Neue Struktur bei der Venetbahn

Das Thema Venet Bergbahnen AG sorgte zum wiederholten Mal im Landecker Gemeinderat für eine heftige Diskussion. | Foto: Venet AG
  • Das Thema Venet Bergbahnen AG sorgte zum wiederholten Mal im Landecker Gemeinderat für eine heftige Diskussion.
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LANDECK (otko). Bei der letzten Sitzung sorgte der Tagesordnungspunkt "Venet Bergbahnen AG: Abschreibung Forderungen" für einen teils heftigen Schlagabtausch. FPÖ, SPÖ und Grüne sparten nicht mit Kritik gegenüber der Venet-Führung.
Finanzreferent Herbert Mayer brachte den Antrag des Finanzausschusses auf 380.000 Euro zu verzichten ein. Durch den Forderungsverzicht der Stadtgemeinde gegenüber der Venet Bergbahnen AG erhöht dies die Eigenmittelquote des Seilbahnunternehmes. "Damit wir eine saubere und gute Bilanz vorlegen können benötigen wir über 8 Prozent an Eigenmitteln", erläuterte Venet-Vorstand Vizebgm. Peter Vöhl.

Fehlende Informationen

FPÖ-Stadtrat Roland König wiederholte seine Kritik aus den vergangenen Sitzungen, dass ihm die Grundinfos und Zahlen fehlen würden. "Jede Venet-Investition sollten wir durch den Gemeinderat beschließen, da wir sowie haften. Ich werde daher dem Antrag nicht zustimmen", so König.
Auch SPÖ-GR Marco Lettenbichler merkte an, dass er sich zu wenig informiert fühle: "Wir schießen immer zu und zusätzlich sind noch 150.000 Euro im Budget für Investitionen reserviert, wo ich mir nicht sicher bin für was." In die selbe Kerbe schlug auch SPÖ-Stadtrat Mathias Niederbacher: "Auch in der Ära Stenico hat es von der ÖVP-Seite laufend Kritik gegeben. Wir wollen wissen für was das die 150.000 sind."

"Politisches Kleingeld"

Für Venet-Aufsichtsratsvorsitzenden Vizebgm. Thomas Hittler wird hier "politisches Kleingeld" gemacht. "Wir haben Stadtrat König eingeladen in den Aufsichtsrat zu wechseln, was er aber abgelehnt hat. Dann hätte er alle Infos. Auch die SPÖ hat ihre Leute im Aufsichtsrat sitzen und ihr müsst euch einfach informieren", konterte Hittler in Richtung der Roten Fraktion. In der Sache der 150.000 Euro verwies Vorstand Bgm. Dr. Wolfgang  Jörg auf Gespräche mit den Grundeigentümern: "Wir haben uns im Vorstand Gedanken gemacht und werden die geplante Investition dann im Aufsichtsrat und den Gemeinderäten in Landeck und Zams vorstellen."

Neue Leitung

Vorstand Bgm.  Jörg verwies darauf, dass sich die Eigenmittelquote und die Liquidität deutlich des im mehrheitlich im Gemeindebesitz befindlichen Unternehmens verbessert haben. "Wir lagen in den letzten zehn Monaten zu 95 Prozent im Plus und auch der Winter ist durchaus vernünftig verlaufen", betonte der Stadtchef.
Derzeit werde auch die Organisation bei der Venet Bergbahnen AG umgestellt. Wie bereits im Vorjahr vom AR-Voristzenden Hittler angekündigt, soll eine neue Führung installiert werden. Künftig sollen Politik und Leitung des Seilbahnunternehmens getrennt werden. Der Name des neuen Vorstandes, der im April vorgestellt werden soll, wurde von offizieller Seite noch nicht genannt. Dem Vernehmen nach soll es sich aber um einen Seilbahnfachmann, der vorher im Großraum Innsbruck tätig war, handeln.

Versteckte Kosten?

Die Anfrage vom GR Ahmet Demir (Grüne) sorgte dann für eine emotionale Reaktion des Stadtchefs. "Die Venet AG hat gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz verstoßen und ich frage mich, ob hier Kosten versteckt werden und ich mit gutem Gewissen zustimmen kann", so Demir. Wiederholt hatte das Seilbahnunternehmen 2015 für gemeinnützige Tätigkeiten Asylwerber angestellt. Derzeit wird vor Gericht geprüft, ob dies gemeinnützig war – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
"Peter Vöhl und ich haben mit der Flüchtlingssache nichts am Hut gehabt, da wir damals noch nicht im Vorstand waren. Wir haben nichts gewusst und wir werden bis Ende März dazu eine Stellungsnahme abgeben. Wir verstecken maximal ein Osterei", entgegnete Jörg. Derzeit sei in dem Verfahren aber noch alles offen. Auch wer schlussendlich zahlt, werde man sehen. "Ich respektiere die kritische Meinung. Die, die glauben, dass es mich frisst, werden eine Freude haben", beendete der Stadtchef die Diskussion.
Schlussendlich stimmten 13 Mandatare (gesamte ÖVP, FPÖ-GR Gabi Greuter) für den Antrag. Die sechs Gegenstimmen kamen von der SPÖ, FPÖ (StR. Roland König) und Grünen.

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