Bildungswoche
Holzbau- und Zimmermeister kamen in Alpbach zum 50. Mal zusammen

"proHolz" Tirol Geschäftsführer Rüdiger Lex, der Vortragende Holzbauingenieur Pirmin Jung und proHolz Vorstandsvorsitzender Karl Schaffer (v.l.) in Alpbach.  | Foto: Fluckinger
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  • "proHolz" Tirol Geschäftsführer Rüdiger Lex, der Vortragende Holzbauingenieur Pirmin Jung und proHolz Vorstandsvorsitzender Karl Schaffer (v.l.) in Alpbach.
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Von 14. bis 17. Jänner netzwerken die österreichischen Holzbau- und Zimmermeister im Congress Centrum Alpbach im Rahmen ihrer Bildungswoche. Beim "proHolz Tirol"-Vortragsabend sprach der Schweizer Holzbauingenieur Pirmin Jung über die mögliche "Selbstverständlichkeit" von Bauen mit Holz.

ALPBACH (bfl). Mitte Jänner ist traditionsgemäß die Zeit, in der das Congress Centrum Alpbach ganz im Zeichen des Holzes steht. Im Jubiläumsjahr 2019 findet die Bildungswoche der Österreichischen Holzbau- und Zimmermeister von 14. bis 18. Jänner statt. Zum 50. Mal kommen dabei Interessierte und Experten aus der Branche in Alpbach zusammen, um rund um das Thema Holz zu "netzwerken". Beim Vortragsabend des Vereins "proHolz Tirol" am Dienstag, den 15. Jänner konnten "proHolz Tirol" Vorstandsvorsitzender Karl Schaffer und Geschäftsführer Rüdiger Lex mehr als 250 Zuhörer begrüßen – darunter unter anderem Simon Kathrein, Innungsmeister der Tiroler Holzbauer, den Präsidenten des Tiroler Forstvereins Kurt Ziegner sowie Vertreter verschiedener Bildungsinstitutionen der Holzbranche.

Holzbau als Selbstverständlichkeit

Als Referent trat der Schweizer Holzbauingenieur Pirmin Jung auf die Bühne. Der Geschäftsführer der Pirmin Jung Ingenieure AG aus dem Kanton Luzern in der Schweiz war mit seiner Firma an der erfolgreichen Entwicklung des Holzbaus in der Schweiz beteiligt und sorgt mit seinen Projekten in der Branche für Aufsehen.
Er zeigte in seinem Vortrag "Bauen mit Holz: Eine Selbstverständlichkeit?" auf, was im Holzbau möglich ist – dies aus der Sicht eines Holzbauingenieurs. Jung ist davon überzeugt, dass Bauen mit Holz in den kommenden Jahren zu einer Selbstverständlichkeit werden kann.
Im Rahmen seiner Arbeit in der Schweiz konnte der Holzbauingenieur bis heute bereits 150 Projekte umsetzen. Im Vortrag berichtete er von der Planung mehrgeschossiger Holzbauten als Wohnhäuser bis hin zur Umsetzung eines Hotels mit rund 1.200 unterschiedlichen Holzbauelementen. Dabei zeigte der Vortragende die erfolgreiche Entwicklung des Holzbaus, der seit den Neunziger Jahren dank stetiger neuer Normen einen großen Zuwachs erfuhr.

Holz im Aufwind

Daraus leitet Jung Perspektiven für den Holzbau ab, die diesen in der Zukunft tatsächlich zu einer "Selbstverständlichkeit" machen könnten. Zum vermehrten Einsatz kommen könnte der Baustoff dort, wo man verdichten und aufstocken kann sowie bei der Sanierung von Fassaden. Aber auch beim Bau von Hochhäusern sieht Jung großes Potenzial für die Holzbauweise. Als zukünftiges Bausystem für Hochhäuser in Holzbauweise identifiziert der Holzbauingenieur die Skelettbauweise, bei der der Rohbau aus Elementen mit einer primär tragenden Funktion besteht.
"Wir müssen uns fit machen, damit die Holzbranche solche Projekte auch sauber hinbringt, und dass diese auch funktionieren", sagt Jung. Eine vermehrte Bauweise "nach oben" sieht er als absolute Notwendigkeit, da laut derzeitigen Prognosen von Zukunftsforschern die Menschheit in dreißig Jahren hinsichtlich der Bevölkerungszahlen die 10-Milliarden-Marke überschreiten wird. Diese Zahl fordert in Zukunft vor allem mehr Wohnraum in städtischen Gebieten. Mit Hilfe des vermehrten Einsatzes von Holz als Alternative im Bauwesen, könne man zudem einen Beitrag zur Lösung des globalen Klimaproblems beisteuern, so Jung.

Über "proHolz"

Der Verein "proHolz Tirol" hat es sich zum Ziel gesetzt eine verstärkte Nutzung des ökologisch und ökonomisch wertvollen Naturproduktes Holz zu verfolgen. Er gliedert sich in die Geschäftsfelder Holzinformation, Holzcluster und Holzbaulehrstuhl. Ziel ist es Konsumenten, Fachleute, Privatpersonen und öffentliche Entscheidungsträger über Stärken sowie Vorteile von Holz zu informieren. "proHolz Tirol" unterstützt die Zusammenarbeit von Unternehmen zur Produktentwicklung und Marktbearbeitung und forciert deren Vernetzung mit Forschungseinrichtungen.

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