Wunschkonzert auf dem Fischerfeld

Die Hochbautechnikerin Rießlegger (Büro Adamer und Ramsauer), Hedi Wechner und Architekt Haselsberger (Büro Moritz und Haselsberger) begutachten das Modell (v.l.).
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  • Die Hochbautechnikerin Rießlegger (Büro Adamer und Ramsauer), Hedi Wechner und Architekt Haselsberger (Büro Moritz und Haselsberger) begutachten das Modell (v.l.).
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WÖRGL (bfl). Das lange Warten der Wörgler auf eine Lösung zum Thema "Fischerfeld" hat ein Ende. Laut dem gemeinsamen Projekt der Alpenländischen Heimstätte, der Stadt Wörgl und der WIST werden die Musikschule, die Stadtmusikkapelle, der Stadtpark und eine Wohnungsanlage in einem "integrativen Zentrum" Platz auf dem Fischerfeld Areal finden. Das Interesse unter den Anrainern fiel allerdings eher gering aus – nur wenige kamen zu der Präsentation des Bebauungsvorschlags im VZ Komma. Starten wolle man mit dem Projekt noch im Herbst. Die Bauzeit wird sich laut den Experten auf rund 18 Monate belaufen.

Integratives Zentrum mit Park
Das Projekt umfasst drei Teile: das "Townhouse II", der Wohnpark und das Haus der Musik. Ausgearbeitet wurde es von den zwei Architekturbüros "Moritz und Haselsberger" und "Adamer und Ramsauer." Wir haben bei diesem Projekt versucht eine Vielzahl von Nutzungen bestmöglich unter einen Hut zu bringen", sagt Markus Lechleitner, Geschäftsführer der Alpenländische Heimstätte, in seinen einleitenden Worten.
Man habe bei der Planung der Gebäude auf die Lage des Parks Rücksicht genommen, erklärt Architekt Jakob Haselsberger. Die Parkanlage mit über 3000 Quadratmetern ist somit das zentrale Element des Entwurfes. Das Parkareal selbst ist nicht unterbaut, dadurch kann der Park auch mit großen Bäumen bepflanzt werden. Die Gebäude auf dem Areal sind fingerförmig angeordnet, wobei dazwischen Grünzonen geplant sind. Somit wird der Park als Grünraum fortgeführt und findet sich auch in der Gestaltung der Gebäude: Die Fassaden an den längsseiten der Gebäude werden in grün gehalten und kleine Teile des Parkes werden überdacht sein. Ob und in welcher Form ein Teich dort Platz finden könne sei eine Frage der Sicherheit und muss noch geklärt werden.

WIST errichtet Haus für die Musik
Das Haus der Musik, direkt an der Brixentaler Straße anliegend, wird neue Heimat der "Werkbank" der Tiroler Volkshilfe, der WIST, der Landesmusikschule sowie der Stadtmusikkapelle. Im Erdgeschoss des Gebäudes sind ein Café und Verkaufsflächen für die "Werkbank" geplant. Über einen Zugang gelangt man in das erste Obergeschoss, wo sich ein Foyer mit anschließendem, rund 100 m2 großem Veranstaltungssaal befindet. Hinzu kommen noch ein Lager, ein Einspielzimmer und dahinter die Räumlichkeiten der WIST mit Büros, einem Schulungs- sowie Aufenthaltsraum.
Im 2. und 3. Obergeschoss wird die Musikschule gemeinsam mit der Stadtmusikkapelle Wörgl ihr neues Zuhause finden. Im 2. Obergeschoss finden sich acht Unterrichtsräume mit je 18-25 m2, die Direktion und das Sektreteriat der Musikschule. Der geplante Aufenthaltsraum soll sowohl von Musikschule als auch von der Stadtmusikkapelle genutzt werden. Das 3. Obergeschoss bietet Platz für das 160 m2 große Probelokal der Kapelle, weitere acht Unterrichtsräume und einen Multifunktionsraum für die musikalische Früherziehung. Die Gänge der beiden Stockwerke sollen dabei auch gleichzeitig als Warteräume für die Schüler dienen. Ganz oben findet sich auch eine Dachterasse.

Gefördeter Wohnpark
Das Projekt sieht insgesamt 95 Mietwohnungen in vier Gebäuden vor, die durch die Gemeinde vergeben und auch gefördert werden. Das "Townhouse II" ist dabei ein neuer Bauteil, der direkt an der Tiroler Straße liegen und eine Verlängerung zum neu errichteten "Townhouse I" sein wird. Elf Mietwohnungen mit Gärten und Balkonen werden dort untergebracht sein.
Der "Wohnpark" wird aus drei Gebäuden bestehen, die 84 Wohnungen umfassen werden – 68 davon sind reine Mietwohnungen, 16 sind betreubare Wohnungen.
Für die formale Umsetzung des vorliegenden Planes brauche man eine Änderung des Flächenwidmungsplans, denn die Nutzung durch die Musikschule und WIST gehen über den klassischen Wohngebietscharakter hinaus, erklärt Claudia Schönegger vom Büro für die Raumplanung. So wird auch das Wohngebiet in eine Sonderfläche für den Park umgewidmet. In der Bebauungsbeplanung wurde zum Areal zusätzlich das "Fischerhaus" und das Gebäude der Telekom dazugenommen, wobei man hier die sogenannte "besondere Bauweise" festgelegt hat.

Tiefgarage und Verkehr
Die Tiefgarage umfasst insgesamt 139 Abstellplätze. Davon sind 20 dem "Townhouse II" zugeordnet, 94 dem Wohnpark und 25 dem Haus der Musik. Angedacht sind zwei Ein- und Ausfahren: einmal in der Brixentaler Straße und einmal in der Tiroler Straße.
Ein gemeinsamer Fuß- und Radweg über das Areal wird die Brixentaler und die Tiroler Straße verbinden. Eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist durch eine Bushaltestelle an der Tiroler Straße gegeben, wobei die Busbucht dabei auch gleichzeitig als Beschleunigungsspur der Tiefgaragenausfahrt angedacht ist. Eine Zuspitzung der Verkehrslage will man unter anderem durch reine Rechtsausfahrten an der Tiroler Straße verhindern.
Kritik aus den Reihen der anwesenden Anrainer kam vor allem hinsichtlich der Abstände zu den Nachbarhäusern wie in der Dr. Franz-Stumpf-Straße. Die Mindestabstände werden dort zwar eingehalten, einige Anrainer wünschen sich jedoch mehr.

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