Bürger planen Tourismusstrategie

ELLMAU (bfl). Die Region Wilder Kaiser hat sich so einiges vorgenommen für dieses Jahr. Mit dem Bürgerprojekt "Lebensqualität am Wilden Kaiser" geht man gemeinsam der Frage nach, wie der Tourismus in der Region in Zukunft gestaltet werden soll. Gleichzeitig gibt es im Sommer 2017 neue Mobilitätsangebote für Gäste und Einheimische. Indes entschleunigt sich Ellmau mit einer neuen Begegnungszone im Dorfzentrum.

Bürger reden mit
Die vier Gemeinden der Region Wilder Kaiser haben vor einigen Wochen ein Projekt gestartet, bei dem die Bürger selbst die Zukunft der Region mitgestalten. Dabei geht es um die Frage wie man den Tourismus für eine höhere Lebensqualität aller gestalten soll.
Per Zufallsprinzip wurden dafür insgesamt 18 Bürger aus Ellmau, Going, Scheffau und Söll ausgewählt. Ihre Aufgabe ist es nun gemeinsam mit den Mitgliedern des Tourismusverbandes eine nachhaltige Tourismusstrategie für alle zu entwickeln.
Im Mai wurden bereits drei sogenannte "Zukunftsdialoge" gestartet. Für je einen ganzen Tag kamen dabei die erwählten Bürger mit Tourisitkern, Gastronomen und Vertretern der Gemeinden und der Landwirtschaft zusammen. Das erklärte Ziel für jeden Zukunftsdialog war es, eine Empfehlung für eine nachhaltige Tourismusstrategie zu entwickeln. Dabei ging es um Themenbereiche wie Verkehr und Lärm, Freizeit, leistbares Wohnen oder Tourismus und Natur. Am 31. Mai werden dann die Ergebnisse der Zukunftsdialoge in einer offenen Veranstaltung im Postwirt in Söll präsentiert, wobei alle Bürger der Region dazu eingeladen sind.

Mobil am Wilden Kaiser
Einen weiteren Schritt Richtung Zukunft machen die Gemeinden auch mit dem erweiterten Busangebot für das neue Jahr. Der KaiserJet, ein Wander- und Bäderbus der bereits seit zehn Jahren installiert ist, fährt heuer die neue Haltestelle "Ellmau Golfplatz" an. Deutlich öfter pro Tag als im vergangenen Jahr kurvt auch der Hintersteiner Seebus vom Scheffau Dorf zum Hintersteiner See. "Der Gast kommt somit ohne Umsteigen zu den Bergbahnen und Schwimmbädern", sagt TVB-Geschäftsführer Lukas Krösslhuber. Nutzungsberechtigt sind alle mit einer gültigen Gäste- oder Bürgerkarten sowie mit Bergbahntickets der SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental.
Gänzlich neu ist der "Kaiserjet Nightliner" der von 10. Juni bis 23. September von Dienstag bis Freitag am Abend fahren wird. Von 18:45 bis 22:10 Uhr haben Gäste und Einheimische so die Gelegenheit mit dem Bus zu Dorfabenden oder sonstigen Abendveranstaltungen zu gelangen.
Neu ist auch das Busticket für 1,50 Euro: Seit dem 1. Mai können Gäste mit dem 1,50-Euro-Ticket und einer gültigen Gästekarte bestimmte Postbuslinien in die umliegenden Gemeinden oder Städte nutzen. Auch für die Nebensaison hat man das Mobilitätsangebot mit speziellen Taxitickets erweitert. Mit diesen Tickets können Gäste von der Unterkunft zur Hartkaiserbahn, zum Kaiserbad, zur Wochenbrunner Alm oder zum Hintersteiner See fahren. Der Preis beträgt 1,50 bis 3,00 Euro pro Person und pro Fahrt.
Da die Gruttenhütte wegen Umbau dieses Jahr komplett geschlossen ist, wird es heuer auch ein Wandershuttle geben, das Wanderer täglich um 9:30 Uhr von Ellmau zur Wochenbrunner Alm und um 17:30 Uhr von dort wieder zurück ins Dorf bringen wird.

Ellmau entschleunigt
Die Gemeinde Ellmau pant darüber hinaus eine Entschleunigung des Dorfkerns, damit Veranstaltungen dort leichter machbar werden. Deswegen wird in Kürze eine verkehrsberuhigte Zone installiert, in der 20 km/h an Geschwindigkeit erlaubt sind. Gleichzeitig wird man zur Verkehrsberuhigung eine Einbahnstraße von Ost nach West einrichten. Man hoffe dadurch eine Qualitätsverbesserung für das Dorfzentrum zu erreichen und dem hausgemachten Verkehr entgegenzuwirken, sagt Bürgermeister Klaus Manzl.