Umstrittenes Wohnprojekt in Zams: Einsprüche abgewiesen

Geplantes Wohnprojekt in der Unterengere: Die Bürgerinitiative "Lebenswertes Zams" kritisiert den Standort.
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ZAMS (otko). Seit rund einem Jahr wehren sich die Anrainer in der Unterengere gegen ein geplantes Wohnprojekt des gemeinnützigen Wohnbauträger WE (Wohnungseigentum) auf einem Grundstück der Diözese. Dort soll eine Wohnanlage mit vier einzelnen Baukörpern mit 35 Einheiten samt Tiefgarage gebaut werden – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Gegen die Erlassung des Bebauungsplans hat die Bürgerinitiative "Lebenswertes Zams" Einsprüche erhoben. In der letzten Sitzung des Zammer Gemeinderates wurden die Einwendungen der Bürgerinitiative (Stellungnahme "Kecht-Derndler") mit 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung (Christoph Wolf, ÖVP) abgelehnt. Zugleich wurde die Erlassung des Bebauungsplanes mit einer Gegenstimmen (ebenfalls Christoph Wolf) mehrheitlich beschlossen.

Öffentliches Interesse

Andreas Grüner, Obmann des Raumordnungsausschusses, sprach von einer Interessensabwägung: "Nach Eingabe der Stellungsnahme der Bürgerinitiative hat die Gemeinde zwei ergänzende Ergänzungsstellungnahmen eingeholt. Wir haben uns dann mit den Einwendungen in der Ausschusssitzung am 24. Juli ausführlich befasst. Der Ausschuss hat einstimmig die Stellungnahme 'Kecht-Derndler' nicht befolgt, da darin keinen neuen Aspekte enthalten sind. Nach Abwägung aller Argumente überwiegt das öffentliche Interesse gegenüber den in der Stellungnahme 'Kecht-Derndler' aufgelisteten persönlichen Interessen."
Von der Bürgerinitiative wurde vor allem die Größe der Projekts kritisiert. In diesem Zusammenhang verwies der Ausschussobmann nochmals darauf, dass das Projekt den Vorgaben des Örtlichen Raumordnungskonzepts entspreche. Zudem müsse entsprechend der Vorgaben des Landes platzsparend und verdichtet gebaut werden. "Auch im Bezug auf das leistbare Wohnen ist das öffentliche Interesse gegeben, da 120 Personen auf der Wohnungswerberliste stehen", so Grüner.

Transparentes Verfahren

Vizebgm. Josef Reheis betonte, dass es dort bereits mehrere Bauten mit drei Vollgeschossen gäbe. "In der Stellungnahme 'Kecht-Derndler" wurde die fehlende Grundlagenforschung zum Projekt kritisiert – das muss man klar zurückweisen." Zudem würden beim WE-Projekt die Stellplätze deutlich über der Verordnung des Landes liegen und es gäbe auch keine "Verhüttelung" durch Nebengebäude.
GR Theresia Schönherr verwies darauf, dass trotz aller Emotionen die Anrainer viel erreicht hätten. Das Projekt sei mehrmals ungeplant und reduziert worden.
Bgm. Siegmund Geiger zeigte zwar Verständnis für die Bedenken der Anrainer: "Wir haben uns damit ausführlich auseinandergesetzt. So transparent wie bei diesem Projekt haben wir es bisher noch nie gemacht."

Kompromissvorschlag

Von Seiten der Bürgerinitiative war man mit dem Ausgang der Abstimmung natürlich enttäuscht: "Formal haben sie recht, aber die Entscheidung ist nicht im Sinne der Bürger." Allen voran wurde die unzureichende Verkehrsanbindung kritisiert. Auch gäbe es laut den Anrainer-Vertretern in den Gutachten Ungereimtheiten. Jedenfalls wurde weiterer Widerstand angekündigt.
Indes schlug die Bürgerinitiative einen Kompromiss vor. Die umstrittene Wohnanlage sollte von der Unterengere an einen neuen Standort westlich der Venetbahn übersiedeln. Dazu wäre aber ein Grundtausch nötig. "Für alle wäre dies eine Win-Win-Situation. Ein privater Grundbesitzer ist beriet für einen solchen Grundtausch und der andere Grundbesitzer will unbedingt bauen", erläuterte Toni Zangerl von der Bürgerinitiative.
GR Mathias Venier hatte den Kompromissvorschlag bereits in der Gemeinderatssitzung angesprochen. "Die Umsetzung ist die Sache des Projektanten", so Bgm. Geiger.

Geplantes Wohnprojekt in der Unterengere: Die Bürgerinitiative "Lebenswertes Zams" kritisiert den Standort.
Auf einem Grundstück der Diözese ist eine Wohnanlage mit vier Baukörpern geplant. | Foto: Visualisierung: Wohnungseigentum
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