Energiewende
Wärme-Symposium in Angath gibt Impulse für Gemeinden

Felix Thalheim von der „Wasser Tirol - Wasserdienstleistungs-GmbH" präsentierte den rund fünzig Besuchern des Wärme-Symposiums die Ergebnisse der Untersuchungen.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Studienergebnisse zu Projekt "Wie heizt Tirol 2050?" in Angath präsentiert. Gemeinden sollen diese nun als Basis für Umstellung dienen.

ANGATH (bfl). Wie Gemeinden in der Region in Zukunft heizen könnten und wie man gemeinsam die Energiewende schaffen kann – mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigte sich das Wärme-Symposium "Wie heizt Tirol 2050?", das am Donnerstag, den 14. November im Angather Gemeindesaal stattfand. Neben einer Präsentation der Studienergebnisse und deren Schlussfolgerungen, erwarteten die Teilnehmer Impulsreferate, Vorträge und Diskussionsrunden. Die Studie habe gezeigt, dass es vor allem allem hinsichtlich der Nutzung von Abwärme für die Zukunft in der Region großes Potential gibt. Nachholbedarf besteht bei der Vernetzung von Gemeinden und bei der Bestimmung von "Kümmerern". 

Ergebnisse von Studie präsentiert

Bereits in einer im Jahr 2018 gestarteten Pilotstudie stellten sich die acht Gemeinden im Planungsverband (PV) 29 Wörgl und Umgebung gemeinsam mit der „Wasser Tirol“ und dem Land Tirol die Frage, wie Tirol im Jahr 2050 heizen könnte. Das erklärte Ziel ist, bis zum Jahr 2050 ohne fossile Energieträger auszukommen – dies mit Hilfe von erneuerbaren Ressourcen.
Im Rahmen des Pilotprojektes wurden neben Wörgl die Gemeinden Angath, Angerberg, Bad Häring, Breitenbach, Kirchbichl, Kundl und Mariastein hinsichtlich ihrer Möglichkeiten bei der regionalen Wärmeversorgung untersucht. Im Rahmen des Wärme-Symposiums wurden Bürgermeistern, Vertretern der Gemeinden und der "E5-Teams" sowie der Energieträger die Erkenntnisse aus der Pilotstudie präsentiert. Die Gemeinden sollen dank dieser Ergebnisse wiederum in der Zukunft konkrete Projekte hin zur Energiewende umsetzen können.

Potential für die Zukunft

Rupert Ebenbichler und Felix Thalheim von der „Wasser Tirol - Wasserdienstleistungs-GmbH" präsentierten den rund fünfzig Besuchern des Wärme-Symposiums die Ergebnisse ihrer Untersuchungen für die Studie. Im Rahmen dieser wurden in insgesamt acht Gemeinden rund 200 Siedlungen abgegrenzt und betrachtet. Dabei wurde einerseits der Ist-Zustand erhoben und im Zuge dessen Ableitungen für den künftigen Wärmebedarf gemacht. Die Ergebnisse wurden im Anschluss daran in Workshops in den Gemeinden diskutiert, um herauszufinden, welche Handlungsmöglichkeiten sich für diese ergeben könnten.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass für Wörgl, Kundl und Umgebung auf Grund der dort vorhandenen Industrie noch große Abwärmepotentiale vorhanden sind. So gibt beispielsweise die Sandoz jährlich über das Abwasser rund sechzig Gigawattstunden an Wärme in den Inn ab, berichtete Ebenbichler in seinen Ausführungen. Der Planungsverband weist teilweise aber auch ein hohes Grundwasserpotential als Wärmequelle auf, dies speziell für größere Gebäude. Kleinräumige Potentiale gibt es laut der Studie aber auch für Biogas aus Wirtschaftsdünger.

Netze und Kommunikation

Wichtig für eine gute Umsetzung der Tiroler Energiestrategie ist vor allem eine gute Kommunikation und eine Vernetzung über Gemeindegrenzen hinaus. Was die Energieträger im Wärmebereich betrifft zeigte sich, dass es im Planungsverband einerseits zentrale Räume gibt, die man gut mit Nahwärmenetzen erschließen kann, sagt Ebenbichler. Schwierig ist es im Gegensatz dazu in Gemeinden, die sehr dezentral sind. Um das System umzustellen, sollte man Wärmenetze, wo sie noch möglich sind, rasch errichten.
Für die Zukunft bräuchte es für die Gemeinden mehr Unterstützung was die Datenqualität betrifft (beispielsweise Daten für das Adress-, Gebäude- und Wohnungsregister (AGWR)). Wichtig sei aber auch die Kommunikation und der Austausch der Gemeinden untereinander – dies vor allem wenn bereits Best-Practice-Beispiele vorhanden sind. "Zur Umsetzung der Tiroler Energiestrategie im Wärmebereich braucht es lokale Kümmerer", betonte Ebenbichler abschließend, denn Gemeinden würden oft nicht über das notwendige Know-How, Finanzmittel und Personalressourcen verfügen.
Die Ergebnisse sollen nun den Gemeinden als eine Art Grundlage dienen, um die Umstellung zu schaffen. Vernetzen konnten sich die Vertreter jedenfalls bereits im Rahmen des Wärme-Symposiums.

Die Pilotstudie wurde bereits im April dieses Jahres in Wörgl präsentiert, mehr dazu finden Sie hier.
Weitere Beiträge zum Thema Energieautonomie 2050 finden Sie hier.

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