Solarpotenzial: 58 Prozent der Dächer im Bezirk Kufstein geeignet
Würde jede einzelne geeignete Dachfläche tatsächlich zur Energiegewinnung genutzt, könnten im Bezirk Kufstein theoretisch 1.031 Gigawattstunden Sonnenstrom, genug für 250.000 Haushalte, produziert werden.
BEZIRK KUFSTEIN. Im Bezirk Kufstein wurden 26.500 Gebäude auf ihre Eignung zur Produktion von Sonnenenergie untersucht. Ergebnis: Der Bezirk verfügt über ein erhebliches Solarpotenzial und kann damit einen wesentlichen Beitrag zur Energieunabhängigkeit Tirols und zur Stärkung der heimischen Wirtschaft leisten. Energiereferent LHStv Josef Geisler zu den Bezirksdaten aus der Studie „Solar Tirol“:
„58 Prozent aller bestehenden Dachflächen im Bezirk, das sind 7,4 Millionen Quadratmeter, können zur Energieerzeugung genutzt werden.“
Sonnenstrom vom Dach für den eigenen Verbrauch
Würde jede einzelne geeignete Dachfläche tatsächlich zur Energiegewinnung genutzt, könnten im Bezirk Kufstein theoretisch 1.031 Gigawattstunden Sonnenstrom produziert werden. Das entspricht dem durchschnittlichen Strombedarf von mehr als 250.000 Haushalten. Die derzeitige Stromproduktion aus Photovoltaik in ganz Tirol beträgt 81 Gigawattstunden.
LHStv Josef Geisler
Im Bezirk Kufstein stehen insgesamt 26.581 Gebäude mit Dachflächen von zusammen 12.910.465 Quadratmetern. 7.434.325 Quadratmeter davon wären für Solarenergie-Erzeugung geeignet udn könnten 1.031 Gigawattstunden Strom erzeugen. Auf der absoluten Sonnenseite im Bezirk liegen übrigens die Gemeinden Münster, Scheffau und Ellmau.
Energieautonomie bringt Wirtschaftsaufschwung
Bis zum Jahr 2050 will Tirol energieautonom sein und sich weitgehend selbst mit heimischer, erneuerbarer Energie versorgen. Dazu soll der Gesamtenergiebedarf halbiert sowie Erdöl und Erdgas durch heimische Energieträger ersetzt werden. Zwei Milliarden Euro fließen derzeit von Tirol für fossile Energie ins Ausland, sieht Geisler in der Energieautonomie auch eine Belebung der heimischen Wirtschaft und regionalen Wertschöpfung.
Projekt Solar Tirol
In einem dreijährigen INTERREG-Projekt wurde für das gesamt Siedlungsgebiet Tirols erhoben, welches nutzbare Solarpotenzial auf den Dächern vorhanden ist. „Ob Bewölkung oder Verschattung durch Bäume oder Gebäude – alle Faktoren wurden bei der Berechnung des Strahlungswerte und des Solarpotenzials berücksichtigt“, erklärt Manfred Riedl, Leiter des Projekts Solar Tirol. Zum Tag der Sonne im Mai soll auch ein Solarinformationssystem online gehen, das die Ertragsmöglichkeit für jedes einzelne Dach in Tirol zeigt.
Mehr Informationen zum Projekt "Solar Tirol" gibts unter: tirol.gv.at/solartirol
zur Vision Energieautonom 2050 unter www.tirol2050.at
und zum Solarpotenzial im Land beim interaktiven Kartendienst tiris.
Energiemix in Tirol
(bei aktuellem Verbrauch):
Erdöl/Gas – 62%
Wasserkraft – 19%
Biomasse – 17%
Sonne – 1%
Umweltwärme – 1%
(bei halbiertem Bedarf):
Erdöl/Gas – 0%
Wasserkraft – 52%
Biomasse – 30%
Sonne – 11%
Umweltwärme – 7%
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