Bergwege: Mehr Geld notwendig

Steinsee Hütte: Die alpinen Vereine fordern von der Bundesregierung mehr Fördermittel für die alpine Infrastruktur. | Foto: Anni Traxl
3Bilder
  • Steinsee Hütte: Die alpinen Vereine fordern von der Bundesregierung mehr Fördermittel für die alpine Infrastruktur.
  • Foto: Anni Traxl
  • hochgeladen von Othmar Kolp

BEZIRK (otko). Die Berge und mit ihnen untrennbar verbunden auch die Schutzhütten und Wege sind Teil der Geschichte und der Identität Österreichs. Die alpinen Vereine mit ihren über 600.000 Mitgliedern erhalten diese für den Sommertourismus wichtige Infrastruktur und ermöglichen somit eine sichere Benutzung der rund 50.000 Kilometer Wanderwege und 475 Hütten mit knapp 25.000 Schlafplätzen.
Doch deren Erhaltungskosten steigen infolge der immer strengeren Behördenauflagen in den Bereichen Brandschutz, Umweltschutz, Arbeitnehmerschutz und Hygiene, sowie aufgrund der immer häufiger auftretenden Wetterkapriolen massiv an.

Höhere Förderungen

Die Pflege und Erhaltung der Bergwege ist eine sehr arbeits- und kostenintensive Aufgabe, für die kaum ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Nur eine Anhebung der Bundesförderungen kann diese wertvolle alpine Infrastruktur nachhaltig sichern.
Der Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) - vertreten durch den Oesterreichischen Alpenverein, die Naturfreunde Österreich und den Österreichischen Touristenklub - fordert deshalb von den im Parlament vertretenen Parteien und der Bundesregierung eine Anpassung der Förderungen für Schutzhütten und Bergwege von derzeit 1,5 Millionen Euro auf vier Millionen Euro jährlich, um deren nachhaltige Sicherung zu gewährleisten.

Situation ist angespannt

Auch Hüttenpächter Paul Huber von der Heidelberger Hütte in Ischgl sieht hier ein großes Problem. "Die Wege sind teils in einem schlechten Zustand und Markierungen sind nicht mehr sichtbar. Früher haben diese Arbeit Freiwillige gemacht", so Huber. Wo der TVB die Wege pflegt, seien diese in einem guten Zustand. "Bei den anderen Wegen fühlt sich niemand mehr zuständig", klagt Huber.
Etwas anders sieht die Situation bei der Steinsee Hütte aus. "Der Wegewart macht die Wege zur Hütte und bis zur Scharte und wird von der AV-Sektion Landeck dafür entschädigt", erklärt Pächter Burkhard Reich. Die Arbeit sei aber fast schon ehrenamtlich. Laut Reich sollte aber der TVB mehr eingebunden werden, da die Hütte auch viele Nächtigungen hat und Gäste anzieht.
Beim Hohenzollernhaus im Pfundser Radurschltal sieht die Situation derzeit noch gut aus. "Ich kann noch nicht ganz so fest klagen, obwohl das Geld überall fehlt. Zudem mache ich auch viel selber", betont Pächter Leo Spiss. Um einen Teil der Wege kümmert sich die Sektion bzw. der TVB und zwei Wege werden von der Bergrettung betreut, die dafür ein Essen bekommt.
Bei der Konstanzer Hütte im St. Antoner Verwall wird die Arbeit ehrenamtlich gemacht. "Die Wege macht die Sektion selbst und 13 Leute kümmern sich derzeit darum. Man könnte aber noch mehr tun", meint Pächter Urban Bolter. Die Ehrenamtlichen bekommen die Verpflegung gestellt, wobei es aber immer schwieriger wird, Leute zu finden. "Jetzt wird immer nur das Notwendigste getan. Ein professioneller Trupp könnte mit finanzieller Unterstützung im teils schwierigen Gelände sicherlich mehr leisten", so Bolter.
Die VAVÖ-Petition für mehr Förderungen kann unter www.petition.prohuettenundwege.at bzw. auf 475 Hütten unterzeichnet werden.

Lesen hier den Kommentar

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.