Hackangriff auf Notruf 144: Land rüstet gegen Cyberkriminalität
Sicherheitsgipfel aufgrund steigender Bedrohungen durch Netz-Attacken. Land Niederösterreich richtet Task-Force ein.
Niederösterreichs Polizeichef Konrad Kogler hatte am vergangenen Mittwoch eine gute und eine schlechte Nachricht. Zuerst die gute: Mit rund 71.000 Delikten in Niederösterreich wird die Kriminalstatistik 2017 so gut wie schon ewig nicht mehr.
"Cyberkriminalität" steigt in Niederösterreich
Die schlechte Nachricht: Die Zahl der "Cyberkriminalität" steigt rasant an. Immer mehr Privatpersonen aber auch Organisationen werden Opfer von Hackangriffen. Kogler: „Es gibt eine vielzahl von Angriffen, auch auf neuralgische Infrastruktur. Auch der Notruf 144 war betroffen. Bislang waren die Versuche erfolglos, aber man kann sich vorstellen, was passieren könnte, wenn jemand den Notruf lahmlegen könnte."
Mikl-Leitner rief zu Sicherheitsgipfel
Aus diesem Grund rief Landeshauptfrau Johanna Mikl Leitner Vertreter von Polizei, Militär, Feuerwehr, Rettungsdiensten, Landeseinrichtungen und Wissenschaftler ins Landhaus zu einem Sicherheitsgipfel. Gemeinsam soll das Gremium nun zweimal jährlich tagen, um Strategien gegen die neue Form der Bedrohung auszuarbeiten.
Mikl-Leitner: „Wir haben heute beschlossen, dass wir die Einsatzorganisationen noch enger vernetzen werden. So werden wir etwa ein sicheres System für Videokonferenzen im Krisenfall aufbauen. Eine weitere Sofortmaßnahme ist, dass die Feuerwehren und das Land Zugriff zu "ELKOS", dem Einsatz-Kommunikationssysttem der Polizei bekommen."
Polizei: "Früher ging man bewusst ins Internet"
Polizei-Chef Kogler: "Die Cyberkriminalität steht deswegen im Fokus, weil sie immer mehr Lebensbereiche betrifft. Früher ging man bewusst ins Internet. Heute gibt es das Internet der Dinge, hängt die Heizung, die Jalousien-Regelung, das Auto im Internet. Das schafft auch Angriffsflächen. Jede Organisation ist davon betroffen."
Das nächste Treffen der Runde findet im kommenden Herbst statt.
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