Ausstellung im Alpinarium
„Käse, Kloster, Gerechtigkeit – Eine Ausstellung, die verbindet“

Foto: Monika Hammerl
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Mit großer Resonanz wurde am gestrigen Abend im Alpinarium Galtür die Ausstellung „Käse nach Marienberg“ eröffnet – ein Projekt, das Geschichte lebendig macht und die jahrhundertealten Verbindungen zwischen dem Oberen Paznaun und dem Kloster Marienberg eindrucksvoll beleuchtet.

GALTÜR. (hamm). Den feierlichen Auftakt machte Projektleiter Helmut Pöll, der die Gäste herzlich begrüßte und die Entstehungsgeschichte der Ausstellung skizzierte. Als Vater der beiden Musikerinnen Isabella und Christine Pöll, die die Veranstaltung musikalisch einfühlsam begleiteten, war seine persönliche Verbindung zur Ausstellung besonders spürbar.
Anlässlich des Museumsjahres 2025, das unter dem Motto „weiter sehen – 500 Jahre Bauernkriege in Tirol“ steht, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Museum „ora et labora“ im Kloster Marienberg ein Kooperationsprojekt ins Leben gerufen. Die Ausstellung im Alpinarium Galtür beleuchtet die historischen Abhängigkeiten, Verbindungen und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Orten – damals wie heute. Unterstützt wurde das Projekt vom Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Kultur, von RegioL sowie der Gemeinde Galtür.
Landeshauptmann Anton Mattle würdigte in seiner bewegenden Rede nicht nur die historische Bedeutung des sogenannten „Zinswegs“, über den Bauern aus dem Tal Käse als Abgabe ins Kloster Marienberg lieferten, sondern schlug auch eine Brücke zur Gegenwart. Besonders eindrucksvoll war sein Bezug auf Michael Gaismair, den er als „Sozialreformer mit Weitblick“ bezeichnete. Mattle betonte, dass Gaismairs Forderungen nach Mitbestimmung, Gleichheit und Gerechtigkeit heute aktueller denn je seien – und dass es höchste Zeit sei, diesem Vordenker der Bauernkriege die gebührende Anerkennung in der Europaregion Tirol zukommen zu lassen:

„Michael Gaismair war kein Träumer, sondern ein Visionär. Er forderte, was heute selbstverständlich scheint: Teilhabe, Fairness, soziale Verantwortung. Diese Ausstellung erinnert uns daran, dass Geschichte nicht nur in Büchern steht, sondern in unseren Werten weiterlebt.“

Er erinnerte auch daran, dass das Kloster Marienberg über Jahrhunderte hinweg nicht nur spirituelles Zentrum, sondern auch wirtschaftlicher Akteur war – mit Besitzungen in Ischgl und Galtür, die ursprünglich von den Grafen von Tarasp dem Kloster zur Verfügung gestellt wurden. Die Bauern waren zinspflichtig und mussten Wege instand halten – ein System gegenseitiger Abhängigkeit, das heute als kulturelles Erbe verstanden werden kann.
Abt Prior Philipp Kuschmann sprach von einer „Geschichte der Leistung und Last“, von einer engen Verbindung zwischen Berglandwirtschaft und klösterlicher Ordnung. Er zeigte sich geehrt, zur Eröffnung sprechen zu dürfen, und dankte allen Beteiligten für die gelungene Zusammenarbeit.
Ein besonderer Dank galt Frau MMag. Dr. Melanie Wiener von der Kulturabteilung des Landes Tirol, Bgm. Stv. Ing. Walter Martin, der Delegation aus dem Vinschgau sowie Alexander Moser, einem engagierten Projektmitstreiter.
Die Ausstellung selbst wurde von den Besucherinnen und Besuchern mit großer Begeisterung aufgenommen.

„Möge der alte Zinsweg nicht nur in unserer Erinnerung weiterleben, sondern als Symbol für Verbindung statt Trennung, für gegenseitigen Respekt und ein solidarisches Miteinander stehen – damals wie heute.“

- so Abt Philipp Kuschmann.

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