Heimatbühne Tösens
Von Leidenschaft, Lügen und einer Leiche

Eine Leiche killt die Libido: Richard und Georg haben alle Hände damit zu tun, die Leiche verwschwinden zu lassen. | Foto: Schwarz
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  • Eine Leiche killt die Libido: Richard und Georg haben alle Hände damit zu tun, die Leiche verwschwinden zu lassen.
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TÖSENS (das). Britischer Humor in Reinkultur und herrliche Pointen gepaart mit jeder Menge Körpereinsatz aller Mitwirkenden verspricht heuer die turbulente Komödie "Außer Kontrolle" von Ray Cooney. Unter der Regie von Patric Peer, laufen die SpielerInnen der Heimatbühne Tösens dabei zur Höchstform auf.

Turbulente Boulevardkomödie

Landtagsabgeordneter Richard Schwarz (Gabriel Schranz) hat alles bestens arrangiert. Statt an einer der üblichen langweiligen Sitzungen im Tiroler Landtag teilzunehmen, trifft er sich mit Lisa (Sophie Forcher), der Sekretärin des Oppositionsführers, zu einem nächtlichen Schäferstündchen in der Suite des nahegelegenen Hilton Hotels. Kurz bevor die ersten erotischen Schwingungen zum Ziel führen, duchkreuzt eine vom Balkonfenster niedergestreckte Leiche (Gerald Werth) alle fantasievollen Pläne. Um den drohenden Skandal, den Niedergang seiner politischen Karriere und die eifersüchtigen Reaktionen der betroffenen Ehepartner zu verhindern, ruft er seinen loyalen und verklemmten Sekretär Georg (Daniel Folie) zu Hilfe. Nun beginnt eine herrlich halsbrecherische Fahrt aus Lügen, Täuschung und Verstecken. Die Verwicklungen eskalieren. Als dann auch noch Ronnie (Rupert Achenrainer), der aufbrausende Ehemann der Geliebten und die Gattin des Abgeordneten, Gabi (Simone Schranz), der misstrauisch pedantische Hotelmanger (Alexander Kneringer) nebst seinem geschäftstüchtigen Kellner (Peter Peer), eine von Liebeswallungen überwältigte Krankenschwester namens Ingrid (Romana Ungerank) sowie ein orientierungsloser Detektiv zur Tür hereinplatzen und Georg zum brünstigen Hirsch mutiert, geraten die Dinge in dieser irrwitzigen Komödie völlig "außer Kontrolle".

Perfekte Rollenverteilung

Spielleiter Patric Peer versteht es, seinen SpielerInnen die richtige Rolle zu verpassen. Besonders Daniel Folie als getriebener und opferbereiter Sekretär Georg geht in seiner Rolle perfekt auf. Mit hinreißender Direktheit und glaubhafter Betroffenheit schifft er sich durch das Chaos der Verstrickungen.
Ebenso gefeiert werden die Auftritte von Peter Peer, der als Kellner in Butler-Manier durch seine untrübliche Ruhe glänzt. Sehenswert ist auch Rupert Achenrainer, der mit seiner innerlich zerrissenen Figur des Gatten Ronnie in die Vollen geht - und den Kontrast zwischen prolliger Brutalität und hilflosen Weinkrämpfen hervorragend ausspielt. Außerdem beeindruckte Gabriel Schranz als nicht wirklich sympathischer Richard Schwarz und kämpft dabei wie ein Krisenmanager für Karriere und Ehe – und mit einer gewaltigen Textmenge, die er bravourös meistert.
Im Dorfzentrum Tösens löst sich die Story in Wohlgefallen auf, der Beifall des begeisterten Publikums fiel dabei stürmisch und vor allem anhaltend aus.

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