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BRB-Geschäftsführer zieht zum Ende von 9-Euro-Ticket Bilanz

Nach drei Monaten des Bahnfahrens um 9 Euro in Deutschland zog Arnulf Schuchmann nun Bilanz – diese fällt gemischt aus.  | Foto: BRB
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Das 9-Euro-Ticket endet, der Geschäftsführer der BRB Arnulf Schuchmann blickt nun nach drei Monaten Laufzeit zurück und zieht eine gemischte Bilanz. 

HOLZKIRCHEN, BEZIRK KUFSTEIN. Viele haben es genutzt und sind drei Monate günstig mit der Bahn gefahren. Nun endet das 9-Euro-Ticket in Deutschland. Der Geschäftsführer der Bayerische Regiobahn (BRB), Arnulf Schuchmann, blickt deswegen auf die vergangenen drei Monate für "seine" Bahn zurück. 
„Das 9-Euro-Ticket war auf der einen Seite ein Schnellschuss der Politik, der uns vor riesige Herausforderungen gestellt hat. Binnen Wochen mussten wir unsere Verkaufsstruktur und Tarifierung umstellen, was fast unmöglich schien, aber am Ende doch geklappt hat", sagt Schuchmann. 

An die Grenzen gekommen

Die vergünstigten Tickets hätten aber dem Höchstleistungen abverlangt. Einerseits, weil viele Gäste kaum mit der Bahn gefahren hatten und so viel erklärt werden musste. Andererseits, weil die Züge übervoll waren. "Wir sind mit allem gefahren, was wir hatten, konnten nicht mehr Züge aufs Gleis bringen, weil bereits alle im Einsatz waren, weil Bahnsteiglängen dafür nicht ausreichen und Strecken bereits vorher schon an ihrer Auslastungsgrenze angelangt waren", so Schuchmann. 
Zu Diskussionen sei es öfter beim Thema Fahrradmitnahme gekommen, denn oft wurde kein Ticket für das Rad gekauft. Fahrradfahrer mussten vor allem an den Wochenenden öfter auf nachfolgende Züge verwiesen werden, weil die Kapazitäten in den Mehrzweckbereichen schnell erschöpft waren.

"Marode" Infrastruktur ist ein Thema

Schwer zu schaffen mache der BRB die "marode Infrastruktur in unseren Netzen". Diese sorge immer wieder für kurzfristige Sperrungen und Langsamfahrstellen. Das wiederum bringt Verspätungen. "Und gerade die Kurzfristigkeit macht eine ordentliche Fahrgastinformation unmöglich, was aber bei Zugausfällen oder großen Verspätungen essentiell für die Fahrgäste ist. Dieses Problem wird uns noch lange begleiten und hat während der drei Monate zu viel Verärgerung geführt", so der Geschäftsführer. 

"Es konnten viele den ÖPNV nutzen und Ausflüge machen, die sich das ohne das günstige Ticket kaum geleistet hätten", sagt Schuchmann.  | Foto: BRB
  • "Es konnten viele den ÖPNV nutzen und Ausflüge machen, die sich das ohne das günstige Ticket kaum geleistet hätten", sagt Schuchmann.
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Viele haben Bahn ausprobiert

Dennoch wertet Schuchmann das 9-Euro-Ticket auch als Erfolg. Als größten Vorteil nennt er, dass viele das Bahnfahren ausprobiert hätten, ohne auf Zonen und Verbünde achten zu müssen. Auch weiterhin seien einfache Tarife und die Einfachheit ein Ziel. 

"Dass von den Neukunden viele nach Ende des 9-Euro-Tickets weiterhin den ÖPNV nutzen werden, wünsche ich mir zwar, bin aber skeptisch, denn jetzt geht es erst einmal auf dem Preisniveau weiter, das bis Ende April 2022 gegolten hat, und man spricht in der Branche bereits von Preiserhöhungen, die sehr bald kommen",

so Schuchmann. Nicht nur der Ausbau des öffentlichen Verkehr in ländlichen Gebieten, auch der Erhalt und die Sanierung der Infrastruktur seien teuer. Man kämpfe bereits seit dem Beginn der Pandemie mit hohen finanziellen Einbußen. 

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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