Kommentar: Nicht ganz positive Schlussrechnung der "SchuSo"
Die Schlussrechnung der Schulsozialarbeiter nach drei Jahren an der NMS Wörgl ist positiv. Die Betreuung der Jugendlichen durch die Schulsozialarbeit, kurz "SchuSo", erfolgt mit Beratung und Workshops und findet, so zeigen es die Zahlen, großen Anklang. Mehr als die Hälfte aller Schüler und Schülerinnen nahmen Angebote der "SchuSo" in den drei Jahren in Wörgl in Anspruch. Im Schuljahr 2017/18 haben bis Anfang Juni 296 Schülerinnen und Schüler direkte Beratungen genutzt, wobei vor allem Konfliktlösung und Konfliktmoderation zu den häufigsten Beratungsthemen zählten. Es ist dies eine verhältnismäßig hohe Zahl, die einige Fragen mit sich bringt – allen voran folgende: War der Bedarf an Betreuung im Bezirk immer schon so hoch, aber ungestillt oder ist die hohe Nutzung eine der Nebenwirkungen der heutigen Zeit? Denn, der Zeitgeist der Jugendlichen, ist geprägt von Smartphones und Internet – und die sind in vielerlei Hinsicht echte Kommunikations-Killer. Wer täglich mehr als hundert Nachrichrichten über WhatsApp verschickt, zehn Instagram-Stories in die Welt schießt und online den höchsten Klickzahlen hinterherjagt, verlernt vielleicht die Kunst mit seinem Gegenüber tatsächlich zu reden. Auch wenn die Schulsozialarbeit selbst also positiv bilanzieren kann, sollten wir uns alle die Frage stellen, ob diesem Endergebnis nicht eine negative Bilanz zu Grunde liegt, an der wir selbst etwas ändern sollten.
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