräche angeboten, auf die die Radfelder eingehen möchten. Gerd Margreiter, Sprecher der Bürgerinitiative, hofft, dadurch doch noch eine Alternativenprüfung zu bekommen.
Weitere Info zum Hochwasserschutz
Letzten Sommer war wieder einmal das Hochwasser ein Thema im Tiroler Inntal. In Radfeld und vielen anderen Gemeinden am Inn war aber eher das Grundwasser ein Problem. Aufgrund des ansteigenden Grundwasserspiegels mussten viele Keller ausgepumpt werden. Der lang anhaltend hohe Pegelstand des Inn hat auch das Grundwasser ansteigen lassen.
Das Land Tirol hat Pläne für einen Hochwasserschutz im Inntal des österreichischen Hochwasserspezialisten Günter Blöschl von der Technischen Universität in Wien erstellen lassen und will diese nun auch umsetzen. Der Plan besteht darin, dass einige Gemeinden am Inn große Flächen zur Verfügung stellen, die im Falle eines Hochwassers des Inn überflutet werden sollen um einen Teil des Wassers zurückzuhalten (Retention). Radfeld wäre eine der Gemeinden, die, so die Bürgerinitiative, "als Wasserparkplatz dienen soll".
Jedoch wehrt sich die Gemeinde Radfeld, angeführt von Bürgermeister Josef Auer. Auch die Landwirte stellen sich quer. Laut Bürgerinitiative wollen sie ihre landwirtschaftlichen Flächen schützen und lieber auf Entschädigungszahlungen verzichten.
Weitere Beiträge und Links zum Hochwasserschutzverband im Unteren Unterinntal
Einen Beitrag zu Optimierungen der Pläne zum Wasserverband Unteres Unterinntal vom Februar 2018 finden Sie hier.
Diese Pläne wurden Ende März vorgelegt – den Beitrag finden Sie hier.
Für Kramsach wurde mit der Universität Innsbruck ein Modellversuch gestartet – hier geht's zum entsprechenden Beitrag.
Den Wasserverband konnte man bereits vor seiner Gründung online begutachten – hier der Beitrag dazu.
Wie weit der Stadt Wörgl das Thema Hochwasserschutz steht, können Sie hier nachlesen.
Alle Beiträge zum Thema Dammbau in Wörgl finden Sie hier.
Alle Beiträge zum Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal finden Sie hier.
Die Website zum Hochwasserschutz Unteres Unterinntal finden Sie hier.



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