Pirlo
Firma mit Hauptsitz in Söll verpackt Erfolg in Metall

Werner Moser ist Vertriebsleiter beim Metallverpackungsspezialisten Pirlo in Söll. Das Erfolgsrezept der Firma liegt im Streben nach einem sukzessiven Wachstum, wie Moser betont.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Werner Moser ist Vertriebsleiter beim Metallverpackungsspezialisten Pirlo in Söll. Das Erfolgsrezept der Firma liegt im Streben nach einem sukzessiven Wachstum, wie Moser betont.
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Der Metallverpackungsspezialist Pirlo mit Hauptsitz in Söll blickt aufeine über 100-jährige Erfolgsgeschichte und setzt auf Modernisierung.

SÖLL. Die Ursprünge von Pirlo liegen im Jahr 1908. Damals gründete Oskar Pirlo in Kufstein eine kleine Produktion für Blechdosen. Heute finden sich in jedem Haushalt Gebinde, die aus dem Hause Pirlo kommen – man denke nur an Gewürz- oder Teedosen, Tuben für Duschgels oder Lackdosen.
Der Verpackungshersteller hat dabei eine über 100-jährige Geschichte hinter sich, die von Erfolg und sukzessivem Wachstum gekennzeichnet ist. Nach der Gründung in Kufstein folgten im Laufe der Jahrzehnte eine Erweiterung der Pirlo-Produktpalette und mehrere Zukäufe – besondere Meilensteine in der Unternehmensgeschichte. So wurden ein Werk in Korneuburg (bei Wien) sowie ein weiteres Werk im polnischen Pionki erworben und ein Online-Handel, bei dem Produkte in kleineren Mengen verkauft werden, eröffnet. 2019 übersiedelte Pirlo die Zentrale der Firmengruppe von Kufstein nach Söll. Heute, mehr als 100 Jahre nach ihrer Gründung, zählt die Firma Pirlo zu den Marktführern in der Herstellung von Metallverpackungen in Europa und beschäftigt 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an insgesamt sechs Standorten – davon liegen vier im Bezirk Kufstein, einer in Niederösterreich und ein weiterer in Polen. Allein in Tirol sind 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Sukzessives Wachstum

Die wichtigsten Bausteine des Erfolgs sind in einem frühen Fokus auf Nachhaltigkeit begründet. 

„Schon damals legten die Gründer und Besitzer großen Wert auf Nachhaltigkeit, Langfristigkeit und weniger auf eine schnelle Gewinnmaximierung“,

sagt Werner Moser, Vertriebsleiter bei Pirlo, zu den Anfängen des Unternehmens. Das Erfolgsrezept der Firma liegt im Streben nach einem sukzessiven Wachstum, der Stabilität und Nachhaltigkeit bzw. dem Besinnen auf Fähigkeiten, die man bereits besitzt – das von Beginn an. „Was wir heute sehr positiv wahrnehmen: Wenn der Absatz eines Produktsegments stagniert, dann wird das durch andere Branchen kompensiert“, so der Vertriebsleiter.

2019 übersiedelte Pirlo die Zentrale der Firmengruppe von Kufstein nach Söll.  | Foto: Pirlo
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Präzision und Qualität

Aber auch die Nutzung von Alleinstellungsmerkmalen ist ein Erfolgsgarant. In diesem Zusammenhang nennt Moser zwei Merkmale, die Pirlo besonders auszeichnen: Der Verpackungshersteller punktet vor allem mit besonders hoher Präzision und Genauigkeit, was die Verschlussmechanismen betrifft. Gleichzeitig bietet Pirlo höchste Druckqualität. Man hat sich im Zuge der 100-jährigen Erfahrung speziell auf diese Stärken konzentriert und viel gelernt.
Was die Präzision bei der Herstellung der Gebinde anbelangt, betreibt Pirlo dafür einen eigenen Werkzeugbau. Stanzwerkzeuge werden also selbst vor Ort entwickelt, gebaut und gewartet. Fachkräfte werden in der Region in einer eigenen Lehrwerkstatt selbst ausgebildet. Auch wenn die Firma heute große Industrien bedient, ist das Unternehmen sehr handwerklich geprägt. Umso mehr sind in der Unternehmensphilosophie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verankert, auf die man sich stützt.

Stanzwerkzeuge werden bei Pirlo selbst vor Ort entwickelt, gebaut und gewartet.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Stanzwerkzeuge werden bei Pirlo selbst vor Ort entwickelt, gebaut und gewartet.
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Modernisierung im Visier

Pirlo ist nicht als Konservenhersteller zu bezeichnen, man bedient vor allem Nischen im Premiumbereich. Das aber für teilweise große und namhafte Kunden. „Wir unterstützen Kunden bei der Entwicklung eines Produkts“, erklärt Moser. Hergestellt werden blanke Gebinde bzw. Verpackungen mit Lithografie – je nach Kundenwunsch.
Die beiden Geschäftsführer Wolfgang Schauer und Peter Stanger leben heute gemeinsam mit dem Management-Team eine Philosophie der Erneuerung und Modernisierung im Unternehmen.

„Die Philosophie im Haus ist neben der Stärkung und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch die sukzessive Modernisierung des Unternehmens. Wann immer wir Potenzial zu innovativen Lösungen sehen, werden Investitionen getätigt“,

sagt Moser. Man will also nicht stehen bleiben, sondern immer einen Schritt voraus sein. Aktuell ist vor allem Nachhaltigkeit ein Thema – so wurden an den Standorten Photovoltaikflächen generiert und Investitionen für die Modernisierung der Gebäude getätigt.

Umsatzrekord 2022

Die Zahlen geben der Unternehmensstrategie Recht. 173 Millionen gefertigte Dosen und 22 Millionen Tuben verlassen jährlich die Fabrikhallen von Pirlo. Der Umsatz der Pirlo Gruppe lag 2022 bei 103 Millionen Euro, ein Umsatzrekord in der Firmengeschichte, obwohl das Jahr von Herausforderungen geprägt war. Im Angesicht von geopolitischen und wirtschaftlichen
Einflüssen spürt man bei Pirlo 2023 ein verändertes Konsumverhalten. Pirlo sei aber sehr breit aufgestellt und man blicke dennoch positiv in die Zukunft, sagt Moser. Auch heute herrscht noch das Bestreben vor, weiter zu wachsen. Investieren will Pirlo dabei in weitere Produktionsanlagen, aber auch die Effizienz im Produktionsprozess und die Arbeitgebermarke sollen weiterentwickelt werden.

Pirlo produziert Packmittel und Gebinde aus Metall – davon rund achtzig Prozent aus Weißblech und rund zwanzig Prozent aus Aluminium.  | Foto: Barbara Fluckinger
  • Pirlo produziert Packmittel und Gebinde aus Metall – davon rund achtzig Prozent aus Weißblech und rund zwanzig Prozent aus Aluminium.
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Von der Dose bis zum Eimer

Die Branchen, für die Pirlo Verpackungen herstellt, sind breit gefächert – vom chemisch/technischen Bereich über Kosmetik, Pharmazie, Lebensmittel bis hin zu Gefahrgut ist alles dabei. Pirlo produziert Packmittel und Gebinde aus Metall – davon rund achtzig Prozent aus Weißblech und rund zwanzig Prozent aus Aluminium; zusätzlich Tuben für den kosmetischen Bereich und Nahrungsmittelbereich.
Die Verpackungen werden in verschiedenen Ausprägungen hergestellt. Von Aluminium-Schraubkappen über Farbdosen und Rundflaschen bis hin zum Großgebinde wie Eimer oder Rundkannen – das Produktprogramm von Pirlo ist vielfältig aufgestellt und kann so unterschiedlichste Branchen bedienen. Spezialisiert ist man dabei beispielsweise bei den Rundflaschen auf Speiseöle oder bei Schraubdeckeldosen auf Luftgewehrkugeln, Cremen und Tabak.

Zahlen und Fakten Pirlo Gruppe

  • 173 Millionen gefertigte Dosen pro Jahr
  • 22 Millionen gefertigte Tuben pro Jahr
  • 11 Produktgruppen
  • 1.100 Kunden
  • 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • 42 Exportländer
  • 103 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2022

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