Kommentar: Herzlich willkommen im bösen Niederkorea!
Was ist denn da los? Der Einfluss jenes Landes, das in Wiener Kreisen gerne verächtlich "Niederkorea" genannt wird, sinkt ja gar nicht. Vielleicht liegt das daran, dass Niederkorea gar nicht so schlecht ist?
Zentralisten-Kampfposter und Hauptstadt-Bobos rieben sich schon die Hände. Nach der Rücktrittsankündigung ihres größten Feindbildes feierten sie bereits die nahende Allmacht.
Unliebsame Ereignisse stören die aufkommende Ekstase
Nach Erwin Prölls Abgang könnte man endlich alle politischen Fantasien über die Köpfe der rückständigen Bundesländer durchsetzen. Doch gerade als sich Aperol Spritz und Siegestaumel aufschaukelten, störten unliebsame Ereignisse die aufkommende Ekstase.
Minister Rupprechter stellte einen Plan vor, den die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Sonja Zwazl, seit Jahren forderte. Zehn Prozent der Bundesbehörden sollen in die Regionen verlegt werden, um dort qualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen.
Ist "Niederkorea" doch nicht so schlecht wie von vielen angenommen?
Kurz darauf folgte das Burgenland auch noch dem Beispiel Niederösterreichs und führte eine Obergrenze bei der Mindestsicherung ein. Und zu allem Überdruss wurde der Niederösterreicher Alfred Riedl in der Vorwoche zum Gemeindebundpräsidenten gewählt. Was ist denn da los? Der Einfluss jenes Landes, das in Wiener Kreisen gerne verächtlich "Niederkorea" genannt wird, sinkt ja gar nicht. Im Gegenteil! Wie konnte denn das passieren?
Liebe Freunde in unserer schönen Bundeshauptstadt: Vielleicht liegt es daran, dass Niederkorea gar nicht so schlecht ist? Insgeheim wisst ihr es ja schon lange. Sonst würdet ihr nicht in Scharen in unser schönes Bundesland ziehen und dort eure Eigenheime errichten. Wir nehmen das mit Freude zur Kenntnis. Herzlich willkommen in Niederkorea!
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