Neue Strategie
Das Hochtal geht unter dem Titel "Wildschönau 2030" neue Wege

- Ein wichtiges Steckenpferd, das in diesem Zusammenhang ebenfalls eine große Rolle spielt, ist das Mobilitätsangebot.
- Foto: Dabernig, Fluckinger
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Der Tourismusverband Wildschönau verfolgt mit der Gemeinde eine neue Zukunftsstrategie. Dabei geht es auch um Wertschätzung.
Die Wildschönau schlägt ein neues Kapitel im Tourismus auf und vieles bewegt sich dieser Tage im Hochtal. Der Tourismusverband (TVB) Wildschönau verfolgt eine neue Zukunftsstrategie für den Ort und hat 2023 unter dem Titel „Wildschönau 2030“ gemeinsam mit der Gemeinde und der Firma „Conos“ ein Strategiepapier entwickelt.
Höhere Qualität
Im Vordergrund steht die Schaffung eines attraktiven Lebensraumes in der Wildschönau – egal ob dieser als Arbeitsplatz oder Freizeitraum genutzt wird. Wertschöpfung soll dabei durch Wertschätzung entstehen – dies ist das zentrale Leitmotto des Strategiepapiers, in dem sieben konkrete Projekte verankert wurden. Die Qualität im Tourismus soll also eine größere Rolle spielen, das vorhandene Angebot aber gleichzeitig mehr wertgeschätzt werden. Weitere wichtige Bausteine abseits der Qualität sind im Hochtal nun die Saisonbelebung und wertschöpfende Attraktionen. Die Wildschönau hat derzeit knapp 7.000 Gästebetten – ein Status Quo, den man nicht ausbauen, sondern vielmehr halten will. Die Stabilisierung der Bettenkapazitäten ist ein wichtiger Faktor, um Preisdurchsetzung, Wertschöpfung und Auslastung dementsprechend zu heben.
Der Wildschönauer TVB und die Gemeinde wollen nicht nur auf die Gäste schauen, sondern auch auf die Einheimischen. Dabei orientiert sich das Hochtal zum Großteil am „Tiroler Weg“, der Tourismusstrategie des Landes Tirol und der Tirol Werbung, wie Michael Mairhofer, Geschäftsführer des TVB Wildschönau erklärt.

- Im kommenden Winter wird die „Dragon Winter Night“ beim Drachental an zehn Donnerstagen abgehalten.
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Umdenken und neuer Bus
Das Hochtal sucht dieser Tage jedenfalls den Weg hin zu höherer Qualität. „Die Wildschönau hatte in der Vergangenheit ein wenig den Ruf einer ‚Günstig-Destination‘“, sagt Mairhofer. Einige größere Betriebe mit hohen Bettenkapazitäten setzten in der Vergangenheit oft vorwiegend auf „Masse“. Hier sei ein Umdenken hin zu mehr Qualität beobachtbar, sagt der TVB-Geschäftsführer. Diese Veränderung sei dabei nicht nur auf das neue Strategiepapier zurückzuführen, sondern auf nachkommende Gastronomen und Hoteliers, die hier am Werk sind. Ihr Mantra ist, salopp gesagt: Weniger ist mehr. Dennoch sollen die dementsprechende Wertschöpfung und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung ihres Betriebes am Ende des Tages übrig bleiben.
Ein wichtiges Steckenpferd, das in diesem Zusammenhang ebenfalls eine große Rolle spielt, ist das Mobilitätsangebot. So setzt die Wildschönau seit 2023 auf ein Ganzjahres-Bus-Angebot. Früher gab es einen Skibus, der im Winter zwischen Auffach und der Niederau verkehrte, im Sommer fehlte eine solche Verbindung. „Das war für uns ein Riesen-Manko“, betont Mairhofer. Nun verkehrt seit 2023 ein VVT-Bus, der stündlich – auch im Sommer – zwischen den Hauptorten Auffach, Oberau und Niederau fährt. Ferner wurde mit einem lokalen Busunternehmer aus der Wildschönau ein Wanderbus für relevante Ziele, wie Thierbach und die Schönangeralm, installiert. Die Resonanz war nach der Einführung durchaus positiv, so zeigten sich Gäste in einer Befragung beim Thema Mobilität sehr zufrieden – die Wildschönau lag hier gleich im ersten Jahr der Erweiterung des Mobilitätsangebots um einiges über dem Tirol-Schnitt.

- Michael Mairhofer, Geschäftsführer des TVB Wildschönau, will neue Wege zur Nachhaltigkeit und Wertschätzung gehen.
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Aber auch Einheimische können das Busangebot mit Monats- oder Wochentickets wahrnehmen. Wer den Wanderbus regelmäßig nutzen will, kann sich eine Kombi-Saisonkarte kaufen, bei der Wildschönauerinnen und Wildschönauer 50 Euro (pro Familie) von der Gemeinde retour erstattet bekommen. Inkludiert sind die Sommerbergbahn, das Schwimmbad, der Tennisplatz und seit 2023 auch der neue Wanderbus. Damit bewegt sich auch für Einheimische vieles im Hochtal.
Radweg neu erfinden
Die Wildschönau investiert in den nächsten Jahren aber auch in die Weiterentwicklung der Wander- und Radinfrastruktur. Mithilfe eines Experten, der eine Analyse zu den Leitwegen durchführt, will der TVB 2025 mit dem ersten konkreten Wanderwegprojekt starten.
Bewegung ist im Hochtal nun auch beim Radwegausbau ins Spiel gekommen, wobei dieser durch die Gemeinde mit Förderung durch das Land Tirol und Unterstützung des TVB vorangetrieben wird. Noch im heurigen Herbst soll der erste Abschnitt für den neuen Talradweg gestartet werden.
Winter Night und Talherbst
Der TVB Wildschönau hat zwei konkrete Projekte aus seinem Strategiepapier bereits umgesetzt: die „Dragon Winter Night“ und den „Talherbst Wildschönau“. Damit setzt der TVB auf neue Veranstaltungen und Programme für Gäste und Einheimische. Neben fest verankerten Traditionsveranstaltungen, wie das Wildschönauer Talfest, Almabtrieb, Kirchtag sowie Platzkonzerte, gibt es auch neue Highlights. Eines davon ist die „Dragon Winter Night“ im Familienpark Drachental. Die neue Abendveranstaltung wurde im Winter 2023/2024 installiert und wird auch in der nächsten Wintersaison als Wochenhighlight fortgesetzt. Sie ist unter anderem ein Nachfolger des ehemaligen Klangfeuerwerks, das früher zu Neujahr im Hochtal stattfand, und setzt auf musikalische Umrahmung durch regionale Bands. Regionale Vereine arbeiten zudem hier beim Ausschank und machen so die Veranstaltung zu einem Erlebnis, das von Einheimischen und Gästen gleichermaßen genutzt wird. Wichtig ist den Touristikern aber auch die Einbindung von nachhaltigen Kriterien, wie beispielsweise die Ausgabe mit Tassenpfand. Im kommenden Winter wird die „Dragon Winter Night“ beim Drachental an zehn Donnerstagen abgehalten.
„Ein weiteres Projekt, das heuer erstmalig aus dem Strategiepapier heraus umgesetzt wird, ist der „Talherbst Wildschönau‘“, erklärt Mairhofer. Der TVB will also auch den Herbst als Reisezeit für das Hochtal besonders lukrativ machen und hat im Rahmen des „Talherbstes“ einige Veranstaltungen parat. Als Auftakt dient das Käsefest bei der Schönangeralm am 28. September. Gemeinsam mit 12 bis 15 regionalen Gastronomen wird sich das Hochtal zudem im Rahmen des „Talherbstes“ mit lokalen Spezialitäten auf „kulinarische Drachenspuren“ begeben. Im Drachental können sich Besucher bei der „Genussmeile“ mit regionalen Produzenten und Profikoch Bojan Brbre durch Köstlichkeiten durchkosten. Nach weiteren Veranstaltungen bildet dann die Höhenweg Trophy am 12. Oktober den Abschluss des „Talherbstes Wildschönau“.
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