Tempo 140: Grenzwerte in Allhaming schon jetzt kritisch
Die Teststrecke für Tempo 140 in Oberösterreich könnte sich relativ rasch von selbst erledigt haben.
OÖ. Als "absolut falsches Signal" übt Oberösterreichs Umwelt-Landesrat Rudi Anschober am Vortag des Starts von Tempo 140 erneut Kritik an den Plänen des Verkehrsministers. „Gerade in Zeiten von Hitzewellen und Dürre spürt jeder, dass wir uns bereits mitten in der Klimaveränderung befinden. Gerade jetzt bräuchte es mehr Tempo beim Ausbau der Öffis und des Klimaschutzes und nicht mehr Tempo auf den Autobahnen und damit noch mehr Emissionen", sagt Anschober
Unterschiedliche Toleranzen
Meldungen über völlig unterschiedliche Toleranzmargen mit Straffreiheit in Oberösterreich bis zu 159 km/h will Anschober zum Anlass für eine Initiative für eine bundeseinheitliche Vorgangsweise mit geringen Toleranzmargen nehmen – sowohl im Land als auch in Richtung einer Allianz der Bundesländer. „Niemand versteht, warum es hier völlig unterschiedliche Regelungen gibt. Höchste Zeit für eine einheitliche Vorgangsweise", so Anschober.
Tempo 140 schafft sich selbst ab?
„Je höher die reale Geschwindigkeit, desto höher die Emissionen“, erklärt Anschober. Nach Berechnungen des Landes gebe es bereits jetzt eine Stickstoffoxid-Belastung von über 30 µg/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter) im Bereich der A1 bei Allhaming – je höher das reale Tempo, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass der österreichische Grenzwert von 35 µg/m³ überschritten wird. „Tempo 140“, so Anschober, „könnte sich also relativ bald wieder selbst abschaffen."
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