Tier-Vertreiber
Start-up aus Bezirk Kufstein will weltweit durchstarten

Christian Hochmuth aus Kundl hat gemeinsam mit Johannes Kirchmair ein Gerät entwickelt, das Schädlinge, wie Mücken oder Marder, vertreibt.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Christian Hochmuth aus Kundl hat gemeinsam mit Johannes Kirchmair ein Gerät entwickelt, das Schädlinge, wie Mücken oder Marder, vertreibt.
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Brandenberger Firma "IRepell" will Schädlinge ohne Chemie und Tötung vertreiben. Der Weg dahin führt über ein Smart Home Gerät.   

BRANDENBERG, KUNDL. Die Idee, eine Abwehr gegen Tiere zu entwickeln – ohne Chemie und ohne diese zu töten – kam Johannes Kirchmair (CEO der Single Use Support GmbH) vor mehr als zwei Jahren. Gemeinsam mit Christian Hochmuth hat er nun ein Gerät entwickelt, das Schädlinge, wie Mücken oder Marder, vertreibt, indem es deren natürliche Feinde imitiert.
Das junge Start-Up aus dem Bezirk Kufstein produziert damit dieser Tage in Tirol eines der Innovativsten Smart Home Geräte der Welt. 

Durch Nachahmung vertreiben

Das Funktionsweise des Gerätes ist einfach: Dieses will Schädlinge durch Nachahmung der natürlichen Fressfeinde vertreiben. Dazu kommen Effekte wie Ultraschall, Blitzlicht und Bio-Akustik zum Einsatz. Ortet der Schädling also einen "simulierten" natürlichen Feind, so ist sein natürlicher Instinkt, diesem fern zu bleiben.
Das Gerät kommt zusammen mit einer App, durch welche ausgewählt werden kann, welches Tier vertrieben oder abgehalten werden soll. Aktuell kann das Gerät sieben Tiere abwehren, das Unternehmen forscht aber weiter und will die Anwendung nach Möglichkeit auf 16 Tiere ausweiten. 

Erfolgreich getestet

Das Projekt wird vom Land Tirol mittels Forschungsförderungen unterstützt, den Rest haben die Gründer selbst finanziert. Dass "IRepell" mehr als nur eine Idee ist, wurde wissenschaftlich aber bereits bestätigt. "IRepell" wurde weltweit als erstes digitales Gerät nach UNO-Standard auf die Vertreibung von Tigermücken, welche Malaria und Co. übertragen können, erfolgreich getestet. Ein führendes deutsches Labor in Regensburg hat nach wissenschaftlicher Forschung bestätigt, dass Mücken durch das Gerät effektiv vertrieben werden. Darüber hinaus wird das Gerät bei der Internationalen Messe CES23 (Consumer Electronics Show 2023) in Las Vegas als innovativste Neuheit im weltweiten Smart Home Markt mit einem Fachjury Preis ausgezeichnet. 

Keine Chemikalien

Managing Director und Co-Founder Christian Hochmuth sieht einen großen Vorteil darin, dass keine Chemikalien bei der Schädlingsabwehr zum Einsatz kommen. Dadurch könne ein "Todeskreislauf" verhindert werden: "Wenn die Tiere beispielsweise sterben, kommt ein weiterer natürlicher Fressfeind (...) und verendet auch noch", erklärt Hochmuth hinsichtlich des Einsatzes von Chemikalien zur Abwehr. Indoor liegt die Reichweite für die Abwehr für Mücken bei rund vier Metern. Marder und Mäuse können beispielsweise über zehn Meter Reichweite vertrieben werden. 
Die Umsetzung der Idee sei auf Grund des Wegbrechens der Lieferketten sehr schwierig gewesen, erklärt Hochmuth im Gespräch mit den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN. "Wir sind jetzt nach Turbulenzen am Weltmarkt so gelandet, dass wir in Söll produzieren", so Hochmuth. Die Wertschöpfung bleibe somit in Tirol. Im November beginnt nun die Serienproduktion in Tirol.

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