Reusen gegen Räuber: In der Filz "goldfischelt" es wieder

Mit Hilfe der großen Reusen konnten bereits 13 große Goldfische seit Anfang Mai eingefangen werden. | Foto: Haun
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WÖRGL (flo). "Durch das Einsetzen von Goldfischen in heimischen Teichen wird das ökologische Gleichgewicht zerstört und es ist fast unmöglich die Fische wieder aus einem Gewässer zu bekommen!", ärgert sich Schutzgebietsbetreuer Philipp Larch und verweist auf das seit mehreren Jahren anhaltende ,starke Goldfisch-Problem, das dem Hauptweiher im Naturschutzgebiet Wörgler Filz zusetzt. Seit Anfang Mai des heurigen Jahres wurden mit Hilfe von drei Fischreusen wieder 13 Goldfische gefangen, einer der gefangenen Fische wies  die stattliche Größe von 18 Zentimetern auf.

Seit ungefähr drei Wochen schwimme auch ein ausgewachsener oranger Goldfisch, der rund 25 Zentimter groß sei, durch den Weiher im Naturschutzgebiet. "Da wir diesen orangen Goldfisch vorher noch nie gesehen haben vermuten wir, dass er sich entweder erst vor kurzem umgefärbt hat oder aber neu eingesetzt wurde", erklärt Larch. Auch beim Lokalaugenschein am Mittwochnachmittag konnten einige schwarze Goldfische wie auch der Orange vom Steg aus gesichtet werden.
So schön Goldfische in Gartenteichen auch sind, in der freien Natur werden sie für die heimischen Tierarten zur Katastrophe. "Goldfische sind allesfressende Räuber, die Froschlaich, Molchlaich, Kaulquappen, kleine Molche und auch alle anderen Tiere, die kleiner als sie selbst sind, auffressen", führt der Schutzgebietsbetreuer aus, "normalerweise laichen die Goldfische ungefähr Mitte Mai ab, aber aufgrund der warmen Temperaturen ist heuer alles zwei bis drei Wochen früher." Die Laichzeit sei am besten geeignet, um die Goldfische zu fangen.

"Goldfische sind extrem schlau, deshalb bringt es auch nichts die Fischreusen länger im Gewässer zu lassen, da sie sie dann einfach meiden", erklärt Larch. Die Reusen müssen also bald wieder aus dem Gewässer entfernt werden und dann müsse einige Zeit gewartet werden, bevor sie erneut zum Einsatz kommen können.

In den vergangenen Jahren, seitdem man auf das Goldfischproblem reagiert, wurden aus dem Hauptweiher der Wörgler Filz 38 Goldfische mittels Reusen entnommen, im sehr kalten Winter 2016/17 erfroren acht weitere Exemplare, so der Schutzgebietsbeauftragte.
Nicht nur in der Wörgler Filz, auch im Weiher nahe der Bahngleise auf der Ausgleichsfläche im benachbarten Naturschutzgebiet Söller Wiesen in Kundl schwimmen massenhaft Goldfische und sogar noch eine weitere gefräßige Zierfischart.
"Wir können nur an die Vernunft der Leute appelieren es zu unterlassen ihre Goldfische und andere Haustiere in den heimischen Gewässern auszusetzen", betont Larch.

Derzeit befinden sich auch drei weitere kleine Reusen im Hauptweiher. "Mit Hilfe der kleinen Reusen können wir überprüfen, welche Tierarten es derzeit im Weiher gibt und die Pflegemaßnahmen darauf abstimmen", erklärt der Schutzgebietsbetreuer. Weiters findet heuer wieder eine Schmetterlingserhebung statt, die Schmetterlingsexperten Alois Ortner und Kurt Lechner waren zuletzt im Jahr 2005 in der Wörgler Filz dafür unterwegs. "Durch die erneute Evaluierung können wir dann sehen wo wir nachbessern müssen!" betont Larch.

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