Vortrag von Prof. Wolfgang Hinte in Landeck

LANDECK. Was die Menschen wollen: „Will man einem Menschen helfen, muss man seine ganze Umgebung mitdenken“, meint der Sozialwissenschaftler Prof. Wolfgang Hinte. Sein Blick auf den „Sozialraum“ ermutigt die Lebenshilfe in Perjen, ein neues Arbeitsprojekt zu starten.
Am 17. Februar 2017 kommt Hinte auf Einladung der Lebenshilfe in den Stadtsaal nach Landeck und stellt seine Prinzipien für einen funktionierenden Sozialraum vor – “Sozialraum und Arbeit – Nährboden für ein wertschöpfendes Miteinander", Impulsreferat von Prof. Hinte vor Sozialarbeitern und Studenten, 09–12 Uhr.
Karten: Kimm Eini, Landeck, Malserstraße 11. Eintritt: 10 Euro. Reservierungen: reservierungsozialraum@tirol.lebenshilfe.at

Es gibt immer nur so viel Hilfe wie nötig und so wenig Hilfe wie möglich

Was wollen Menschen mit Behinderungen, welche Ziele haben sie und wie kann man ihre Fähigkeiten und Eigeninitiative aktivieren?
Dass sind Fragen, die sich Prof. Wolfgang Hinte regelmäßig stellt und erzählt wie man mit Stärken von Menschen arbeiten kann.
„Würde und Selbstwert bekomme ich nicht durch das was andere für mich tun. Würde bekomme ich nur durch das, was ich selber geschafft habe.“

Sozialraumorientierung oder: Alle im Ort einbinden

Werner Weibold, Regionalleiter der Lebenshilfe in Landeck zieht daraus seine Konsequenz: „Wir wollen in Perjen keine Beschäftigungs-Werkstätte, sondern einen Ort für Entwicklungsmöglichkeiten schaffen.“ Das Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit Prof. Hinte entsteht, stärkt die Betroffenen und ihre Eigenverantwortung. „Im Sozialraum suchen Menschen mit Behinderungen ganz neue Arbeitsmöglichkeiten und knüpfen neue Kontakte, die alle bereichern.“

Nicht Verhätscheln sondern bestärken

„Das Problem in unserem System liegt darin, dass gesetzlich genau das finanziert wird, was wir eigentlich verhindern wollen. Wir wollen verhindern, dass Menschen in Notsituationen kommen. Geld fließt aber erst, wenn Menschen bereits in Notsituationen sind“, so Wolfgang Hinte über ein für ihn völlig untragbares Sozialsystem. Wie wir aus diesem System entkommen können, zeigt Hinte anhand von fünf Prinzipien.