AK warnt vor Routenplaner-Betrug

TIROL. Sommerzeit ist auch Reisezeit und daher legen Internet-Gauner wieder Routenplaner-Fallen aus. Derzeit rufen ganz viele Tirolerinnen und Tiroler in der AK Tirol an, weil sie Rat und Hilfe suchen: Nach dem – scheinbar kostenlosen – Berechnen einer Reiseroute auf einer Internetseite haben sie erst eine saftige Rechnung über 500 Euro erhalten und jetzt, weil sie die Forderung nicht beglichen, ein eMail von einem vermeintlichen Inkassobüro: Nun sollen sie 750 Euro zahlen, andernfalls drohen die Unbekannten mit Hausbesuchen, Pfändungen und sogar mit der Polizei! Die AK Experten raten: Schreiben ignorieren!

Viele Konsumentinnen und Konsumenten kontaktieren in diesen Tagen die AK Tirol und fragen ängstlich nach, ob es wirklich sein kann, dass ein Internetunternehmen Hausbesuche und Pfändungen durchführt. Auslöser ist ein entsprechendes eMail einer „Inkasso Digital Works GmbH“, das an viele Tiroler Haushalte gegangen ist und das nun für Kopfschütteln sorgt, manchmal aber auch für wirkliche Besorgnis und sogar Angst.
Wird darin doch angekündigt, dass ein Inkasso-Team am Freitag, 4. August, kommen würde, um vor Ort Wertgegenstände zu pfänden! Die Folge: So mancher wollte um die angekündigte Uhrzeit gar nicht mehr allein zu Hause bleiben und plante extra deswegen zu verreisen oder Nachbarn einzuladen.

Routenplaner-Falle

Alle Konsumenten, die jetzt völlig überraschend solche Rechnungen erhielten, erzählen, dass sie im Mai oder Juni über die Suchmaschine Google das Web nach einem Routenplaner durchforstet und auf einen der ersten Sucheinträge geklickt haben. (Wie sich zeigte, taucht der betrügerische Routenplaner unter verschiedenen Adressen wie z. B. „www.maps-24-routenplaner.com“ oder „maps-routenplaner.pro“ immer wieder im Internet auf.)
Es öffnete sich jeweils eine optisch ansprechend gestaltete Internetseite mit einer Routenplaner-Suchmaske und sogar einer Einladung zur Teilnahme an einem Gewinnspiel. Hingewiesen wurde auch noch darauf, dass allfällige Gewinner per eMail verständigt würden. Der Hinweis, dass mit Klick auf den Eingabebutton ein Vertrag über 500 Euro entstehen soll, befand sich jedoch seitlich im Fließtext und wurde deshalb nicht gesehen und die eigene eMail-Adresse so völlig arglos eingegeben. Erst nachdem die Rechnung über 500 Euro eingetroffen war, konnte so mancher den dezenten Kostenhinweis erstmals auch erkennen.
Wird die Rechnung über 500 Euro nicht bezahlt, folgt relativ rasch eine Mahnung über 520 Euro und nunmehr das Schreiben einer „Inkasso Digital Works GmbH“ mit der Aufforderung, 750 Euro kurzfristig zu zahlen. Andernfalls drohen die unbekannten Verfasser mit angeblichem Sitz in Hamburg mit der Pfändung von Wertgegenständen. Zitat aus dem Schreiben: „Aus diesem Grund wird Sie am Freitag, den 04.08.2017 um 10:00 Uhr unser Inkasso Team besuchen, um Ihre Wertgegenstände zu pfänden.“

Leere Drohungen

Doch die Konsumentenschützer der AK Tirol können alle Tirolerinnen und Tiroler, die ein solches Schreiben erhalten haben, beruhigen.

· Eine echte Forderung kann es nur geben, wenn ein Vertrag auch auf rechtmäßige Art und Weise zustande gekommen ist. Dafür müssen die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sein: Dazu gehört z.B. das Wissen über einen Vertragsschluss und die Bereitstellung der gesetzlich vorgesehenen Informationen durch den Unternehmer.

· Für eine Pfändung müsste es zuerst zu einer gerichtlichen Klage mit abschließendem entsprechendem Urteil und einer darauffolgenden Exekution kommen.

· Es sind also leere Drohungen, welche die „Inkasso Digital Works GmbH“ da versendet und dadurch Angst und Verunsicherung erzeugt. Gut zu wissen, dass es dieses Unternehmen gar nicht gibt!

· Die Konsumentenschützer der AK Tirol raten allen Betroffenen, die Schreiben zu ignorieren, nicht zu versuchen mit dem Unternehmen Kontakt aufzunehmen und keinesfalls Zahlungen zu leisten!

Bei Fragen stehen die Konsumentenschützer der AK Tirol gerne unter der kostenlosen Hotline 0800/225522-1818 zur Verfügung!

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