Wanderausstellung
"Der böse Weg" auf Schloss Sigmundsried eröffnet
Die letzte Station der grenzüberschreitenden Wanderausstellung "Der böse Weg. Die europäische Verkehrsader über den Reschen" und die historischen Bahnprojekte in der Terra Raetica wurde im Schloss Sigmundsried eröffnet. Zusehen ist die Ausstellung bis 26. Oktober 2022.
RIED I.O. Rund 150 Personen sind am Sonntag, 04. September, um 14 Uhr trotz wunderschönen Wanderwetters der Einladung zur Eröffnung gefolgt. Die letzte von sechs Stationen der Wanderausstellung ist Sigmundsried, jene Burg, die man im Mitte alter als „Turm (von Ried) an der Landstraße“ beschrieb. Die Straße lag hier sozusagen vor der Haustür. Der Burgherr überwachte sie. War Gefahr in Verzug, musste wohl die Ritterrüstung angelegt und das Pferd gesattelt werden. Da die Verkehrsverbindung über den Reschenpass, „der böse Weg“, ihren Höhepunkt im Mittelalter erlebte, lag es nahe, ein Rahmenprogramm mit Ritterkampf, mittelalterlicher Musik und passender Verpflegung anzubieten.
Eröffnung in der Frührenaissance-Halle
Nachdem der Obmann des Kulturvereins SigmundsRied Sascha Pedrazolli den Altbürgermeister von Pfunds Peter Schwienbacher und Helene Dietl-Laganda, die ehemalige Assessorin der Stadtgemeinde Mals, begrüßt hatte, wandte er sich dem renommierten Bauforscher und Historiker Dr. Martin Bitschnau zu, der Schloss Sigmundsried durch seine Forschungsarbeiten gut kennt. Der Rieder Alt-Bgm. Elmar Handle betonte in seiner Eröffnungsrede die besondere Bedeutung des Standortes der Ausstellung. Unter den anwesenden Leihgebern befanden sich auch die Künstler Erich Horvath und Christoph Mathoy sowie der Arzt Dr. Robert Stefan.
Im Anschluss daran führte die Kuratorin Sylvia Mader durch die Ausstellung „Der böse Weg“ (insgesamt fünf Führungen), welche im ersten Stock des Schlosses gezeigt wird. Anschließend begab man sich in den Schlossgarten, um dem Ritterkampf beizuwohnen.
Rahmenprogramm: Ritterkampf im Schlossgarten
Eigens für diesen Anlass wurde von Isolde Strobl, Kulturverein SigmundsRied, in Zusammenarbeit mit der Rieder Metzgerei Pfeifer der „Sigmundsburger“ kreiert: ein Vinschgerl mit spezieller Füllung aus Fleisch und Kraut. Die „Sigmundsburger“ kamen gut an. Manch einer aß drei davon. Kraut war aus der mittelalterlichen Küche nicht wegzudenken. Fleisch hingegen war eher den wohlhabenden Gesellschaftsschichten vorbehalten. Aber, wie man bei der Kuratorenführung in der Ausstellung erfuhr, florierte das Gewerbe an der Landstraße. Hufschmiede, Sattler, Fuhrwerker, Wirte usw. führten vermutlich ein gutes Leben.
Wenn die Kirchturmuhr die volle Stunde schlug (Armbanduhren gab es ja nicht), kämpften die Ritter des Vereins „Bollwerk“ im Schlossgarten. Jeweils zur halben Stunde konnte man an der Kuratorenführung teilnehmen.
Die Stimmung beim „Huangart“ im Garten oder in der Schlossbar war ausgezeichnet. Vor allem die Kinder, für die mehrere inhaltlich verschiedene Stationen eingerichtet waren, schienen sich prächtig zu amüsieren. Als besonders spannend wurde die Harnisch-Station beurteilt. Helme, Kettenhemd und Brustpanzer durften unter den begleitenden Erläuterungen von „Bollwerk“ anprobiert werden. Wer setzt sich nicht gern einen Helm auf, der schon bei einem internationalen Wettkampf getragen wurde. Die „Bollwerk“-Mitglieder nehmen regelmäßig an Turnieren teil. Aufgrund der vielen, teilweise erst später hinzugekommenen Besucher wurde das Veranstaltungsende spontan auf 20 Uhr verschoben.
Ausstellungsdauer
Die Ausstellung „Der böse Weg“ kann noch bis 26. Oktober jeden Mittwoch von 18 bis 20 Uhr und jeden Sonntag von 16 bis 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter +43 676 5568193 besichtigt werden. Auch die Schulklassen sind zu einem Besuch eingeladen. Infos auf www.sigmundsried.at/de/sigmundsried/.
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