Uraufführung
Stadttheater Kufstein begab sich auf Wege "fern von Europa"

Klaus Reitberger wusste mit einzigartiger Mimik, Gestik und Artikulation zu überzeugen.  | Foto: Eberharter
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  • Klaus Reitberger wusste mit einzigartiger Mimik, Gestik und Artikulation zu überzeugen.
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Stadttheater untersucht bei Produktion "Fern von Europa" Geschichten aus Schmähschrift und feierte am 21. September die Uraufführung.

KUFSTEIN (be/bfl). Das Stadttheater Kufstein wagte sich in der Uraufführung von "Fern von Europa" am 21. September  in die Welten einer Schmähschrift mit besonderer Geschichte. Carl Techet war ein Wiener Lehrer, der vier Jahre lang in Triest Kinder unterrichtete und dann nach Kufstein versetzt wurde. Offensichtlich war er frustriert ob dieser Versetzung in die Tiroler Kleinstadt und so schrieb er sich den Frust von der Seele. „Fern von Europa“ hieß das Büchlein, welches Tirol um 1909 in Aufregung versetzte.

Neun Geschichten aus Werk

Das Stadttheater Kufstein hat neun der insgesamt zwanzig Geschichten aus dem Buch ausgewählt und brachte diese nun erstmals im Kultur Quartier Kufstein auf die Bühne. Dabei ging es um den "Tiroler Typ" und von wem dieser abstammen könnte. Aber auch "die Berliner" wurden thematisiert, die mit Vorliebe ins Land kamen und denen man das Geld geradezu aus der Tasche ziehen konnte, ja, denen man sogar eine Vaterschaft unterjubeln konnte. Dazu die Predigten jenes erzkonservativen Pfarrers, der seinen Schäfchen jeden Sonntag die Meinung sagte und der den Papst als unfehlbar anerkannte.

Autor floh aus Kufstein

Jene Schmähschrift von Techet erschien in einem Münchner Verlag unter dem Pseudonym Sepp Schluiferer und lange wusste man nicht, wer der eigentliche Literat war. Als es diesem jedoch zu "heiß" wurde, floh er aus Kufstein. Die Bücher wurden indes von der Tiroler Landesregierung aufgekauft, um eine weitere Verschmähung Tirols zu verhindern.
Den Mitgliedern des Stadttheaters Kufstein ist es hervorragend gelungen, die Charaktere dieser Tiroler darzustellen. Viele Passagen animierten zum Lachen animiert, doch viel mehr gaben sie Anstoß, über diese "gute alte Zeit" nachzudenken. Weitere Aufführungen: am 1. Oktober um 20 Uhr und am 6. Oktober um 18 Uhr im Kulturquartier Kufstein.

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