Nachhaltigkeit
TVB Wilder Kaiser will bei Preisen ansetzen - MIT UMFRAGE

Bei der Vollversammlung des TVB Wilder Kaiser in Ellmau zeigt GF Lukas Krösslhuber, wie der Tourismus in der Region nachhaltiger gestalten werden kann. | Foto: Christoph Klausner
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Bei der Vollversammlung des TVB Wilder Kaiser in Ellmau wurde verdeutlicht, dass eine Preiserhöhung zur nachhaltigen Entwicklung der Tourismusregion beitragen kann.
ELLMAU, BEZIRK. Der Tourismusverband Wilder Kaiser arbeitet bereits seit 2017 daran, die Lebensqualität der Menschen in der Region nachhaltig zu verbessern. Dafür hat man unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sechs Schwerpunkte entwickelt, auf die man sich in den letzten Jahren fokussierte. Vieles hat sich seitdem getan. So wurden einige Ortkerne der Gemeinden bereits aufgehübscht. Weiters versucht man, kontinuierlich die Mobilitätsangebote in der Region zu verbessern, wie der Wander- und Bäderbus "KaiserJet" zeigt. Bei der diesjährigen Vollversammlung des TVB Wilder Kaiser am 13. Oktober im Restaurant Bergkaiser wurde aber auch klar gemacht, dass das Thema Preisgestaltung sehr wichtig ist, um in puncto Nachhaltigkeit voranzukommen.

Beim Preis ist noch Luft nach oben

Als Gastredner veranschaulichte Thomas Steiner, Tourismus-Consultant bei Kohl & Partner, dass man preislich gesehen "gut dabei" sei, der Blick nach Südtirol zeige aber, dass man durchaus noch selbstbewusster auftreten könne. Eine von Kohl & Partner durchgeführte Studie verglich die Durchschnittspreise verschiedener Zimmer- und Unterkunftskategorien zu bestimmten Zeitpunkten. Dabei fiel auf, dass Gröden bei den sieben miteinander verglichenen Regionen jedes Mal an der Preisspitze zu finden war. So gab es ein 4-Sterne-Doppelzimmer Superior pro Person und Nacht am Wilden Kaiser um durchschnittlich 127,10 Euro, in Gröden verlangte man dafür 144,30 Euro. 

Thomas Steiner von der Tourismusberatung Kohl & Partner erklärt, welch wichtige Rolle die Preisgestaltung einnimmt. | Foto: Christoph Klausner
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Potential richtig ausschöpfen

Nächtigungszahlen und Preise sind die wohl wichtigsten Faktoren, um die Umsätze und Gewinne in der Tourismusbranche zu steuern. In der Region Wilder Kaiser hat man bereits vor einigen Jahren den Entschluss gefasst, dass man keine neuen Nächtigungsrekorde mehr anstrebt, da dies zwangsläufig eine hohe Belastung für die Einheimischen mit sich bringt.

"Der Preis wird der einzige Gewinnhebel in den nächsten Jahren sein",

Müssen die Vermieter-Preise angehoben werden?

so Steiner, der ebenfalls kaum Steigerungspotential bei den Nächtigungen mehr sieht. Aus diesem Grund widme man sich nun verstärkt den Preisen, mit denen man auch das Verhalten der Gäste besser beeinflussen kann. Steiner betont, dass die Gäste in Zukunft zwar öfter kommen werden, dafür aber kürzer bleiben und kurzfristiger stornieren. Aus diesen Gründen müsse man zusehen, dass man die Preise in der Hochsaison stärker anzieht. Frühbucher müssen man hingegen belohnen. Beides würde nicht nur zu einem besseren wirtschaftlichen Ergebnis führen, sondern auch zu einer besseren Verteilung der Gäste auf die Nebensaisonen bzw. zu mehr Planungssicherheit. Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer des TVB Wilder Kaiser, erklärt, dass man im Frühjahr 2022 eine Datenakkumulation fertig habe, welche den Betrieben der Region anzeigt, wann die Nachfrage steigt. Somit will man in Zukunft eine flexiblere Preisgestaltung ermöglichen.

Einige Empfehlungen zum Abschluss

Am Ende seiner Präsentation fasst Steiner nochmals zusammen, was er den Tourismustreibenden in der Region mit auf den Weg geben möchte. Zuerst müsse man die Preise für die nächste Saison um durchschnittlich 5 bis 7 Prozent steigern. Dies sei auch notwendig, um die anstehende Kostenexplosion zu kompensieren. Zusätzlich brauche es wieder striktere Stornobedingungen. Umbuchen wegen Schlechtwetter sollten der Vergangenheit angehören. Auch Krösslhuber betont, dass die Stornoregeln wieder "anbieterfreundlich" werden müssen. Essentiell sei zudem, dass sich die Preise in Zukunft noch stärker am Buchungsverhalten der Gäste orientieren. Kürzere Aufenthalte müssen somit teurer sein, ebenso wie besonders beliebte Zimmerkategorien. (klau)

Sollen die Preise für Übernachtungen in der Region Wilder Kaiser steigen?

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.
Mehr Infos zum TVB Wilder Kaiser findest du hier.

Bei der Vollversammlung des TVB Wilder Kaiser in Ellmau zeigt GF Lukas Krösslhuber, wie der Tourismus in der Region nachhaltiger gestalten werden kann. | Foto: Christoph Klausner
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