Pendlerparkplatz: Stadt fällt Entscheidung

LANDECK (otko). Die Firma Spar prüft derzeit ein Projekt für einen Eurospar-Markt und Hervis Sport/Mode-Markt auf dem Areal des Pendlerparkplatzes in Landeck. Die Pläne sorgten bereits im Vorfeld für kontroversielle Diskussionen und mit dem "Bürgerforum für Landeck" hat sich auch eine Bürgerinitiative gegen das Projekt formiert – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
In der Juni-Gemeinderatssitzung sollte unter Punkt 6 ein Grundsatzbeschluss zum Pendlerparkplatz, der sich im Besitz der Donau Chemie befindet und den die Stadtgemeinde bis 2033 gepachtet hat, gefasst werden. Bgm. Dr. Wolfgang Jörg setzte den Tagesordnungspunkt dann aber kurzfristig ab. "Einige städtebauliche Fragen sind im Vorfeld noch zu klären und darüber habe ich alle Fraktionen und Spar informiert. Ich lade alle Beteiligten nochmals zu einem runden Tisch ein", erklärte der Stadtchef.
Vergangenen Mittwoch hat nun diese nicht-öffentliche Sitzung im Rathaus stattgefunden. Eingeladen waren neben den Mandataren, die Firma Spar, Vertreter der Wirtschaftskammer, der Bürgerinitiative, der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams, des Standortzentrums Landeck-Zams sowie der Raumplaner.
"Es wurde hart aber korrekt und fair diskutiert. Alle Interessensvertretungen haben sich Gedanken gemacht und wir haben alle angehört", bilanzierte Bgm. Jörg am Donnerstag. Nach dem Ermittlungsverfahren müsse die Stadtgemeinde nun aber Farbe bekennen. "Jedenfalls wird das Thema bei der Gemeinderatssitzung am 17. September behandelt und ein Beschluss für oder gegen das Projekt gefällt", informiert Jörg.

Keine schnelle Entscheidung

Für WK-Bezirksobmann Anton Prantauer ist vor allem wichtig, dass Landeck als Einkaufsdestination gestärkt wird. "Als Wirtschaftskammer werden wir alles dafür unternehmen und wir wollen Betriebe ansiedeln. Wichtig ist, dass die Leute in den Talkessel und nicht nach Imst zum Einkaufen fahren", verweist Prantauer. Nachdem die geplante Absiedlung der Firma Kofler publik wurde (siehe Link) plädiert Prantauer aber dafür das Areal als Gesamtes zu sehen: "Vorerst soll einmal auf eine schnelle Entscheidung verzichtet werden und das Entwicklungskonzept abgewartet werden."

Bessere Rahmenbedingungen

Kaufleute-Obmann Martin Winkler blickte auf die Diskussion mit gemischten Gefühlen zurück: "Wenn nun auch noch der Spar-Markt in der Innenstadt zusperrt sinkt die Kundenfrequenz. Dann stehen in der Innenstadt 3.000 Quadratmeter an Geschäftsflächen leer. Als Leistungsgemeinschaft sind wir aber froh, wenn Spar in Landeck investiert." Allerdings stelle sich hier aber die Frage warum Spar hinaus auf die grüne Wiese gehe. "Das Kaufverhalten der Konsumenten hat sich verändert und jeder will zum Geschäft hinfahren. Von Seiten der Stadtgemeinde wurde auf diese Entwicklungen zu wenig reagiert und die Unternehmen tun sich mit Parkflächen hart. Zudem gibt es Strukturdefizite", erläutert Winkler. Für den Kaufleute-Obmann braucht es daher eine Gesamtlösung für den Handel in der Stadt.