"Wir sind nicht die 'Dagegen-Partei', sondern die Aufpasser!"

"Wir präsentieren praktikable Lösungen", sind sich Andrea Haselwanter-Schneider und Isabella Gruber (re.) sicher.
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  • "Wir präsentieren praktikable Lösungen", sind sich Andrea Haselwanter-Schneider und Isabella Gruber (re.) sicher.
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BEZIRK (nos). Die "Liste Fritz" ist aktuell auf Tour durch die Tiroler Bezirke, um ihre Spitzenkandidaten zur Landtagswahl im Februar zu präsentieren. Im Bezirk Kufstein kann sich Listenchefin LA Andrea Haselwanter-Schneider dabei auf ihre Parteikollegin im Landtag verlassen: die Thierseer Psychologin Isabella Gruber geht als Vorderste im Bezirk ins Rennen um die Wählergunst. Seit zwei Jahren sitzt sie für die "Liste Fritz" im Landtag.

Das Damen-Duo sieht als erklärtes Ziel die Verdoppelung der Mandate für die Liste Fritz im Landtag und möchte die beiden zusätzlichen Plätze mit Männern füllen, um das Geschlechterverhältnis der Liste zu ebnen. "Wir sind nicht die 'Dagegen-Partei', aber wir schauen kritisch hin, wo es sein muss. Wir sind eine Aufpasserpartei – wir schaun auf's Geld und auf die Leut'", meint Haselwanter-Schneider. Dabei versteht sich die "Liste Fritz" als "einzige echte Oppositionspartei in Tirol", so Haselwanter-Schneider, "denn alle anderen haben sich bereits als mögliche Koalitionspartner der ÖVP in Stellung gebracht". Für ihre Partei käme ein Bündnis "mit einem so übermächtigen Partner" nicht in Frage, andere Koalitionsvarianten ohne ÖVP allerdings schon, wenngleich diese nicht sonderlich realistisch sein dürften. "Wir glauben nicht, dass sich diese schwarze VP in Tirol verändern will", sagt Haselwanter-Schneider.

"Wir setzen auf Kontinuität und Stabilität", erklären Haselwanter-Schneider und Gruber. In der vergangenen Legislaturperiode habe man "rund 800 Anträge und Initiativen" im Landtag eingebracht und sei "tagtäglich in Kontakt mit den Bürgern in den Bezirken", der "enge Austausch" zeichne die Arbeit der Liste aus, so die Mandatarinnen.

"Wir wollen ein buntes und offenes Tirol!"

LA Andrea Haselwanter-Schneider, Liste Fritz.

"Zweieinhalb Jahre starke Oppositionsarbeit machen nicht müde, uns geht eher Vieles zu langsam!", meint LA Isabella Gruber. Ihr geht es im Bezirk Kufstein speziell um's Thema Verkehr. Die "Liste Fritz" stellt dafür die Zukunftsvision in den Raum, wie Tirol aussehen könnte, wenn die 12 Millionen Urlaubsgäste, die per Pkw ins Land kommen, auf andere Verkehrsmittel ausweichen würden.
Zudem möchte Gruber "frei, unabhängig und mutig Problemfälle angehen", etwa was die Unterstützung und Hilfestellung von Missbrauchsopfern in Landesheimen betrifft. Die heute Über-60-Jährigen würden – wenn überhaupt – "mit Bagatellbeträgen abgespeist", so die Psychologin. Sie plädiert in solchen Fällen für einen Verjährungsverzicht, "damit diese Fälle endlich vor Gericht ausgetragen werden". Dabei beruft sie sich auch auf die Zusage von Landeshauptmann Günther Platter, als die "Klasnic-Kommission" ihre Arbeit aufnahm: "Eine ehrliche Entschädigung von 5.000 Euro für jeden Betroffenen würde rund 2 Millionen Euro kosten", so Gruber. Dies sei sinnvoller, als "Events in Innsbruck und Kitzbühel abzufeiern", meint die Abgeordnete.

"Wir verlangen nicht Geld herzuzaubern. Wir stellen die Frage: 'Wie verteilt das Land sein Budget?' Die Antwort ist: Von unten nach oben, zu den Privilegierten. Wir wollen eine starke Stimme für die Schwachen sein".

LA Isabella Gruber, Liste Fritz.

Auch gegen Frauenarmut wollen sich die beiden Mandatarinnen und ihre erhoffte Verstärkung in der kommenden Legislaturperiode einsetzen, denn "das geht anders in einem wohlhabenden Land wie Tirol!"
Bürgerinitiativen sollen stärker gehört und vertreten werden, zudem will die "Liste Fritz" der Korruption und Freunderlwirtschaft im Land den Kampf ansagen. "Diese Dinge sind abzustellen!", fordern die Mandatarinnen.
In Sachen Verkehr will Haselwanter-Schneider am Brenner eine Lkw-Obergrenze von 1 Million Lkw/Jahr fixiert sehen: "Wir müssen die Frächter eben auf die Schiene zwingen, dann bringen wir auch die Verlagerungsgarantie auf die Schiene für den Brenner-Basistunnel zusammen!" Das "Vignettenproblem" hätte, so Haselwanter-Schneider, "man schön oft und längst lösen können. Mit einer Eintagesvignette, wie von uns gefordert."
Von ihrer bisherigen Arbeit sind die "Liste Fritz"-Abgeordneten voll überzeugt: "Ohne uns hätte es keine Maßnahmen gegen die Agrargemeinschaften gegeben. So kamen immerhin schon 120 Gemeinden wieder zu ihrem Eigentum. Eine starke Demokratie braucht eine gute Opposition – wir sind die einzige Oppositionspartei und haben fehlerfrei gearbeitet! Alle anderen haben ja schon angekündigt, als Regierungspartner zur Verfügung zu stehen."

Neben der "übermächtigen" ÖVP haben sich die Damen der Bürgerliste besonders auf die Mitbewerber von "Impuls Tirol" (früher: "Vorwärts Tirol") eingeschossen: "Dass Impuls antritt, halte ich für eine Frotzelei der Wähler. Ich würde mich schämen und würde mich ins letzte Eck verziehen", schäumt Haselwanter-Schneider in Richtung Josef Schett & Co. 
"Wir sind keine Sternschnuppe, sondern ein Fixstern", glaubt Haselwanter-Schneider.

Die "Liste Fritz" im Bezirk Kufstein

  1. Gruber Isabella, Thiersee
  2. Zach Sandra, Scheffau
  3. Schroll Josef, Wildschönau
  4. Neuschmid Johanna, Kufstein
  5. Eberl Erich, Ebbs
  6. Troger Hermann, Kufstein
  7. Teuber Laurine, Niederndorf
  8. Hörhager Matthias, Kufstein
  9. Krismer Bianca, Kufstein
  10. Szuchowsky Romana, Kufstein
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