Die Gesellschaft „demenzfit“ machen – denn das Herz vergisst nie
„Haben Sie heute schon etwas vergessen“, fragt Landesrat und NÖGUS-Vorsitzender Ludwig Schleritzko gleich zu Beginn der Präsentation des neuen „Demenz-Service NÖ“ des Landes Niederösterreich.
Dass man einmal einen Schlüssel, sein Handy oder eine Jacke liegen lässt passiert jedem. Doch je älter man wird, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken. Und da die Gesellschaft als Ganzes stetig älter wird, sind immer mehr Menschen betroffen. Aktuell sind es in Niederösterreich rund 22.000. Bis zum Jahr 2050 wird sich diese Zahl verdoppeln. Die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken steigt ab dem 65. Lebensjahr deutlich an.
„MIt dem Demenz-Service NÖ bündeln wir alle Kräfte in Niederösterreich unter einem Dach. Unser Ziel ist es, Betroffene bestmöglich dabei zu helfen, lange selbstständig und aktiv zu bleiben und Angehörige zu unterstützen, damit sie durch die große Belastung in dieser schweren Lebenszeit nicht selbst erkranken“, erklärt Ludwig Schleritzko, Vorsitzender des NÖGUS – NÖ Gesundheits- und Sozialfonds.
Mit Anfang Oktober stehen vier Services zur Verfügung:
NÖ Demenz-Hotline 0800 700 300
Die neue kostenlose NÖ Demenz-Hotline bietet Betroffenen und Angehörigen unter 0800/700300 Informationen und lotst diese an die für sie richtigen Experten im Gesundheitssystem. Die Hotline ist Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr erreichbar.
www.demenzservicenoe.at
Alle Informationen rund um das Thema Demenz und Hilfe in Niederösterreich findet man künftig gebündelt auf www.demenzservidenoe.at: Vom Krankheitsbild, Anlaufstellen für Betreuung und Therapie, Unterstützungs- und Eintlastungsmöglichkeiten, Veranstatlungs- und Literaturtipps bis hin zu vorbeugenden Gesundheitstipps.
Broschüre
Die Broschüre „Alles rund u die Demenz – Vorbeugen, Erkennen, Verstehen, Handeln“ beinhaltet die wichtigsten Fakten und Tipps, für einen raschen Überblick zum Thema Demenz.
NÖ Demenz-Tag
Bei freiem Eintritt erwartet die Besucher eine Gesundheitsstraße, Vorträge und Workshops sowie ein Rahmenprogramm mit Kabarett und Theater zum Thema Demenz. Dieser findet am Freitag, den 13. Oktober 2017 im VAZ St. Pölten statt.
Die Caritas bringt Erfahrung beim Thema Demenz mit
Federführend unterstützt wird das Demenz-Service NÖ von der Caritas, die auf dem Gebiet bereits über 10 Jahre Erfahrung hat.
„Die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz bringt große Herausforderungen für die Zukunft. Die Caritas der Diözese St. Pölten hat das früh erkannt und sich als die Kompetenzstelle für Demenz in Niederösterreich bewährt. Wir werden unsere Erfahrungen gerne in das Demenz-Service NÖ einbringen“, sagt Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger.
Wichtig sei, dass die Gesellschaft lernt zu verstehen, was Demenz ist, und dass es Lösungen gibt, die sowohl für die Betroffenen, die Angehörigen als auch die Gesellschaft gute Lösungen vor konkrete Probleme bietet.
Lea Hofer-Ecer von der Kompetenzstelle Demenz: „Wir wollen Menschen ermutigen, sich frühzeitig Hilfe zu holen sowie ein größeres Verständnis für die Krankheit in der breiten Öffentlichkeit schaffen“. Wichtig sei ein Wechsel des Blickwinkels: „Es geht ja oft auch um das Fremdschämen für das Verhalten eines geliebten Menschen. Doch es gibt Lösungen, die allen gerecht werden. Wir helfen, diese zu finden.“
Und eine Botschaft ist soll ganz klar sein: Menschen können Dinge vergessen und unter Umständen eine Herausforderung für ihre Angehörigen sein. Doch trotz allem gilt: Das Herz wird nie dement.
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