100 Jahre Landeck
Ausstellung im Rathaus zur Stadtplanung 1923-1925
Im Rathaus Landeck gibt es momentan eine Ausstellung über die Planung der Stadt Landeck anlässlich der Stadterhebung 1923 zu sehen. Der damalige Architekt Carl Paulmichl war mit der Konzeption betraut worden.
LANDECK (eneu). Vergangenen Donnerstag wurde die Ausstellung über die Stadtplanung der Stadt Landeck vor 100 Jahren eröffnet. Der Architekt Carl Paulmichl arbeitete an einem neuen Stadtkonzept und plante in die Zukunft. Warum wenig der Pläne umgesetzt wurde bzw. werden konnte, ist der politischen Lage Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts und des aufkommenden Nationalsozialismus teils geschuldet. Andere Konzepte Paulmmichls waren schlichtweg nicht umsetzbar.
Wissenschaftliche Ausarbeitung
DI Friedrich Falch und Sabine Zoller beschäftigten sich mit den Plänen, die im Stadtarchiv lagen und arbeiteten sie wissenschaftlich auf und machten sie verständlich für interessierte Besucher und Besucherinnen der Ausstellung.
"Ich habe die Pläne vor über dreißig Jahren schon einmal betrachtet, aber eher oberflächlich. Anlass einer tierfer gehenden Untersuchung war das diesjährige 100-Jahr-Jubiläum der Stadterhebung. Paulmichl war ein Landecker Architekt, der seine Ausbildung in Berlin abschloss. Er brachte viel Wissen und Können mit. In innerhalb von zwei Jahren stellte er einen kompletten Stadtplan auf",
erklärt DI Falch.
Bürgermeister Herbert Mayer bedankte sich für den Einsatz:
"Im Namen der Stadt möchte ich mich für die vielen Stunden der Aufbereitung bedanken. Es ist interessant, zu sehen, was Landeck vor 100 Jahren hätte werden sollen und wie es heute ausschaut."
Wohnanlagen und verschiedene Ortsteile
Da Paulmichl ein Landecker war, wusste er, dass die Stadt aus mehreren Teilen bestand und noch heute besteht: die Öd, Perfuchs und Perjen. Diese Ortskerne, die sich auch bis heute eine gewisse Selbständigkeit bewahren wollen, beachtete er in seiner Planung. Jedoch keinen Wert legte er auf Grundgrenzen und Eigentum. Paulmichl parcellierte Grundstücke neu und plante viele Wohnanlagen, meist mit Einfamilienhäusern. Der Plan hätte ungefähr 2.000 Einwohner und Einwohnerinnen mit einberechnet. Heute kann man schon sagen, dass alleine dieser Plan nicht funktioniert hätte, da die Stadt bereits an die 8.000 Einwohner und Einwohnerinnen zählt.
Zu erwähnen sei auch die geplante Lage des Rathauses. Es sollte zunächst dort stehen, wo heute die Musikschule steht. Obstplantagen, besonders im Ortsteil Schenten, waren im Fokus des Architekten. Landeck ist eine Kleinstadt, die heute mit wenig Platz aber weiter wachsen muss. Es sei daran zu denken, wie man Entwicklung und Wachstum mit wenig bis gar keinem Platz miteinander vereinbaren kann.
"Einen Plan für die Zukunft zu machen, ist besonders in der heutigen Zeit schwierig. Die Dynamik entwickelt sich immer schneller und daher gilt es, einen flexiblen Plan zu gestalten, der anpassungsfähig in den jeweiligen Situationen ist und bleibt"
, so Falch.
Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten
Jedoch sei hier an dieser Stelle nicht alles über den Architekten Carl Paulmichl und seine Stadtplanung verraten. Die Ausstellung kann noch bis zum Ende des Jahres 2023 zu den Amtszeiten besucht werden. Die Aufarbeitungen zeigen anschaulich, warum Paulmichl etwas so geplant hat und warum die Pläne teilweise nicht umgesetzt wurden, obwohl sie damals vor 100 Jahren rechtskräftig beschlossen wurden.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.