Abhilfe für den unliebsamen Gast
Wie macht man Einbrechern kein leichtes Spiel? Der Tatort-Beamte Farmer gibt Antworten.
LANDECK (Me.). Auch wenn unsere geografische "günstige" Lage für Einbrecher im Bezirk mit Vorsicht zu genießen ist, ist das kein Grund, sich beruhigt zurückzulehnen und zu meinen: "Die Polizei werd's schon richten im Fall." Einbrüche können jeden treffen. Grund genug, um beim Experten nachzufragen, was man tun kann, damit ein Haus auf Einbrecher nicht einladend wirkt, wenn man nicht zuhause ist. Bezirksblatt-Redakteurin Marion Prieler machte sich mit Alexander Farmer, seit 15 Jahren Tatort-Beamter, auf den Weg nach Schwachstellen in Sachen Sicherung. Mit wenig Aufwand, unterstreicht Farmer, könne schon ein sicherer Schutz erreicht werden, "obwohl nicht jeder dieselben finanziellen Voraussetzungen hat." Doch der Reihe nach.
Keine "Einladungskarte"
Farmer bringt den besten Schutz gleich zu Beginn: "Der beste Schutz ist der Nachbar, der regelmäßig nach dem Haus schaut." Der Tatortbeauftragte weiß: "Dem Täter soll der Eindruck vermittelt werden, dass das Haus bewohnt ist." Ein übervoller Briefkasten kann etwa ein Zeichen dafür sein und auf den unliebsamen Besucher wie eine "Einladungskarte" wirken. Farmer betont: "Da muss ich kein Profi sein, um zu wissen, dass da keiner zuhause ist. Manchmal macht man es den Tätern sehr leicht." Farmer empfiehlt außerdem im Inneren des Hauses für Helligkeit zu sorgen, speziell dann, wenn man selber nicht da ist. Zeitschaltuhren und Bewegungsschalter leisten dabei gute Dienste, weist Farmer hin. Am besten ist diese in einer gewissen Höhe anzubringen, um sie nicht abstellen zu können.
Was das Aufbewahren von Wertgegenständen und Erbstücken und ebenso von Schriftstücken angeht, empfiehlt der Beamte, sie in einen Tresor zu geben oder auf die Bank zu bringen. Er erklärt, warum es nicht ratsam ist, wertvolle Objekte in Schubladen zu versperren: "Wenn Holzschubladen aufgebrochen werden, ist der Sachschaden in der Regel höher als der Wert des Inhaltes in der Schublade!"
Leichtes Spiel haben Einbrecher auch bei Terrassentüren, Kellerfenstern, ebenerdigen Fenstern oder generell bei Fenstern, die leicht zugänglich sind. Farmer bestätigt: "Wenn es der Täter gut kann, hat er ein Fenster in sieben oder acht Sekunden auf. Sie dringen dort ein, wo es am leichtesten geht." Und der Polizist hat noch einen wertvollen Tipp: "Manchmal rufen die Täter vorher an, um sich zu vergewissern, ob jemand zuhause ist."
Seitens der Polizei wird ein spezielles Präventionsservice geboten. Farmer: "Wenn gewünscht, kommen wir vor Ort und gehen mit dem Eigentümer das Haus ab. Dabei wird eine Schwachstellen-Analyse betrieben. Der Service ist kostenlos!"
ZUR SACHE
ZAMS (Me.). Vergangenen Freitag und Samstag veranstaltete die Polizei gemeinsam mit der Feuerwehr, der Rettung und der Österreichischen Nationalbank (OeNB) eine Präventionsveranstaltung beim Grissemann in Zams.
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