Gut, dass es Schutzbauten gab

4 Kappl Mure Dorfstadl | Foto: Foto: Tiefenbacher
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Die Montagunwetter von vergangener Woche hinterließen im Bezirk Landeck deutliche Spuren, die deutlichsten im Paznaun und Stanzertal.

BEZIRK LANDECK (tani). Am massivsten war Kappl betroffen. Das Gewitter löste einen extremen Murenabgang aus. „Die Mischung aus Geröll und Schlamm ergoss sich schwallartig als Murstoß in die Trisanna“, erklärte Christian Weber, Chef der Gebietsbauleitung der Wildbach- und Lawinenverbauung. Es türmte sich ein Schuttberg von 50.000 bis 70.000 Kubikmeter auf. Rund 1000 LKW-Fahrten waren erforderlich, um das Material wegzuschaffen. Deponiert wurde es in die Senke bei der Toten-Mann-Galerie. Verschüttet war die Paznauntalstraße. Sie war Freitagmorgens wieder befahrbar. Zudem wurden mehr als 20 Häuser und Schutzverbauungen beschädigt.

Größere Schäden verhindert
Apropos Schutzverbauungen: „Sie haben weit größeren Schaden gerade im besiedelten Bereich verhindert“, analysierte Weber. Über die Schadenshöhe in Kappl gab es bei Redaktionsschluss nur eine Schätzung (1,5 Mio. Euro). „Uns sind derzeit nur die Gebäudeschäden bekannt. Viele Meldungen von Inventarschäden stehen noch aus. Erst dann können wir zusammenrechnen“, sagte Alois Poppeller vom Katastrophenfonds. Diese Woche sind dessen Sachverständige im Stanzertal unterwegs. Die Geschädigten bekommen eine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds.

Laut WLV-Chef Weber ist beabsichtigt, eine Gesamtschadensbilanz und eine Zusammenschau aller Fakten, Analysen und Ereignisse der Vorwoche vorzulegen. Darin enthalten wird auch der Murenabgang in Strengen sein. Etwa 10.000 Kubikmeter Geröll verschütteten die Bundesstraße und an zwei Stellen die Gemeindestraße. Ein Weg im Dawin-Gebiet wurde zerstört. Im Ortsteil Klaus wurden fünf Häuser in Mitleidenschaft gezogen, eines davon gröber. „Mit den Aufräumungsarbeiten werden wir diese Woche fertig werden“, so Bgm. Josef Martin Juen.

Mit blauem Auge davon gekommen
Sein Kollege in Flirsch Roland Wechner meinte: „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“. Die Rammlesbachmure war „gnädig“: Sie beschädigte nur das Rückhaltebecken und verlegte die Rosanna, die deshalb auszubaggern war.

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