Großinvestition
Biokäserei erweitert in Walchsee an neuem Standort

Andreas Fuchs und Thomas Loferer (v.l.) präsentierten in Walchsee die Pläne für die Erweiterung.  | Foto: Fluckinger
9Bilder
  • Andreas Fuchs und Thomas Loferer (v.l.) präsentierten in Walchsee die Pläne für die Erweiterung.
  • Foto: Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

Genossenschaft entschied sich für neun Millionen Euro Investition in hochmoderne Käserei an neuem Standort in Walchsee.

WALCHSEE (bfl). Eine Weichenstellung für die nächsten einhundert Jahre, präsentierten die Vertreter der Biokäserei Walchsee am Donnerstag, den 21. März in Walchsee. Die Mitglieder der Genossenschaft stimmten nahezu einstimmig dafür, für neun Millionen Euro eine hochmoderne Käserei am neuen Standort im Gewerbegebiet Moosen zu errichten.
Es ist dies eine notwendige Maßnahme, um den wachsenden Anforderungen einer modernen Produktion gerecht zu werden, betonen die Vertreter der Biokäserei Walchsee bei der Präsentation des Projektes. Dabei können sie vor allem auf eine breite Unterstützung aus den Mitgliedern der Genossenschaft blicken. "Unsere 57 Mitglieder haben dieses für eine Genossenschaft doch beträchtliche Investitionsprojekt nahezu einstimmig beschlossen“, sagt der Obmann der Biokäserei Walchsee, Thomas Loferer.
Die Ursprünge der Genossenschaft aus Biobauern liegen im Jahre 1904, als sie sich mit 100 Mitgliedern gründete. Die derzeit 57 Mitglieder kommen vorwiegend aus Walchsee und Rettenschöss. Die damals erbaute Anlage zu Weiterverarbeitung und Veredelung der Milch zu Käse ist nur für Bio-Bergkäse in unterschiedlichen Reifegraden ausgerichtet – ein Umstand den die Mitglieder nun ändern wollen. Zusätzlich soll in der neuen Biokäserei auch Schnittkäse hergestellt werden, wobei dafür derzeit drei verschiedene Käsesorten getestet werden.

Fertigstellung bis 2020

Auf einem Areal von 4.500 m2 Grundfläche soll am neuen Standort nun ein Gebäude mit einer Fläche von rund 3.000 m2 entstehen. Der Zeitplan dafür ist durchaus ambitioniert: Die Bauarbeiten beginnen im Mai dieses Jahres, während die Übersiedelung von der alten Biokäserei in das neue Gebäude bereits im Juni oder Juli 2020 stattfinden soll. Mit Hilfe der neuen  Anlage will man die jährliche Kapazität hinsichtlich der angelieferten Bio-Heumilch von 4,3 Millionen Liter auf 6 Millionen Liter erhöhen. Die derzeitigen Produktionsanlagen können rund 3 Millionen Liter jährlich verarbeiten, der Rest wird bislang an den Milchhof Sterzing weiterverkauft. Zudem werden zusätzlich zur neuen Anlage ein Käsegeschäft mit Bistro sowie eine Schaukäserei errichtet. Das neue Gebäude wird in ländlicher Bauweise geplant. "Das soll authentisch sein und nicht einfach irgend eine Lagerhalle. Das Gebäude soll zu uns Biobauern passen", sagt Loferer.

Neun-Millionen-Investition

Das Investitionsvolumen für das neue Projekt liegt bei neun Millionen Euro, die von der Genossenschaft gestemmt werden. Die Mitglieder binden sich als Lieferant verbindlich bis 2025 an die Biokäserei Walchsee und nehmen während dieser Zeit Abschläge beim Milchpreis in Kauf. "Damit leistet jeder einzelne einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung dieser Investition", sagt Loferer.
Von Bund und Land erhofft man sich zudem Förderungen – sollten diese kommen, würden diese voraussichtlich in der Höhe von rund zwei Millionen gesamt liegen. Entschieden wird darüber noch im März. Der Verkauf der "alten" Biokäserei in der Alleestraße sollte darüber hinaus weitere Mittel für die Investition bringen. Derzeit ist die Immobilie mit 1,5 Millionen ausgeschrieben.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.