Klimabündnis Tirol

Regionaler Klimarat Kaunergrat arbeitet an Lösungen

17 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus der Region Kaunergrat bilden einen regionalen Klimarat. Gemeinsam erarbeiten Sie Lösungsvorschläge für wichtige Zukunftsfragen in den Gemeinden Fließ, Kauns, Kaunerberg, Kaunertal, Prutz, Faggen. Am Freitag fand das erste Treffen statt. Begleitet wird der Klimarat vom Moderationsteam von Partizipation Tirol und vom Team des Klimabündnis Tirol.

KAUNS. Die Motivation unter den Klimarätinnen und Klimaräten war spürbar groß, als sie am vergangenen Freitag (3. März) in Kauns zum ersten Mal aufeinandertrafen.

"Ich war sehr überrascht als ich die Einladung erhalten habe und dachte zuerst, das muss ein Schmäh sein! Ich wollte aber unbedingt teilnehmen, durch den Klimarat erhalte ich als Bürgerin die Chance, meine Selbstwirksamkeit zu erhöhen und mich bei diesem wichtigen Thema einzubringen",

sagt eine der Teilnehmenden. Untereinander kennt man sich vom Sehen, wohnt in der gleichen Gemeinde oder fährt mit dem gleichen Bus – aber darüber hinaus gab es bisher keine Verbindung unter den 17 zufällig Ausgewählten. Jetzt schon, die Teilnehmenden sind einer Einladung ihrer Gemeinden gefolgt und bilden nun einen Klimarat für die KLAR! Region Kaunergrat.
In dieser Funktion erarbeiten sie Lösungen für diese wichtigen Zukunftsfragen: Wie können wir zu einer gesunden und klimafreundlichen Ernährung in Fließ, Kauns, Kaunerberg, Kaunertal, Prutz und Faggen beitragen? Und wie gestalten wir die Landnutzung in unserer Region so, dass ein guter Boden für alle erhalten bleibt?

"Für eine klimafreundliche Ernährung müssten wir die Milchvieh-Wirtschaft deutlich reduzieren und dafür mehr pflanzliche Nahrungsmittel anbauen. Von einer Selbstversorgung, wie wir sie in Tirol annähernd einmal hatten, sind wir derzeit weit entfernt. Die benötigten Flächen wären aber weitgehend vorhanden",

meint Ernährungsexperte Erich Tasser vom EURAC Institut. "Als ich noch ein Kind war, hatte meine Mutter einen Acker gepachtet und wir haben immer selbst unser Gemüse angebaut. So wie es derzeit läuft bei der Ernährung, das kann's nicht sein habe ich mir gedacht, wir müssen wieder einen anderen Weg einschlagen", sagt eine Teilnehmerin.

Einladung nach dem Zufallsprinzip

Vorab wurden Bürgerinnen und Bürger zufällig über das Melderegister ausgewählt und eingeladen, die Teilnahme ist freiwillig. Um eine repräsentative Gruppe zu erreichen, wurden Personen eingeladen, die hinsichtlich Alter und Geschlecht dem statistischen Durchschnitt der Region entsprechen. Die 17 ausgewählten Bürger:innen aus Fließ, Kauns, Kaunerberg, Kaunertal, Prutz, Faggen sind bunt zusammengemischt.

"So wollen wir erreichen, dass möglichst viele Meinungen und Perspektiven in die Lösungsvorschläge miteinfließen",

erklärt Maria Legner von Klimabündnis Tirol.
Der Klimarat für die KLAR! Region Kaunergrat nimmt nun seine Arbeit auf. Die Ergebnisse werden bei einem Klimacafé am 27. März um 19:00 Uhr in Prutz der Öffentlichkeit und Politik präsentiert. Dann sind die politischen Verantwortlichen am Zug, um die Vorschläge bestmöglich umzusetzen. Neben der Region Kaunergrat, gibt es auch in Wattens und Volders sowie in den beiden Gemeinden am Seefelder Plateau Leutasch und Reith bei Seefeld einen regionalen Klimarat.

Was ist die KLAR! Region Kaunergrat?

KLAR! Regionen sind eine Initiative des österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz, die darauf abzielen, Regionen an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen und dabei zugleich die Region nachhaltiger und widerstandsfähiger zu gestalten. Das Kürzel KLAR! steht dabei für "Klimawandel-Anpassungs-Modellregionen". In der Region Kaunergrat werden gemeinsam mit den beteiligten Gemeinden Fließ, Kauns, Kaunerberg, Kaunertal, Prutz, Faggen Maßnahmen entwickelt, um die Folgen des Klimawandels zu minimieren und die regionale Entwicklung nachhaltig zu gestalten.

"Das Projekt Klimarat der Regionen zeigt, dass das Thema Klimawandel der regionalen Bevölkerung wichtig ist. Jung und Alt nehmen an der Diskussion teil und helfen mit, dass unsere Region klimafit wird und lebenswert bleibt",

freut sich die KLAR! Managerin Bernadette Hofer.

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