Tabakpflücker
Einheimische blicken auf die Zeit in Kanada zurück
Im Jahr 1972 begaben sich drei junge Männer aus Landeck auf ein Abenteuer in Kanada. Ziel war es damals das große Geld als Holzfäller zu verdienen. Allerdings fehlten ihnen die finanziellen Reserven, und so entschlossen sie sich, illegal die kanadische Grenze zu überqueren.
LANDECK (clei). Im "Tiroler Gewand" mit Lederhosen und weißen Stutzen machten sich Karl Graber, Seppl Probst und Fuzzi Huber im Jahre 1972 auf den Weg. Anstatt im Wald zu arbeiten, fanden sie sich jedoch auf den Tabak-Feldern des Erie-Sees in Kanada wieder. Die kanadischen Bauern waren beeindruckt von der Arbeitskraft der Tiroler Burschen und boten ihnen anschließend sogar eine bessere Bezahlung an, wenn sie im nächsten Jahr wieder zum arbeiten vorbeikommen würden.
Im Jahr 1973 formte Fuzzi Huber dann eine sechsköpfige Tabakpflücker-Truppe, die ebenfalls aus seiner Nähe in Österreich kamen. Die Gruppe bestand damals aus: Edmund Weinseisen, Herbert Zangerl, Michael Waclawiczek, Alfred Guem aus Pfunds und Raimund Garber aus Vorarlberg. Die Arbeit auf den Tabakfeldern war zwar schwer und die Unterkunft in der die Männer hausten ziemlich einfach gehalten, aber die Versorgung mit reichlich gutem Essen war gewährleistet. Geschlafen haben die Männer in einem Stadel, geduscht hat man im Glashaus und die Toilette war ein 40-er Brett mit 3 runden Ausschnitten auf dem Feld.
Nach der Erntezeit nutzten die Burschen die Gelegenheit, die USA und Mexiko zu bereisen, einige von ihnen schafften es sogar bis Acapulco. Nach 50 Jahren haben sich die Herren wieder getroffen, um alte Fotos anzusehen und ihre Jugendzeit als Tabakpflücker in Kanada wieder aufleben zu lassen. Es war eine Zeit voller Herausforderungen und Abenteuer, die sie bestimmt nie mehr vergessen werden.
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