Stadt Landeck in Zugzwang geraten

VS Angedair ist Sanierungsfall: Die Liste der Schwachstellen am Gebäude ist lang, es entspricht weder räumlich noch bautechnisch.
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Zams: Verfahren zur Ausweitung der Kernzone „Einkaufszentren“ wurde vergangenen Dienstag eingeleitet

Wie berichtet will die Gemeinde Zams den Gültigkeitsbereich der Kernzone (Einkaufszentren) ausweiten. Er soll künftig die Grundstücke entlang der Hauptstraße, von der Gemeindegrenze zu Landeck bis zum Raumausstatter Gritsch, umfassen.

LANDECK/ZAMS. Einen diesbezüglicher Antrag wurde im März 2010 bei der Abteilung Bau- und Raumordnungsrecht im Landhaus eingebracht. Bgm. Siegmund Geiger (Zams) drängte auf eine möglichst rasche Entscheidung. Und das deshalb, weil die Gemeinde Zams mit der Überarbeitung des örtlichen Raumordnungskonzeptes nur noch bis 2012 Zeit hat und die Kernzonenausweitung dafür ein wichtiger Baustein ist. Vergangene Woche wurde das Verfahren eingeleitet.

Eine besondere Brisanz verleihen der Sache, dass im Randgebiet zwischen Landeck und Zams ein Handels- und Gewerbezentrum mit großem Entwicklungspotential entstehen wird und es bereits erste konkrete Projekte gibt. So wollen die Baufirma Goidinger und die Landwirtschaftliche Genossenschaft gemeinsam ein Fachmarktzentrum errichten. Eine weitere Überlegung ist, dass dort ein Lebensmittelmarkt als täglicher Frequenzbringer entstehen soll.

Und dazu kommen die Signale aus dem Landhaus. Ihnen ist zu entnehmen, dass die Kernzonenerweiterung genehmigt werden wird. Dann kann Zams diesen Bereich ohnehin nach eigenen Vorstellungen gestalten. „Wir müssen nun offensiv handeln und Kooperationen anstreben, ansonsten ist Landeck am Abstellgleis“, so Planungsstadtrat Wolfgang Jörg. Landeck (das ist zwischen Bgm. Bertl Stenico und Jörg abgesprochen) will nun Gespräche mit Zams über die Problematik, aber auch über die Zukunftsperspektiven einer Kernzonenausweitung führen. Dieses soll es noch innerhalb der nächsten vier Wochen geben, solange läuft die Frist zur Abgabe der Stellungnahme in der Sache „Kernzone Zams“. Teilnehmen werden zudem die Raumplaner und Franz Rauter, Chef der Raumordnungsabteilung im Landhaus. Bgm. Siegmund Geiger sagte zu. Er will dazu auch die Projektanten (Firma Goidinger und Landw. Genossenschaft) einladen. Sie sollen ihre Pläne erläutern.

Landeck will dabei seine Bedenken aufzeigen. Für Jörg darf eine Konkurrenzierung der Malserstraße und Einkaufszone Bruggen nicht infrage kommen. GR Andreas Pfenniger führt unterstützend Imst als ein warnendes Beispiel an. Was Landeck auch verhindern will, sind ebenerdige Einkaufszentren und schnelle Immobilienprofite.

ZUR SACHE

Kernzonenausweitung als ersten Schritt

Bgm. Geiger sieht die Kernzonenausweitung als ersten Schritt zur wirtschaftlichen Entwicklung des gesamten Talkessels. Stadtrat Jörg will aufbauend darauf mit den Gemeinden Landeck und Zams ein kooperatives Entwicklungskonzept für den Talkessel erarbeiten. Begleiten soll diesen Prozess ein Profi auf diesem Gebiet.

Zu einer Stellungnahme zur Kernzonenerweiterung in Zams wurden auch die anderen sechs Planungsverbandsgemeinden (Pians, Stanz, Grins, Tobadill, Fließ und Schönwies) eingeladen. Die Bürgermeister Peter Rauchegger (Pians) und Luis Miemelauer (Stanz) äußerten sich bereits dazu. Beide sehen die Sache positiv.

„Schruns ist ein positives Beispiel“

Was sagt DI Falch zur beantragten Erlassung einer Kernzone „Einkaufzentren“ in Zams?

Für den Raumplaner DI Reinhard Falch (Pro-Alp in Pettneu) ist ein wirtschaftliches Zusammenwachsen von Landeck und Zams ein durchaus logischer Ansatz.

PETTNEU. „Denn“, so DI Falch, „der Talkessel ist eine räumliche Einheit“. Die besten Entwicklungspotentiale sieht der Raumplanungsexperte im Randgebiet zwischen Landeck und Zams. Die damit zusammenhängenden Fragen müssten aber aktiv angegangen werden. Abblocken, das heißt, Kaufkraftabfluss aus der Landecker Malserstraße durch Auflagen und Einschränkungen im Randgebiet Landeck-Zams verhindern zu wollen, hält Reinhard Falch für das falsche Mittel. Es ginge um den Talkessel und der stehe in Konkurrenz zu Imst. Hier stelle sich die Frage, welche Vorteile ziehen die Kunden an.

Aus Sicht von Falch gruppieren sich mehrere Punkte um die zwei Hauptpunkte: Geschäfte mit unterschiedlichem Warenangebot an einem Platz und kostenlose Kundenparkplätze. Beides würde das FMZ in Imst erfüllen. Dezidiert sprich Falch das Gratis-Parken an. „Das FMZ bietet kostenlose Parkplätze an, auch in der Tiefgarage“. Hier müsste Landeck neue Wege gehen. Ein positives Beispiel sei Schruns: „Dort kann man bei einem Einkauf in der Tiefgarage des Einkaufszentrums im Ortskern und auf Parkplätzen der Gemeinde eineinhalb Stunden kostenlos parken“, so DI Reinhard Falch.

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