Bikers' Voice
Standgeräuschmessungen für Motorradfahrer in Zams

Überparteilicher Fakten-Check: Tirols LHStv. Georg Dornauer und Landeck Vzbgm. Thomas Hittler bei kostenloser Motorrad Geräuschmessung von Bikers’ Voice. | Foto: Andreas Werth
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  • Überparteilicher Fakten-Check: Tirols LHStv. Georg Dornauer und Landeck Vzbgm. Thomas Hittler bei kostenloser Motorrad Geräuschmessung von Bikers’ Voice.
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Motorradgeräusch Nachmessungen des Vereins „Bikers’ Voice“ in Zams zeigen: Nach Jahren ernüchternde Ergebnisse für Anrainer und Motorrad-Urlauber. LH-Stellvertreter Georg Dornauer war beim Bikers' Voice Tag in Zams und nahm die Bikes genau unter die Lupe.

ZAMS. Tirols Landeshauptmann Stlv. Georg Dornauer besuchte das Motorrad Geräuschmessungs-Event des Vereins „Bikers’ Voice“ in Zams. Der Verein „Bikers’ Voice“ (Stimme der Motorradfahrer) geht mit kostenlosen „Standgeräusch“ Messungen von Motorrädern, die von ihren Besitzern freiwillig zur Verfügung gestellt werden, einigen für Tirols Verkehrspolitik, für den Tiroler Tourismus und für das Wohlergehen der Bevölkerung des Landes wichtigen Fragen nach:
Hat die 95dB Motorradfahrverbots-Verordnung nach nun mehrjähriger Laufzeit Fortschritte für Anrainer und Motorradtouristen in Tirol gebracht? Oder im Gegenteil sogar Schäden verursacht?

Ergebnis

Da das Überprüfen der Verordnungseinhaltung im Straßenverkehr lediglich durch Kontrolle eines sog. „Standgeräusch“ Eintrags in den Fahrzeugpapieren, nicht aber durch Messprüfung der Polizei erfolgt, liegen große Ungenauigkeiten im Erreichen des Verordnungsziels vor. Landeshauptmann Stlv. Georg Dornauer besuchte die Motorrad Geräuschmessungen in Zams aus gegebenem Anlass und ging auf erste Event-Ergebnisse und die Ungleichbehandlung von Motorradtouristen direkt ein:

„Die heute hier in Zams von Bikers’ Voice ermittelten Messdaten und Analysen sind absolut aufschlussreich. Ein Versprechen zu denkbaren Abänderungen der Maßnahmen kann natürlich zunächst nicht gegeben werden. Aber die Stimme der Motorradfahrer wird hier gehört. Ebenso wie die Stimme der Anrainer. Ich kann die Argumentation gut nachvollziehen: Letztlich geht es darum, ob die 95dB Fahrverbot-Verordnung dem Wohlergehen von Bevölkerung, Anrainern, Tiroler Tourismus, Umwelt und der Gesamtwirtschaft nach mehrjähriger Laufzeit gedient hat oder eben nicht. Nach der hier ermittelten Ergebnislage ist festzustellen, dass sich mit technisch undurchdachten Maßnahmen halt kaum sinnvolle Resultate erzielen lassen. Ich seh das so: Das lässt sich für alle Beteiligten wirklich besser regeln.“

„Bikers’ Voice“ Obfrau Regina Stiller:

„Wir waren schon nach der Geräuschvermessung von dutzenden neuen und gebrauchten Motorrädern kurz nach Eventbeginn hier in Zams selbst überrascht, wie groß das Handhabungs-Chaos tatsächlich zu sein scheint. Letztlich zu Lasten von Motorradfahrern und gleichzeitig zu Lasten der Anrainer. Hier treffen objektiv gemessen leise Fahrzeuge mit zu hoher „Standgeräusch“-Eintragung auf gemessen zu laute Fahrzeuge mit unkorrekt niedrigen Eintragungsdaten aufeinander.
Am Ende kann das nur dazu führen, dass die Lärmbelastung für Anrainer eigentlich nicht relevant beeinflusst wird, gleichzeitig aber legale, korrekte Motorradtouristen in breiter Front auf benachbarte Gegenden abgedrängt werden. Oft nur ein paar Kilometer weiter. Immer öfter auch ins benachbarte Ausland. Auffällig ist aber, dass bei neueren Baujahren die Fahrzeughersteller mit dem Verhältnis von Eintragung und tatsächlicher Emission deutlich genauer umgehen als früher. Lediglich kleine Nachbesserungen, oft auch nur Korrektur des Eintrags in den Papieren, denn: Technisch hat das eigentlich auf die Geräuschbelastung für Anrainer aus der Vorbeifahrt keinerlei Einfluss. Aus unserer Sicht kann das niemandem Vorteile bringen. Die Verordnung generiert eher Schaden.“

Verordnung weise Mängel auf

Weniger überrascht zeigen sich Gäste wie Zams’ Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Benedikt Lentsch sowie Landecks Vizebürgermeister Thomas Hittler zu den Feststellungen von „Bikers’ Voice“.
Thomas Hittler:

„Die Mängel der Verordnung waren absehbar und haben von Anfang an zu Rufschädigungen am Tiroler Tourismus im Ausland geführt. In der Ursachenbekämpfung wurde, wie die Messungen hier zeigen, kein wirklich bedeutender Fortschritt erzielt. Das Kontrollieren von irgendeinem „Standgeräusch“-Eintrag kann schlicht nichts über Lärmbelastungen aussagen. Wir merken nur, dass die Motorradtouristen bis auf wenige Ausnahmen, mit legalen Fahrzeugen rücksichtsvoll und ruhig umgehen. Auf wenige Schönwetterperioden beschränkt. Die die ihre Motorräder eigenständig leiser machen wollen, dürfen das nach Gesetz oft gar nicht.
Die Verordnung hat dem Land Tirol aber über die Grenzen hinweg den Ruf eingebracht, dass hier gegen Motorradurlauber unverhältnismäßig vorgegangen wird. Auch mit Auswirkungen auf den Wintertourismus.“

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Symbolfoto | Foto: panthermedia.net/cookelma
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