Paukenschlag im Kaunertal

Raich Bgm  Josef | Foto: Foto: Tiefenbacher

Paukenschlag im Kaunertal einige Tage nach der Angelobung der neugewählten Gemeindemandatare.

KAUNERTAL (tani). Vize-Bgm.Günther Spanninger legte am Freitag überraschend sein Mandat zurück. Wegen persönlicher und familiärer Gründe, wie Spanninger offiziell sagte. Den Ausschlag für diesen Schritt hatten die Diskussionen in den letzten vierzehn Tagen gegeben, insbesondere jene um die mögliche Wahlkampffinanzierung, in die sein Listenkollege Bgm. Pepi Raich verstrickt sein könnte, erklärte er auf Nachfrage. „Ich weiß davon nichts. Das ist allein eine Sache von Pepi Raich. Für diese muss er sich rechtfertigen“, sagte der Scheidende.

Reines Gewissen
Der erkrankte Bürgermeister Raich weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück: „Ich lasse mich nicht kaufen. Ich habe ein reines Gewissen“. Er habe seine Wahlkampfmaterialien bei der Firma Prologo produzieren lassen, so wie andere ÖVP-Obleute auch. „Das hat uns die Landes-ÖVP empfohlen. Blöderweise habe ich das auch getan“, so Raich. Die Firma Prologo ist zu 51 Prozent im Besitz der PR-Agentur „hofherr communikation“, die wiederum die Tiwag in Sachen Wasserkraft-Ausbau in der Öffentlichkeitsarbeit betreut.

Kein Auftrag der Tiwag
Firmenchef Georg Hofherr bestreitet jede Unterstützungsaktivität für Raich und sagte nachdrücklich: „Es hat auch nie einen Auftrag der Tiwag an uns gegeben, Bürgermeister Raich im Wahlkampf zu unterstützen“.

Sowohl die Tiroler Grünen als auch Werner Gfall (Lebenswertes Kaunertal) vermuten aufgrund von Indizien, dass die Tiwag und die Agentur Hofherr ihre Finger im Spiel haben. „Raichs Aussagen finden sich fast wortgleich in den Hofherr-Konzepten. An so viele Zufälle glaube ich nicht“, so Grünen-Chef Georg Willi.

Übermäßige Professionalität
Gfall wiederum beobachtete übermäßige Professionalität: „Raichs Wahlkampf war generalstabsmäßig geplant, fast wie für den Bundeskanzler. Aber man muss erst einmal sehen, was die Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft zum Vorschein bringen“. Geht es nach den Grünen, soll sich auch der Landesrechnungshof der Sache annehmen.

„Eine diesbezügliche Sonderprüfung wäre mir recht. Sie würde beweisen, dass keine Gelder geflossen sind“, meinte Raich, der bis Ende Mai wegen eines Reha-Aufenthaltes abwesend ist. Vertreten hatte ihn bisher Vize-Bgm. Spanninger. Jetzt übernimmt Werner Gfall interimistisch das Amt.

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Zur Sache
Geheimes Sparbuch

Zusätzlichen Unmut in der Causa Raich erzeugt ein „geheimes Sparbuch“, das mit Sponsorbeiträgen gefüttert ist. Auf ihm sollen zwischen 15.000 und 20.000 Euro liegen. Bürgermeister und Amtsleiter sind dafür zeichnungsberechtigt. Dieser Angelegenheit nimmt sich nun der Überprüfungsausschuss der Gemeinde Kaunertal an.lich, das lässt sich aus einem Rundruf unter Raichs Heimatliste schließen.

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