Zank gibt`s um Wildbestand

Bezirksjägermeister Hermann Siess plädiert für ein Überdenken der Abschussquote
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  • hochgeladen von Herbert Tiefenbacher

BJM Sieß: „Die Abschusspläne wurden noch nie so ernst genommen“

Einige Jagdthemen lassen derzeit die Fronten zwischen Jägern und Forstleuten bzw. Landwirten aufbrechen.

BEZIRK LANDECK (tani). Zank gibt es um den Wildbestand. Der Forst und die Landwirtschaft kritisieren den hohen Rotwildbestand, in manchen Regionen sei er zu hoch. Die Wildschäden würden zunehmen. Es gebe Gegenden wo sogar die Förderung für Schutzwaldprojekte zurückgezahlt werden müssten, weil alles kahl gefressen ist. Mitursache sei die durchgängige Winterfütterung. Damit fehle die natürliche Auslese und jedes Tier komme durch.

Naturgemäß sieht es Bezirksjägermeister Hermann Siess etwas anders: „Die Jägerschaft hat die Erfüllung der Abschusspläne noch nie so ernst genommen wie jetzt. Schätzungsweise werden wir bei einer Abschussquote von knapp 90 Prozent liegen“. Rund 1500 Stück Rotwild waren im Bezirk Landeck in der gerade zu Ende gegangenen Jagdsaison zu erlegen. Eine endgültige Bilanz könne aber noch nicht gezogen werden, da bekanntlich bis 20. Jänner die Abschüsse gemeldet werden können. Sieß plädiert für ein Überdenken der Abschussquote: „Es können nicht alle Reviere pauschal über einen Kamm geschoren werden. Seit zwei Jahren wird der Abschussplan rigoros eingehalten. Manche Reviere sind quasi leer. Und wenn nichts mehr da ist, kann nichts mehr geschossen werden“.

Verbiss- und Schälschäden im Bezirk Landeck würden, so Sieß, kein nennenswertes Problem darstellen. Bei der Winterfütterung vertritt er eine differenzierte Position: „Die Reviere sind nicht vergleichbar. Es ist ein unterschied ob es in Stadtnähe oder in einem Seitental liegt“. Generell halte er viel von einer Heufütterung. Es gehe dabei um den Erhalt der Tiere, nicht um das Mästen.

Bezüglich Gefährdung von Schutzwaldprojekt durch Wildtiere meint Sieß: „Das mag zutreffen. Neuer Vorfall ist mir zwar keiner bekannt. Aber wenn einer vorkommt, muss sofort reagiert werden, denn der Schutz der Menschen geht vor“.

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