Diözesaner Frauentag der Katholischen Frauenbewegung in Mariastein – 30. April 2016
Es muss nicht immer mehr sein – nachhaltiger leben, Neues wagen - kann jede und jeder für sich alleine - „einfach mal anfangen“ – lautet die Devise und damit Vorbild sein, war die Botschaft des Diözesanen Frauentages 2016 in Tirol!
Groß war der Jubel, als vor fünf Monaten die Weltgemeinschaft das Klimaabkommen von Paris beschlossen hat. Die Staaten der Erde wollen damit eine globale Erderwärmung von 2 º C und mehr verhindern und so den schädlichen Ausstoß von Treibhausgasen eindämmen, mit all den bekannten negativen Folgen für Mensch und Natur. Ehrgeizige Ziele wurden formuliert, die in Etappen bis zum Jahr 2050 erreicht werden müssen. Nicht nur die Menschheit steht vor großen Herausforderungen, sondern wir alle sind aufgefordert, für das gute Leben aller das Unsere beizutragen.
Wie das geschafft und vor allem auch umgesetzt werden kann, stand als zentrale Frage im Mittelpunkt des ersten Tiroler Diözesanen Frauentages.
Knapp 70 Frauen aus allen Regionen der Erzdiözese Salzburg waren zu dieser Veranstaltung angereist, um im berühmten Mariasteiner Wallfahrtsort zu tagen und zu diskutieren. Als Referenten hatte die kfb den Tiroler Georg Willi eingeladen. Der Nationalratsabgeordnete ist als Tourismus- und Verkehrssprecher der Grünen im Bund nah dran an der Thematik.
Ganz zu Anfang seines Impulsreferates im Mariasteiner Fürstensaal betonte er: „dass sich niemand davor fürchten müsse, nicht mehr mit dem Auto fahren zu können bzw. im Winter in einer kalten Stube sitzen zu müssen.
Energie sei im Überfluss vorhanden, unsere Sonne schicke jeden Tag mehr als genug davon auf die Erde, mehr als wir je verbrauchen könnten; diese effizient zu nutzen, sei das Gebot der Stunde, für die Wissenschaft und den Gesetzgeber. In Tirol würden beispielsweise ab Juli 2016 private Photovoltaikanlagen in Form eines Zuschusses von maximal Euro 3500 gefördert werden. Dadurch solle in Zukunft der Eigenverbrauch bei privaten Solarstromanlagen angekurbelt werden.
Für ein besseres Leben der Menschen
in den Ländern des Südens müssten aber auch wir ein bisschen an unseren Alltagsschrauben drehen und nachhaltiger, das heißt ressourcenschonender, leben. Wir Menschen in den Industriestaaten hätten nämlich die freie Wahl die Wege unserer Mobilität und unseren ganz persönlichen Energieverbrauch dahin gehend zu steuern, dass unser ökologischer Fußabdruck so gering als möglichst ist.“ Auf den ersten Blick mag es vielleicht ein wenig seltsam erscheinen, aber unser Schritt zurück und die Besinnung auf das, was wesentlich ist, ist der dringend notwendig Fortschritt, hin zu einer gerechteren Welt. Dies sind erste Schritte in die richtige Richtung, die wir alle selber gehen können. Denn es gibt viele gute Gründe, dass weniger mehr ist und noch dazu gesund, klimaverträglich und achtsam im Umgang mit Natur und Mensch. „Regional kochen, bio einkaufen, reparieren statt wegwerfen, liegen im Trend der Zeit“, so Willi, der in Wien täglich selber kocht. Sich mit seiner Küche an die Saison und die Produkte der Region anzupassen, sei für ihn kein Verzicht, sondern Freude pur, wenn wie jetzt z. B. wieder die Spargelzeit komme.
Zuversicht ist also gestattet,
doch es braucht die gebündelte Kraft aller, damit Umdenken und Wandel möglich werden. Die Frauen der Katholischen Frauenbewegung sind schon jetzt ein gutes Vorbild und auch Beispiel dafür, wie nachhaltiger leben, gehen und auch gelingen kann. Die den Vormittag abschließende anregende Diskussion hat dies eindrücklich gezeigt.
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