Gemeinde hat zu viel geheizt

Die Ortswärme Zams sieht sich durch die jahrelange Diskussion und Falschaussagen geschädigt.
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ZAMS (otko). Die Heizkosten wurden im Zammer Gemeinderat seit zwei Jahren kontrovers diskutiert. In der November-Sitzung kritisierte AZL-Chef Georg Steinwender, dass seit dem Anschluss an die Ortswärme Zams die Heizkosten um 40 Prozent gestiegen seien. Dies wurde von der Ortswärme bestritten. Pikantes Detail am Rande: Die Gemeinde ist selbst Ortswärme-Gesellschafter.
Nach einer heftigen Diskussion wurde mit einer Mehrheit von acht zu sieben Stimmen der Antrag Steinwenders angenommen, ein Tigas-Angebot einzuholen. Zudem soll ein Gutachter die Situation genau prüfen.

Gutachten vorgelegt

In der letzten Gemeinderatssitzung präsentierte Bgm. Siggi Geiger das Gutachten des gerichtlich beeideten Sachverständigen. "Beim Gas werden vorab höhere Investitionskosten nötig, danach ist aber der Verbrauchbetrieb günstiger. Bei der Fernwärme sind die Anschlusskosten niedriger und beim Verbrauch entstehen höhere Kosten", betonte Geiger.
In einer Vergleichrechnung wurden dann beide Energieträger auf 15 Jahre gegenübergestellt. "Für die Fernwärme ergibt sich eine Zahl von 2.038 und für das Gas 2.486. Hochgerechnet auf 15 Jahre ersparen wir uns mit einem Fernwärmeanschluss 117.000 Euro. Dazu kommt aber auch noch der Umweltschutz", erläuterte Geiger.
Auch die kritisierten Anschlussleistungen wurden überprüft. "Auf unserer Seite stimmen die Regelungen nicht. Durch die falschen Heizgewohnheiten ist mehr Energie geflossen, als gebraucht wurde", so Geiger. Nach der jahrelangen Diskussion sei das Gutachten für 5.600 Euro (1.500 Euro übernimmt die Ortswärme) der richtige Schritt gewesen.

Schaden für Ortswärme

"Wir sollten mit Vorhalten vorsichtig sein, da die Ortswärme durch die Diskussion Schaden erlitten hat", verwies Geiger. Mathias Venier (FPÖ) kritisierte die falsche Herangehensweise: "Wir hätten unsere Hausaufagben machen müssen und alle einbinden sollen." Vizebgm. Josef Reheis vermisste eine sachliche Diskussion.
Auch Manfred Zanon, Geschäftsführer der Ortswärme Zams, betont, dass durch Falschaussagen Schaden entstanden sei. "Durch die Diskussion wollten Zammer Bürger plötzlich nicht mehr anschließen", so Zanon. Die Gemeinde müsse nun ihre Regelungen in den Griff bekommen.

Die Ortswärme Zams sieht sich durch die jahrelange Diskussion und Falschaussagen geschädigt.
Bgm. Siggi Geiger: "Durch diese Diskussion haben wir der Ortswärme keinen guten Dienst erwiesen." | Foto: Archiv
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