Landecker ÖGB-Frauen: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!“

Die Oberländer ÖGB Frauen und die Regionalsekretäre informierten über den Weltfrauentag:  Silvia Nagele, Astrid Kraxner. Steffan Feneberg, Sabine Lanthaler, Alberta Zangl und Roland Graswander (v. l.). | Foto: ÖGB Tirol, Sachers
  • Die Oberländer ÖGB Frauen und die Regionalsekretäre informierten über den Weltfrauentag: Silvia Nagele, Astrid Kraxner. Steffan Feneberg, Sabine Lanthaler, Alberta Zangl und Roland Graswander (v. l.).
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LANDECK. Nach wie vor sind die Tirolerinnen von einer Gleichstellung ihren männlichen Kollegen weit entfernt. Oberlands ÖGB-Frauen riefen daher zu einer großen Verteilaktion in Landeck, mit der sie anlässlich des Weltfrauentags am 8. März auf die anhaltenden Ungerechtigkeiten aufmerksam machten. „Viel konnte in den letzten Jahren verbessert werden, wie beispielsweise der kürzlich beschlossene Kündigungsschutz nach einer Fehlgeburt und der bezahlte Papamonat für alle. Trotzdem gibt es noch viele Bereiche, in denen großer Aufholbedarf besteht“, erklärt Oberlands Stv. ÖGB-Frauenvorsitzende Alberta Zangl.Sie verweist vor allem darauf, dass sich über zwei Drittel aller arbeitenden Frauen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen finden.

Teilzeitarbeit: fehlende Kinderbetreuung und wenig Ganztagsjobs

Aufgrund fehlender Kinderbetreuungseinrichtungen können viele Frauen nur Teilzeitjobs annehmen, das Angebot an Ganztagsarbeitsplätzen nimmt außerdem ab. „Solche Beschäftigungsformen wirken sich natürlich negativ auf den Verdienst und infolgedessen auf die Pension aus. Daher sind besonders häufig Frauen von Altersarmut betroffen“, erklärt Tirols ÖGB-Frauenvorsitzende Ulrike Ernstbrunner. Sie fordert zudem mehr alternsgerechte Arbeitsplätze. „Fast 30 Prozent aller Frauen, die in Pension gehen, tun das aus der Arbeitslosigkeit heraus“, so Ernstbrunner.

Mehr als ein Viertel weniger Einkommen

„Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern lag letztes Jahr in unserem Bezirk bei knapp 29 Prozent! Dabei sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass gleiche Arbeit auch gleich bezahlt wird“, so Grafoner. Sie setzt sich daher unter anderem für verpflichtende Einkommensberichte für Unternehmen auch mit weniger als 150 Beschäftigten ein.
Die Lohnschere ist in Österreich besonders weit geöffnet: Nur ein einziges Land in Europa, nämlich Estland, schneidet schlechter ab. Laut den vergangene Woche veröffentlichten Daten von Eurostat schließt sich der Gender Pay Gap hierzulande zwar kontinuierlich, aber nur ganz langsam und betrug im Jahr 2014 22,9 Prozent (nach 23 Prozent im Jahr davor). Der EU-Durchschnitt belief sich auf 16,1 Prozent.

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