Buchpräsentation

Josef Cap nahm sich "kein Blatt vor den Mund"

LANDECK (otko). In seinem neuen Buch "Kein Blatt vor dem Mund" erzählt Josef Cap Österreichs Politikgeschichte der letzten Jahrzehnte aus seiner Perspektive.

"Beste Redner im Parlament"

Zu einer besonderen Lesung lud am Mittwoch die SPÖ Landeck in Zusammenarbeit mit dem Renner Institut Tirol in die Tyrolia Landeck. Josef Cap stellte sein neues Buch"Kein Blatt vor dem Mund" vor. Der SPÖ-Politiker saß 34 Jahre im Hohen Haus , davon 12 Jahre als Klubobmann. Daneben war er unter anderem Vorsitzender der sozialistischen Jugend und Bundesgeschäftsführer der SPÖ. "Josef Cap wird auch als der beste Redner im Parlament bezeichnet und erzählt Politikgeschichte hautnah", so SPÖ-Bezirksvorsitzender LA Benedikt Lentsch, der die Moderation des Abends übernahm.

Kritische Position einnehmen

Cap sieht in seinem Buch eine kritische Aufarbeitung der letzten Jahrzehnte der Innenpolitik, beschreibt Ausblicke und möchte einen kritischen Diskussionsprozess anregen. "Das Buch ist aber keine politikwissenschaftliche Doktorarbeit sondern es sind viele Fotos und Anekdoten drin, wobei die Kreisky-Zeit sehr ergiebig war", so Cap.
Zur Krise der Sozialdemokratie meine er, dass die Partei viele sozialdemokratische Themen dem politischen Mitbewerber überlassen habe. "Wir müssen Zukunftsfragen ansprechen. Die Themen Migration und Integration hat die SPÖ Schwarz-Blau überlassen. Wir haben viel bessere Antworten als die anderen Routenschließer", betonte Cap. Das Parlament sei ein Ort der Sprache und daher sei auch der Kampf um die öffentliche Meinung wichtig. "Die Sozialdemokratie muss bei den Themen der Zeit auch eine kritische Position einnehmen und aus der Kritik heraus Eigenvorstellungen präsentieren. Heute ist das Selbstverständliche nicht mehr selbstverständlich und man muss um die Dinge kämpfen."
Unter den zahlreichen Besuchern befanden sich auch SPÖ-Urgestein Walter Guggenberger, Landesparteivorsitzender Georg Dornauer, GR Manfred Jenewein, Phlipp Pflaume (Junge Generation) und Manfred Weiskopf.