Bestrafung der sportbegeisterten Jugend

Auch Schaden für den Fußball im Bezirk: Bilder wie diese vom Derby Landeck gegen Zams, wird es nächste Saison nicht geben.
  • Auch Schaden für den Fußball im Bezirk: Bilder wie diese vom Derby Landeck gegen Zams, wird es nächste Saison nicht geben.
  • hochgeladen von Julian Wiederin

Die Wellen gehen weiter hoch - der fußballerische Wettstreit im Tiroler Unterhaus ist vorbei, dennoch kämpft SV Landeck-Obmann Wolfgang Jörg weiter um Fairness.

Zur Ausgangssituation: Im von vielen genannten "Jahrhundertderby" schaffte der SV Zams mit einem 2:1-Sieg im vollen Perjenner Stadion den Klassenerhalt. Landeck muss in die Gebietsliga. Bereits vor dem Anpfiff stellte Jörg klar: "Der Verlierer ist heute der Fußball".

Hintergrund: In der Tiroler Liga reichte der Meister Reichenau einen Aufstiegsverzicht wegen finaziellen Gründen ein. Die Union steigt freiwillig in die Tiroler Liga ab, mit den selben Gründen wie in der Reichenau. Axams, gegen diesen Verein ein Insolvenzverfahren läuft, erhielt vom Tiroler Fußballverband (TFV) eine Berechtigung zum Einstieg in die Landesliga West. Aus diesen Gründen mussten diese Saison drei, anstatt zwei Mannschaften den Gang in die Gebietsliga antreten - als Drittletzter Landeck.

Obmann Jörg geht es schon lange nicht mehr nur um den Abstieg in die Gebietsliga, sondern um die (un-)gerechte Behandlung der betroffenen Vereine. Am 13.06.2012 wurde bei der Präsidiumssitzung des TFV von den Präsidiumsmitgliedern entschieden, dass Axams trotz Insolvenzverfahren in der Landesliga "einsteigen" darf. Direkt bei dieser Sitzung wurden auch die Statuten vom Präsidium abgeändert. So muss künftig ein Verein im Falle eines Isolvenzverfahrens in der untersten Spielklasse einsteigen und bei Aufsteigsverzicht oder "Abstiegswunsch" werden Sanktionen in Form von Punkteabzügen verhängt. Seitens des TFV reagierte man zwar auf die Problematik, jedoch für einige Vereine, die absteigen müssen, zu spät "Man wird bestraft dafür, sorgfältig gewirtschaftet zu haben. Es hätte Übergangslösungen gebraucht", so Jörg.

Abgesehen von dem Abstieg und der Ungerechtigkeit sieht er den größten Schaden für den Nachwuchs. So darf unter anderem die Reservemannschaft des SV Landeck nicht in der Zweiten Klasse West einsteigen.

Die Handhabung dieser Sache Seitens des TFV kritisiert der Obmann des SVL: "Wenn man andere bevorzugt, ist das eine Sache, aber Unschuldige verurteilen, das ist grobes Unrecht. Das ist ein Schlag ins Gesicht für den Nachwuchs, die Funktionäre und Anhänger eines Vereins."

Deswegen reichte der SV Landeck auch einen Protest beim TFV ein, in dem auch die Befangenheit zweier Präsidiumsmitglieder bemängelt wird. Trotzdem wirkten beide bei der Beschlussfassung mit.

Dennoch bleibt der SV Landeck seinem Weg treu - die nächste Saison ist schon finaziell abgesichert.

Um die sportliche Zukunft seiner Kicker macht sich Wolfgang Jörg derweil keine Sorgen:" Langfristig gesehen ist es ein Schritt zurück, und zwei Schritte nach vorne."

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