Martiniladen Landeck
Vortrag: Depression kann jeden treffen

Zweiter Vortrag von Dr. med. Hubert Sulzenbacher im Martiniladen in Landeck zum Thema "Depression". | Foto: Schwarz
2Bilder
  • Zweiter Vortrag von Dr. med. Hubert Sulzenbacher im Martiniladen in Landeck zum Thema "Depression".
  • Foto: Schwarz
  • hochgeladen von Laura Sternagel

LANDECK (das). Am vergangenen Mittwoch fand der bereits zweite Vortrag von Dr. med. Hubert Sulzenbacher im Martiniladen in Landeck statt. Dabei wurde allerlei Wissenwertes über das Thema "Depression" in Erfahrung gebracht.

Frühjahrsmüdigkeit oder Depression?

Ab wann ist die sogenannte "Frühjahrsmüdigkeit" mehr als nur ein Anflug von negativen Gedanken? Was sind die Ursachen? Wer ist besonders anfällig? Wie begegnet man erkrankten Menschen? Diesen und noch mehr Fragen wurde im Martiniladen auf den Grund gegangen und ausführlich diskutiert.
Dr. med. Hubert Sulzenbacher erklärte dabei, dass es ganz natürlich ist, sich in verschiedenen Situationen des Alltags niedergeschlagen zu fühlen. Jeder von hat schon Phasen der Niedergeschlagenheit, Verzagtheit, Freudlosigkeit oder inneren Erschöpfung erlebt. Gefährlich wird es laut dem Fachmann allerdings, wenn mehrere dieser Symptome gleichzeitig auftreten und über längere Zeit anhalten. Bei einer Depression im medizinischen Sinn muss kein äußerer auslösender Grund vorhanden sein. Sowohl für den Kranken als auch für Angehörige und Freunde kann die Ursache für die Erkrankung unerklärlich sein.

Ernstzunehmende Erkrankung

Die Depression stellt eine ernst zu nehmende Erkrankung dar, über diese wird allerdings nicht immer offen gesprochen. "Noch immer haben psychische Krankheiten einen anderen Stellenwert als physische Erkrankungen!" so Dr. Sulzenbacher. Da psychische Erkrankungen schwerer zu erfassen sind, werden diese auch öfters runter gespielt und verdrängt. Viele depressive Patienten quält die Tatsache, dass sich ihre Krankheit – etwa im Unterschied zu einem Knochenbruch – nicht „beweisen“ lässt. Sie sind dadurch einem viel größeren Leidensdruck ausgesetzt als Patienten mit den meisten anderen Erkrankungen. Vor allem Menschen, die an einer schweren Depression leiden, hegen häufig Suizidgedanken. Wenn das Gefühl besteht, an einer Depression zu leiden, sollte unbedingt einen Arzt aufgesucht werden, denn eine Depression ist gut behandelbar.

Gut behandelbar

Derzeit leiden Berechnungen zufolge weltweit mehr als 350 Millionen Menschen an einer Depression. In Österreich gibt es etwa 400.000 behandlungsbedürftige depressive Menschen – Tendenz stark steigend und es kann jede/ jeden treffen. Dennoch scheuen sich viele Menschen, kompetente Hilfe zu suchen, wenn sie sich über längere Zeit niedergeschlagen, interesse-, freud- und antriebslos, erschöpft oder tief traurig fühlen. Falsche Scham und die Angst vor sozialer Ausgrenzung kommen hinzu. Die Hemmschwelle, einen Psychiater oder Psychotherapeuten aufzusuchen, ist nach wie vor sehr hoch. Dies führt zu unnötig verlängertem Leid, denn eine Depression ist in den meisten Fällen gut behandelbar.

Zweiter Vortrag von Dr. med. Hubert Sulzenbacher im Martiniladen in Landeck zum Thema "Depression". | Foto: Schwarz
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.