Blaue Flecken an der Seele

Gewalt in der Schule: Direktorin Eva Neumann (li.) mit Horst Lehner vom LKA Tirol. | Foto: Thomas Geiger
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  • Gewalt in der Schule: Direktorin Eva Neumann (li.) mit Horst Lehner vom LKA Tirol.
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ST. ANTON. In der NMS St. Anton am Arlberg fand am 11. April ein Elternabend zum Thema Mobbing statt. Der Referent Horst Lehner, Koordinator für schulische Gewalt und Suchtprävention beim LKA für Tirol, berührte mehr als 80 Eltern mit seinen Ausführungen und Ratschlägen.
Jugendgewalt, Mobbing oder Bullying, wie auch immer man es nennen will, neu ist dieses Phänomen nicht. Auch lässt es sich nicht auf bestimmte Regionen oder Altersgruppen einschränken. Trotzdem ist über das tatsächliche Ausmaß recht wenig bekannt. Lediglich bei spektakulären Ereignissen wird Jugendgewalt vor allem in den Medien zum Thema gemacht.
Gewalt muss nicht immer blutende Wunden verursachen. Unter Schülern und Schülerinnen sind verbale Schikanen oft an der Tagesordnung und durch die uneingeschränkte Nutzung Sozialer Netzwerke via Internet gibt es auch außerhalb der Schule keine Grenzen mehr. Opfer von Psychoterror leiden gerade im schulischen Umfeld besonders unter ihrer Situation und können sich ihr auch nicht entziehen. Beginnt sich die Spirale von mündlichen Sticheleien und Ausgrenzung erst einmal zu drehen, mündet sie nicht selten in körperlicher Gewalt.
Herr Lehner hob besonders die Rolle der Eltern hervor. Vor allem im familiären Rahmen, in der Vertrautheit finden die Kinder den Mut, über ihre Probleme zu sprechen. Wertvolle Tipps über allgemeine Merkmale von möglichen Opfern, primäre und sekundäre Anzeichen daheim, woran Eltern aber auch erkennen können, ob ihr Kind Täter sein könnte, wurden vom Publikum mit großem Interesse verfolgt. Fragen wie „ Wie sollten Eltern zu Hause handeln?“ und „Welche Schritte sollten Eltern unternehmen?“ wurden professionell beantwortet.
Wiederholt hob der Referent die wichtige Rolle der Eltern hervor, die im fürsorglichen, feinfühligen Umgang mit dem betroffenen Kind eine wertvolle Stütze sind. Der Kontakt zur Schule, offene Gespräche mit Lehrpersonen und gemeinsame Vorgehensweise können wesentlich zur Lösung von Problemen beitragen.
„Essen Sie mindestens einmal am Tag mit ihren Kindern – und sie werden mehr über das Leben Ihrer Kinder erfahren, als es das ständige Nachfragen jemals bewirken kann", betonte Lehner.

Gewalt in der Schule: Direktorin Eva Neumann (li.) mit Horst Lehner vom LKA Tirol. | Foto: Thomas Geiger
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